Aerzte zum Verlieben Band 58
Fabio wissen, kaum dass sie wieder im Auto saßen. „Lucy war ja von einer Minute zur anderen wie ausgewechselt.“
Katie erzählte es ihm.
„Arme Kleine. Doch es stimmt, ein geringer Prozentsatz wird durch die Krankheit unfruchtbar.“
„Das Leben ist manchmal so unfair“, murmelte sie.
„Deshalb müssen wir ja das Beste daraus machen, Katie. Das Leben kann so viel Spaß machen, und wir sollten herausholen, was immer es bietet.“
„Meinen Sie damit Surfen und Basejumping, nur wegen des Kicks?“ Katie konnte nicht an sich halten. „Macht es Ihnen nichts aus, dass Sie dabei sterben könnten?“
Fabio sah ihr in die Augen. „Ja, der Kick macht’s. Aber glauben Sie nicht, dass ich vorhabe, dabei umzukommen. Ich gehe kalkulierte Risiken ein.“
„Kalkulierte Risiken – dass ich nicht lache! Was ich im Internet gesehen habe, hat mir gereicht. Sie sind der Gefahr völlig ausgeliefert, da kann so viel schiefgehen!“
Er fuhr an den Straßenrand, stellte den Motor ab und wandte sich ihr zu. „Sie haben sich im Internet informiert?“ Seine Mundwinkel zuckten, als müsste er sich ein Lächeln verkneifen.
Oh, hätte ich bloß den Mund gehalten! Katie presste die Lippen aufeinander.
„Sie regen sich ja wirklich auf.“ Das klang verblüfft. Dann glitt ein reumütiger Ausdruck über sein Gesicht. „Natürlich, Sie denken an Ihren Bruder. Aber das können Sie nicht vergleichen, Katie.“
Sie war wütend, auch auf sich selbst, weil sie gezeigt hatte, dass ihr etwas an ihm lag. „Was Sie tun, hat absolut nichts mit mir zu tun. Wenn Sie sich Ihren verdammten Hals brechen wollen, nur zu!“ Ihre Augen brannten, und sie blickte schnell aus dem Seitenfenster, damit er ihre Tränen nicht sah.
„Katie, ich habe Sie gewarnt. Sorgen Sie sich nicht zu sehr um mich“, sagte er sanft. „Ich bin nicht der richtige Mann für Sie.“
Als sie nichts sagte, ließ er den Motor wieder an und lenkte den Wagen zurück in den fließenden Verkehr.
Nachdem Fabio Katie nach Hause gebracht hatte, fuhr er nicht sofort wieder los. Rastlos trommelte er mit den Fingern auf dem Lenkrad herum.
Wie würde Katie reagieren, wenn sie erfuhr, dass die Mumpserkrankung in seiner Kindheit nicht folgenlos geblieben war? Allerdings hatte er nicht vor, es ihr zu erzählen. Schließlich wollte er weder heiraten noch eine Familie gründen. Aber Katie bestimmt, und das war das Problem.
Er warf einen Blick auf die Uhr. Sechs. Eine Stunde ungefähr würde es noch hell bleiben. Nicht zum ersten Mal wünschte er, er würde näher am Meer wohnen. Einfach das Surfbrett nehmen und auf den Wellen reiten oder sich von den Klippen stürzen, das half ihm immer, einen klaren Kopf zu bekommen. Vielleicht sollte er wieder einmal zehn Meilen laufen. Vielleicht würde er danach besser schlafen können, ohne dass ihn Katies traurige Augen bis in seine Träume verfolgten.
Fabio, mit Kendrick auf dem Surfbrett im Schlepptau, steuerte den Jetski mit Vollgas auf die Welle zu. Es war die erste von fünf Monsterbrechern, und Kendrick konnte es genauso wenig erwarten wie Fabio. Dies war genau das, was er brauchte, um Katie aus seinem Kopf zu vertreiben.
Der Zehn-Meilen-Lauf gestern Abend hatte nicht geholfen. Er fand nicht in den Schlaf, und als er dann endlich einnickte, träumte er von Katie.
Kendrick hatte einen Hubschrauber gechartert, der sie an Irlands Westküste brachte, wo es zurzeit unglaublich hohe Wellen geben sollte. Und es stimmte. Da es unmöglich war, auf dem Brett so weit hinauszupaddeln, brauchten sie den Jetski.
Auf dem Kamm der Riesenwelle ließ Kendrick das Seil los, und Fabio raste aus der Gefahrenzone. Als er sich umdrehte, sah er, dass Kendrick in echten Schwierigkeiten steckte. Der Überhang der Welle war so weit, dass sein Cousin es niemals schaffen würde, die Welle abzureiten, ehe sie sich über ihm brach.
Es sah so aus, als hätten sie diesmal zu hoch gepokert.
Mit hämmerndem Herzen beobachtete Fabio, wie Kendrick das einzig Richtige tat – er tauchte in die Welle hinein, hoffte, auf der anderen Seite wieder herauszukommen. Aber das klappte leider nicht. Die Welle traf Kendrick mit einer solchen Wucht, dass er samt Surfbrett hoch in die Luft geschleudert wurde.
Fabio riss den Jetski herum und raste zurück. Kendrick war von seinem Brett getroffen worden und tauchte halb bewusstlos im Wasser auf und ab. Fabio erreichte ihn, packte ihn am Kragen seines Neoprenanzugs, und es gelang ihm, den schweren Körper vor sich auf den
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