Aerzte zum Verlieben Band 58
Patientin?“
„Gott sei Dank seid ihr beide gekommen. Ich wusste nicht, was ich machen sollte. Zuerst wollte ich sie ins Krankenhaus bringen, aber als du dann zusagtest, habe ich lieber auf dich gewartet.“
„Vielleicht sehe ich sie mir einmal an, ehe wir eine weitere Entscheidung treffen? Liegt sie im Bett?“
Amelia nickte. „Deswegen weiß ich auch, dass es ihr nicht gut geht. Normalerweise hält sie nichts im Haus, besonders an einem so warmen Tag.“ Sie deutete auf den wunderschönen, vom goldenen Licht der Junisonne beschienenen Garten.
Mit einem unguten Gefühl folgte Katie den beiden nach oben.
Lucy saß im Bett und starrte teilnahmslos aus dem Fenster.
„Hey, Luce“, sagte Fabio. „Deine Mum sagt, es geht dir nicht gut.“
„Hey, Dr. Fabio“, erwiderte sie leise. „Ich bin heute nur ein wenig schlapper als sonst. Aber morgen geht es mir sicher wieder besser.“
Fabio holte sein Stethoskop aus der Arzttasche. „Dann wollen wir doch mal hören.“
Nachdem er Lucy gründlich untersucht hatte, lächelte er beruhigend. „Du hast eine sehr leichte Infektion, Luce. Ich verschreibe dir ein Antibiotikum und erhöhe die Dosis bei dem schleimlösenden Medikament, und morgen komme ich noch mal vorbei. Ich denke, bis dahin haben die Medikamente angeschlagen. Aber du musst dich schonen, okay? Du brauchst aber nicht im Bett liegen zu bleiben.“
„Ich könnte dir ein Bett auf einem der Sofas draußen am Swimmingpool machen“, schlug Amelia vor. „Wie findest du das?“
„Ich weiß nicht, Mum. Vielleicht morgen.“
Fabio, Katie und Amelia sahen sich an. Lucy benahm sich ungewöhnlich. Bedrückte sie vielleicht etwas, das ihre Mutter nicht wissen sollte?
„Lass uns beide noch ein paar Übungen machen. Dr. Fabio und deine Mum können ja schon runtergehen“, schlug Katie vor.
Als sie allein waren, redete sie nicht lange um den heißen Brei herum. „Willst du mir nicht erzählen, was wirklich los ist, Lucy?“
„Da ist ein Mädchen in meiner Schule“, begann sie zögernd. „Ich dachte, sie wäre meine Freundin. Sie hat erzählt, dass sie gehört hat, wie ihre Mum und ihr Dad über mich geredet haben.“ Ihre Lippen fingen an zu zittern, Tränen stiegen ihr in die Augen.
Katie setzte sich neben sie und legte den Arm um sie. „Was hat sie denn gehört?“
„Ihre Mum ist Ärztin. Sie haben gesagt, dass meine Eltern ihnen leidtun. Weil ich bestimmt nicht über dreißig werde. Und wenn doch, werden sie nie Großeltern, weil ich keine Kinder kriegen kann.“
„Ach, meine Kleine.“ Katie drückte sie an sich. „Das kann heute noch keiner sagen.“
„Ich möchte so gern eine Mummy sein.“ Lucy schluchzte leise. „Und ich mache Mum und Dad doch schon genug Sorgen. Sie sollen nicht noch trauriger sein, weil ich keine Kinder kriege.“
„Wir wissen nicht, wie sich deine Krankheit entwickeln wird, Lucy. Aber die Wissenschaft macht jeden Tag Fortschritte im Kampf gegen Mukoviszidose. Wir können nur versuchen, dich so gesund wie möglich zu halten, und darauf vertrauen, dass du lange lebst und dir deine Träume erfüllen kannst. Aber eins wissen wir sicher: dass deine Mum und dein Dad dich über alles lieben. Und es stimmt auch nicht, dass du sie traurig machst. Du bringst Freude und Glück in ihr Leben, und darauf kannst du stolz sein.“
Sie drückte das Mädchen fester an sich. „Weißt du, Lucy, irgendwann wirst du jemand kennenlernen und dich verlieben.“ Sie lächelte, als Lucy eine Grimasse zog. „Und wenn er es wert ist, wird es ihm egal sein, ob du Kinder bekommen kannst oder nicht. Es ist sehr wichtig, dass du das nicht vergisst.“
Lucy lächelte schwach. Dann, typisch Kind, griff sie nach ihrer Spielkonsole und schwang die Beine vom Bett. „Ich glaube, ich mach, was Mum vorgeschlagen hat, und leg mich am Pool hin.“
„Du solltest deiner Mum und deinem Dad erzählen, was du mir erzählt hast“, sagte Katie und half ihr beim Anziehen. „Es wird euch allen guttun.“
„Vielleicht.“ Sie umarmte Katie, und Katie war froh, dass das Kind seine Apathie überwunden hatte, zumindest für den Moment. In den kommenden Jahren würde Lucy immer wieder mit den Auswirkungen der Krankheit zu kämpfen haben, aber irgendwie wusste Katie, dass ihre kleine Patientin mit allen Schwierigkeiten fertig werden würde, die das Leben ihr in den Weg warf.
„Komm.“ Lucy nahm ihre Hand. „Mum hat bestimmt was Leckeres zu knabbern für uns.“
„Wie haben Sie das geschafft?“, wollte
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