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Aerzte zum Verlieben Band 58

Aerzte zum Verlieben Band 58

Titel: Aerzte zum Verlieben Band 58 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Fraser , Fiona McArthur , Kate Hardy
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vor der breiten Brust verschränkt. „Meine Mutter? Ja, sie ist eine schöne Frau, auch mit Ende fünfzig noch. Doch eigentlich kenne ich sie gar nicht richtig. In meiner Kindheit habe ich sie kaum gesehen. Dad und sie waren viel unterwegs, und als ich zur Schule musste, brachten sie mich in einem Internat unter. Nach ihrer Scheidung sollte ich abwechselnd bei ihr oder bei meinem Vater leben, aber das ließ sich mit ihrer Karriere nicht vereinbaren. Also landete ich wieder im Internat.“
    „Das war bestimmt schwierig für Sie.“
    „Ich hab’s überlebt.“ Er grinste scheinbar unbekümmert, aber das Lächeln erreichte nicht seine Augen. „Haben Sie Hunger? Das Essen ist bald fertig.“
    Katie räumte gerade die Teller ab, als sie Ricky weinen hörte. „Wenn Sie zu ihm gehen wollen, dann mache ich hier weiter“, bot Fabio an.
    Sie windelte den Kleinen und trug ihn in die Küche. Suzy hatte eine Milchflasche vorbereitet und in den Kühlschrank gestellt.
    „Könnten Sie ihn kurz halten, dann kann ich sein Fläschchen warm machen?“
    „Sicher.“ Er nahm ihr Ricky ab. „Na, wie geht’s, kleiner Mann?“
    Katie warf ihm einen schnellen Blick zu, und ihr ging das Herz auf. Es war ein rührendes Bild: Fabios dunkelhaariger Kopf über Ricky gebeugt, der mit seinen pummeligen Fingern Fabios linkes Ohr gepackt hatte und mit aller Kraft daran zog. Faszinierend, dieser Mann, der atemberaubende Männlichkeit ausstrahlte und sich doch nicht scheute, seine weiche, empfindsame Seite zu zeigen.
    Als die Milch aufgewärmt war, nahm sie ihm Ricky wieder ab und setzte sich mit dem Kind in einen der Sessel. Während das Baby hungrig trank, fühlte sie sich beobachtet. Katie sah auf.
    Fabio betrachtete sie mit seltsamer Miene.
    „Was ist?“, fragte sie.
    „Nichts.“ Er wandte sich ab und blickte aus dem Fenster. „Ich glaube, ich muss langsam los.“
    Katie war enttäuscht, aber sie ließ sich nichts anmerken. Fabio fühlte sich in einer angesagten Bar sicher wohler als in häuslicher Umgebung. Dass er jetzt auf die Uhr sah, bestätigte ihre Vermutung nur. Wahrscheinlich wollte er sich noch ins Nachtleben stürzen.
    „Danke für das Essen“, sagte sie. „Es war ein netter Abend.“
    „Ich finde allein hinaus“, erklärte er, und ehe sie reagieren konnte, fiel die Haustür leise hinter ihm ins Schloss.

8. KAPITEL
    Fabio verhielt sich freundlich, aber distanziert, und trotzdem schlug Katies Herz schneller, wann immer sie ihn während der Arbeit sah. Er hatte sie nicht wieder gefragt, ob sie mit ihm ausgehen wollte. Katie wusste nicht, ob sie erleichtert oder enttäuscht sein sollte.
    Eines Tages, als sie ihr Behandlungszimmer aufräumte, klopfte es kurz, und Fabio kam herein.
    „Mark und Amelia würden Lucy gern zum Großen Preis der Türkei nach Istanbul mitnehmen und fragen, ob wir beide mitkommen können.“
    „Wann denn?“, fragte sie. „Ich muss erst auf meiner Patientenliste nachsehen.“
    „An diesem Wochenende. Ich weiß, es ist unfair, Sie zu bitten, Ihr freies Wochenende zu opfern, aber Amelia und Mark wären Ihnen wirklich dankbar. Sie könnten dafür Anfang der Woche ein paar Tage freinehmen. Jenny organisiert das gern, hat sie gesagt.“
    Katie zögerte, doch dann gab sie sich einen Ruck. Persönliche Gefühle durften keinen Einfluss auf ihre Arbeit haben. „Mir macht es nichts aus, auch am Wochenende zu arbeiten. Wichtiger ist mir, wie es Lucy geht. Halten Sie es für richtig, sie reisen zu lassen?“
    „Wenn Sie und ich sie rund um die Uhr betreuen, ist sie mindestens genauso gut aufgehoben wie in einem Krankenhaus. Und wir dürfen die psychische Seite nicht unterschätzen. Lucy will so viel wie möglich mit ihren Eltern unternehmen. Amelia hat sich erst gestern zur Reise entschlossen, weil es für Mark die Führung bedeuten könnte, wenn er dieses Rennen gewinnt. Natürlich möchte auch Lucy ihren Vater unterstützen.“
    Der Mann weiß genau, wie er mich herumbekommt, dachte Katie. Sie konnte Lucy nicht verwehren, Zeit mit ihrem Dad zu verbringen.
    „Da kann ich wohl kaum Nein sagen.“ Bestürzt bemerkte sie, wie bitter das klang.
    Er fasste sie am Ellbogen und drehte sie zu sich herum. „Was ist los, Katie? Irgendetwas stimmt doch nicht. Geht es um Suzy?“
    Wie sollte sie ihm sagen, dass sie nicht noch mehr Zeit mit ihm verbringen wollte? Dass sie schon jetzt darunter litt, ihn jeden Tag zu sehen und zu wissen, dass sie ihn nicht haben konnte?
    Katie zwang sich zu einem Lächeln.

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