Aerzte zum Verlieben Band 58
Jetski zu zerren. Er schaute sich um, aber nirgendwo war Hilfe zu sehen. Kein Wunder, nur Verrückte wagten es, sich solchen Wellengebirgen zu stellen.
Es schien Stunden zu dauern, bis sie sich endlich dem Ufer näherten. Aber er musste Kendrick auch noch sicher an Land bringen, und der war groß und schwer.
Erleichtert bemerkte er, dass Kendrick anscheinend wieder zu Bewusstsein kam.
Er stellte den Motor aus und hoffte, dass sie von den Wellen nicht zurückgerissen wurden.
„Kendrick!“, brüllte er. „Kannst du mich verstehen?“
Sein Cousin stöhnte und öffnete die Augen. „Hey, Mann, was ist passiert?“
„Kannst du ans Ufer waten?“
Kendrick ließ sich ins Wasser gleiten, und obwohl er ein wenig schwankte, schaffte er es, so lange aufrecht zu stehen, bis Fabio in die Gischt springen und ihn stützen konnte. Zusammen taumelten sie ans Ufer.
Als Erstes untersuchte Fabio Kendricks Kopf. Er blutete, aber die Wunde konnte mit nur ein, zwei Stichen genäht werden. Sie hatten unglaubliches Glück gehabt, dass sie beide heil davongekommen waren.
Kendrick erhob sich mühsam und grinste. „Was für ein Brecher! Wollen wir noch mal raus?“
Zum ersten Mal fragte Fabio sich ernsthaft, was er hier eigentlich tat. Er würde immer den Wettkampf mit der Natur lieben, aber sterben wollte er nicht.
„Du gehst nirgendwohin, mein Freund, außer ins Krankenhaus, wo wir deinen Kopf verarzten können.“
Erst sah es so aus, als wollte Kendrick protestieren, doch dann fügte er sich. „Na gut, aber sobald ich zusammengeflickt bin, fahren wir wieder her, okay?“
Während Fabio wenig später in der Notaufnahme wartete, beschloss er, noch heute Abend nach London zurückzukehren.
Aus irgendeinem Grund hatte für ihn der Ritt auf Riesenwellen seinen Reiz verloren. Vielleicht, weil Katie nicht da war. Vielleicht, weil er es in der letzten Zeit aufregender fand, mit ihr zusammen zu sein. Was war nur los mit ihm? So etwas war ihm noch nie passiert. Deus! Hatte er sich etwa in Katie Simpson verliebt?
Und auch wenn ihm der Gedanke gar nicht gefiel … er musste sie unbedingt sehen!
Katie war völlig überrascht, als sie am Samstagabend die Tür öffnete und Fabio draußen stand.
„Gehen Sie heute Abend mit mir essen?“, fragte er ohne jede Einleitung.
In ihrem Bauch tummelten sich plötzlich tausend Schmetterlinge. „Tut mir leid, aber ich kann nicht“, erwiderte sie. „Ich habe Suzy versprochen, auf Ricky aufzupassen. Sie will mit einer Freundin ausgehen, zum ersten Mal seit …“ Ihre Stimme versagte.
Er wirkte enttäuscht und merkwürdig unsicher.
„Aber ich könnte uns etwas kochen“, bot sie spontan an. „Ich meine, wenn Sie Nudeln mögen. Die müssten wir auf jeden Fall dahaben. Ansonsten gibt es in diesem Haus fast nur Babynahrung.“
„Was halten Sie davon, wenn ich koche?“
Völlig perplex sah sie ihn an. Fabio und kochen?
Fabio lachte auf. „Ich weiß, es klingt überraschend, aber eine schlichte feijoada bringe ich immer zustande. Das ist ein typisch brasilianisches Gericht.“
„Und was ist da drin?“
Sein verwegenes Lächeln ließ ihr Herz schneller schlagen.
„Sie werden schon sehen. Geben Sie mir eine Stunde, dann bin ich zurück.“
Nachdem er gegangen war, lehnte Katie sich gegen die Tür. Beinahe hätte sie sich gezwickt, weil sie ihren Sinnen nicht traute. Träumte sie, oder wollte Fabio wirklich den Abend mit ihr verbringen?
„War das eben Fabios Stimme?“ Suzy kam in den Raum, ein Handtuch um ihre nassen Haare gewickelt.
„Ich habe ihn zum Essen eingeladen“, erklärte Katie. Als Suzy erstaunt die Brauen hochzog, fügte sie rasch hinzu: „Er kocht.“
„Dein Glück. Du hast zwar viele Talente, werte Schwägerin, aber Kochen gehört definitiv nicht dazu.“
„Ich kann Spaghetti kochen. Und Sandwichs toasten“, protestierte Katie, doch dann merkte sie, dass Suzy sie nur geneckt hatte. „Okay, das ist ihm gerade noch erspart geblieben.“
„Er mag dich“, sagte Suzy da.
„Woher willst du das wissen?“
„ Was gibt es an dir, was man nicht mögen kann? Du bist schön, du bist warmherzig und sympathisch. Na ja, kochen kannst du nicht, aber wer ist schon perfekt?“
„Er ist nur ein netter Kollege, das ist alles. Außerdem ist er sowieso nicht der Richtige für mich.“
Suzy betrachtete sie nachdenklich. „Er sieht toll aus, er ist reich, ein großartiger Arzt, und er kann kochen. Was willst du mehr?“
Katie seufzte. Es hatte keinen Sinn, Suzy etwas
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