Aerzte Zum Verlieben Band 59
meine Zeit nicht vergeudeten, Mr … Kendrick“, sagte sie und ärgerte sich, dass ihr Herz so hämmerte.
Wieder grinste er breit, ehe er sich einem Mann in mittleren Jahren mit langen Koteletten zuwandte, der mit einer jungen Frau auf sie zukam. Sie trug die kürzesten Jeansshorts, die Elizabeth je gesehen hatte, dazu extrem hohe Stilettos.
„Hi, Philip“, begrüßte ihn Kendrick. „Vielleicht solltest du ihr erklären, wer ich bin. Ich habe das Gefühl, diese kleine Lady glaubt mir kein Wort.“
So eine Frechheit – kleine Lady! Für wen hielt der Mann sich eigentlich?
„Okay, Sunny, das war’s erst einmal.“ Philip gab seiner Begleiterin die Unterlagen zurück, die er auf dem Weg unterschrieben hatte. „Wir sehen uns nach dem Essen.“
Sunny warf Kendrick einen Blick aus ihren stark geschminkten Augen zu. Er zwinkerte ihr zu, sie wurde knallrot und drehte sich hastig um, ehe sie davonstöckelte.
„Sie müssen Dr. Morgan sein“, sagte Philip. „Freut mich, dass Sie so schnell kommen konnten. Ich bin der Regisseur.“ Er deutete auf Kendrick. „Wie ich sehe, haben Sie bereits unseren Stuntman und Stunt-Koordinator kennengelernt. Kendrick, Dr. Morgan ist die Nachfolgerin von Dr. Marshall. Du solltest darauf achten, dass sie immer in deiner Nähe ist.“
Kendrick schwang sich das Hemd über die Schulter. „Du weißt, dass ich mich selten verletze“, meinte er unbekümmert. „Deshalb hast du mich ja auch engagiert, Philip.“ Er nickte Elizabeth kurz zu. „Schön, Sie kennengelernt zu haben, aber bitte entschuldigen Sie mich, ich muss jetzt unter die Dusche.“ Dann hob er lässig die Hand und schlenderte davon.
Schweigend blickten Elizabeth und Philip ihm nach.
„Er hat recht – er verletzt sich kaum einmal. Zumindest nicht ernsthaft. Aber wir wollen kein Risiko eingehen und haben darum ständig einen Arzt am Set“, erklärte Philip. „Tut mir leid, dass ich nicht hier war, als Sie angekommen sind, aber solange das Licht mitspielt, geht das Drehen vor. Freut mich, dass Sie so kurzfristig für Dr. Marshall einspringen konnten.“
Gern hätte Elizabeth gewusst, warum Dr. Marshall aufgehört hatte, hielt sich aber zurück. Sie würde es früh genug erfahren.
„Wenn Sie möchten, machen wir einen kleinen Rundgang, bevor Sie sich häuslich einrichten“, schlug er vor. „Unterwegs erkläre ich Ihnen, wobei wir Ihre Unterstützung brauchen.“
„Gern.“
„Wir drehen hier einen Actionfilm, aber das werden Sie bestimmt schon vermutet haben. Autorennen, Explosionen, wilde Pferde, alles dabei. Kendrick ist nicht unser einziger Stuntman, doch er übernimmt die meisten Stunts. Wir haben auch eine Stuntfrau, Sie werden sie später kennenlernen. Soweit ich verstanden habe, besitzen Sie Erfahrung in der Notfallmedizin?“
„Das stimmt.“ Er musste ja nicht wissen, dass es schon einige Zeit her war, dass sie als Ärztin gearbeitet hatte. Aber das stand schließlich alles in ihrem Lebenslauf. Abgesehen von einigen Dingen, die sie nie mehr vergessen würde.
„Gut. Meistens werden Sie es hier nicht mit Verletzungen, sondern mit Halsentzündungen, Magenbeschwerden und Ähnlichem zu tun haben, und ich verlasse mich darauf, dass Sie unsere Leute gesund und fit halten. Jeder ausgefallene Tag kostet die Produktionsfirma ein Vermögen.“
Über offenes Gelände erreichten sie eine staubige Straße, die von hölzernen Gebäuden gesäumt war. Ob es nur Fassaden waren, konnte Elizabeth nicht ausmachen. Auf jeden Fall wirkten sie unglaublich echt.
Der Wüstenwind trieb eine Steppenhexe an ihnen vorbei. Es war brütendheiß.
„Neben unseren Stars Jack und Tara arbeiten ungefähr zwanzig weitere Schauspieler hier. Rechnen Sie die Kameraleute, das Aufnahmepersonal und alle Hilfskräfte hinzu, kommen wir auf gut hundert Leute. Sie werden sehen, dass wir Sie auf Trab halten.“
„Das macht mir nichts aus“, erwiderte Elizabeth aufrichtig. Je mehr Arbeit, umso besser.
Philip blieb vor einem großen Zelt stehen. „Die meisten von uns essen hier, aber Sie haben in Ihrem Wohnwagen auch eine kleine Küche. Es bleibt also Ihnen überlassen.“
Elizabeth nickte. Ab und zu würde sie mit den anderen essen, solange ihr niemand zu viele Fragen stellte. Sie wollte ihren Job erledigen, ansonsten aber in Ruhe gelassen werden.
„Okay, das war’s mehr oder weniger“, meinte Philip. „Abgesehen von dem Wohnwagen, in dem Sie die Patienten versorgen. Er steht auf der anderen Seite des Camps und enthält
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