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Aerzte Zum Verlieben Band 59

Aerzte Zum Verlieben Band 59

Titel: Aerzte Zum Verlieben Band 59 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Fraser , Carol Marinelli , Marion Lennox
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Ranch.“
    „Dort haben Sie auch Reiten gelernt, oder?“
    „Ja. Ich bin mit Pferden aufgewachsen. Die Ranch ist schon lange in Familienbesitz.“
    Er erzählte nicht alles, da war sie sich sicher.
    „Und Sie? Was ist mit Ihrer Familie?“, wollte er wissen.
    Vor dieser Frage hatte sie sich gefürchtet. „Meine Mutter starb, als ich sechzehn war.“ Er brauchte nicht zu wissen, dass sie eine Familie gehabt hatte, die heute nicht mehr existierte: einen Mann und ein Kind. „Und mein Vater ist schon sehr gebrechlich. Er lebt in Kanada, ist aber Amerikaner, von der Ostküste. Deswegen bin ich auch zum Arbeiten hergekommen.“
    „Sehen Sie sich öfter?“
    Zuletzt bei Charlies Beerdigung. „Er kam vor ein paar Monaten für einen Kurztrip nach England. Davor habe ich ihn jahrelang nicht gesehen.“ Charlie brauchte viel ärztliche Betreuung. Auslandsreisen waren für Elizabeth da nie infrage gekommen. „Aber ich möchte ihn besuchen, wenn ich hier fertig bin.“
    „Und danach? Bleiben Sie in den USA, oder gehen Sie zurück nach England?“
    Elizabeth atmete tief durch. „Darüber habe ich noch nicht nachgedacht.“ Er musterte sie prüfend. Um weitere Fragen zu vermeiden, fragte sie rasch: „Wollen wir weiterreiten?“
    Kendrick nickte nur und packte die Wasserflasche wieder ein. Um zu vermeiden, dass er sie wieder berührte, stellte Elizabeth den Fuß in den Steigbügel und versuchte, ohne Hilfe aufzusitzen. Aber sie schaffte es nicht, das Bein über Busters Rücken zu schwingen, und landete rücklings auf dem Boden.
    Mit einem breiten Grinsen half Kendrick ihr wieder hoch. „Sie hätten auf mich warten sollen“, neckte er.
    Elizabeth blickte ihn finster an und klopfte sich die Hose ab. Aber dann musste sie lachen. Ihr Versuch hatte bestimmt urkomisch ausgesehen! Wie lange war es her, dass sie so unbeschwert gelacht hatte? Oh, es tat so unglaublich gut …
    Kendrick half ihr sicher in den Sattel, und weiter ging es, anfangs im Galopp, dann wieder im Schritttempo.
    „Der Canyon ist dort drüben.“ Kendrick zeigte in die Richtung der Schlucht.
    Genau in diesem Moment scheute Buster. Es kam so unerwartet, dass Elizabeth aufschrie und die Zügel losließ. Buster galoppierte los, und sie krallte sich in Todesangst in seiner Mähne fest.
    „Whoa!“, schrie sie ihm ins Ohr, aber er reagierte nicht, sondern raste genau auf den Canyon zu.
    Voller Entsetzen bekam sie nur undeutlich mit, dass Kendrick ihr etwas zubrüllte. Wahrscheinlich sollte sie die Zügel packen. Aber das war unmöglich, denn dann würde sie in den Abgrund stürzen.
    Plötzlich war er neben ihr, packte sie und riss sie vom Pferd. Dann lag sie wie ein Sack Kartoffeln quer über seinem Sattel, nicht gerade elegant, aber gerettet.
    Kendrick zügelte sein Pferd und brachte es zum Stehen. Er ließ Elizabeth zu Boden gleiten. „Warten Sie hier“, befahl er. „Ich muss Ihr Pferd einfangen.“
    Buster, nun ohne seine Reiterin, verlangsamte das Tempo und verfiel in Trab. Aber er hielt immer noch auf die Schlucht zu. Kendrick war ihm dicht auf den Fersen. Wusste er, was er tat? Und wenn das Pferd in seiner Panik ihn mit in den Abgrund riss?
    Mit hämmerndem Herzen beobachtete sie, wie Kendrick mit Buster gleichzog, sich weit aus dem Sattel beugte und gerade noch rechtzeitig die Zügel packte. Sekunden später wären die Tiere mit ihm über die Klippe gestürzt.
    Als Kendrick mit Buster im Schlepptau herangetrabt kam, der immer noch aufgeregt mit den Augen rollte, gaben Elizabeths Beine nach, und sie sank auf die Knie.
    „Sie haben gesagt, er ist lammfromm“, sagte sie matt.
    „Haben Sie die Schlange nicht gesehen? Das Einzige, was Pferde mehr erschreckt als Steppenhexen, sind Schlangen.“
    „Und das erzählen Sie mir jetzt!“
    Kendrick sprang vom Pferd und kniete sich neben sie. „Alles okay mit Ihnen? Tut mir leid, dass ich Sie hier so einfach abgesetzt habe, aber ich wollte nicht riskieren, dass Buster in die Schlucht stürzt.“
    „Ich werde es überleben. Hoffe ich jedenfalls.“
    „Dann kommen Sie. Wir sollten zurückreiten, es wird bald dunkel. Möchten Sie wieder Buster reiten oder lieber mit auf meinem Pferd sitzen?“
    Er glaubte doch wohl nicht im Ernst, dass sie sich noch einmal auf Buster setzte. Die Vorstellung, sich dicht an Kendrick zu schmiegen, damit für sie beide Platz auf dem Pferd war, gefiel ihr auch nicht.
    „Vielleicht kann ich zu Fuß gehen.“
    „Zu Fuß? Das dauert Stunden.“
    Elizabeth rieb sich den Rücken und

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