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Aerzte Zum Verlieben Band 59

Aerzte Zum Verlieben Band 59

Titel: Aerzte Zum Verlieben Band 59 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Fraser , Carol Marinelli , Marion Lennox
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Sofa ab und nahm ihm die Windel ab. Dann reichte sie Kendrick das nasse Päckchen. Er machte ein Gesicht, als hätte sie ihm eine Handgranate in die Hand gedrückt.
    Mit den Tüchern aus der Tasche reinigte sie Kip, der sie mit seinen großen braunen Augen unverwandt ansah.
    „Schon gut, mein Kleiner“, sprach sie beruhigend auf ihn ein. „Gleich wirst du dich besser fühlen. Mummy kommt morgen wieder, und bis dahin wird Onkel Kendrick sich um dich kümmern.“
    „Kannst du das nicht übernehmen?“, bat Kendrick hilflos. „Ich habe doch keine Ahnung, wie man mit Babys umgeht. Außerdem muss ich arbeiten. Wie soll ich gleichzeitig arbeiten und auf ein Kind aufpassen? Das ist unmöglich.“
    „Wann hast du deinen Neffen das letzte Mal gesehen, Kendrick?“, fragte Elizabeth.
    „Gleich nach der Geburt. Seitdem hat er sich ganz schön verändert. Ich hätte ihn nie wiedererkannt.“
    „Dann musst du lernen, dich um ihn zu kümmern. Außerdem muss ich auch arbeiten, ich kann ihn dir nicht abnehmen.“
    Sie wollte es auch nicht. Jeder Augenblick zusammen mit dem Baby zerriss ihr das Herz.
    Josh brachte das Fläschchen. „So, erledigt“, erklärte er sichtlich stolz.
    Sie dankte ihm und prüfte die Milch am Handgelenk. Zu heiß. Elizabeth deutete auf den Sessel und sagte zu Kendrick: „Setz dich.“
    Es gefiel ihm sichtlich nicht, aber er gehorchte.
    Als sie ihm den kleinen Kip in die Arme legte, hielt er das Kind unsicher vom Körper ab. Elizabeth unterdrückte ein Lächeln. „Kendrick, der Junge ist weder ein Kartoffelsack noch eine Bombe, die jeden Moment hochgehen kann.“ Sie beugte sich über ihn und legte den Jungen so hin, dass er an Kendricks Brust geschmiegt lag. Kip lächelte seinen Onkel an und zeigte dabei seine winzigen Zähnchen.
    „He, habt ihr das gesehen?“, rief Kendrick beeindruckt. „Der Fratz lächelt mich an. Na, Kip, vielleicht können wir nachher ein bisschen ausreiten. Was hältst du davon, mit deinem Onkel Kendrick auf einem Pferd zu sitzen?“
    „Dafür ist er noch zu klein, Kendrick“, widersprach Elizabeth. „Hier, nimm die Flasche. Halt sie mit dem Schnuller nach unten, damit er keine Luft schluckt.“
    Kendrick tat wie befohlen, und bald schon nuckelte Kip hungrig am Sauger. Elizabeth schmolz das Herz bei dem Anblick des kleinen Jungen in Kendricks muskulösen Armen.
    Der warf Josh einen finsteren Blick zu, als er sah, wie sein Stuntkollege die Szene breit grinsend betrachtete. „Wenn du auch nur ein Sterbenswörtchen verrätst von dem, was du hier siehst, drehe ich dir den Hals um“, drohte er.
    „He, du bist der perfekte Vater. Was ist daran peinlich?“
    Kendrick versuchte, auf seine Armbanduhr zu lugen, ohne das trinkende Kind zu stören. Dann sah er Elizabeth hoffnungsvoll an. „In zehn Minuten gehen die Dreharbeiten weiter. Meinst du, bis dahin ist er satt?“
    „Wie bitte? Wolltest du ihn hier schlafen legen, ohne dass jemand auf ihn aufpasst?“
    „Verdammt, daran habe ich nicht gedacht. Du könntest nicht vielleicht …?“
    „Nein, Kendrick, ich muss auch arbeiten. Da kann ich nicht auf ein kleines Kind aufpassen.“ Ich kann nicht, und ich will nicht. „Du bist für ihn verantwortlich. Ganz allein du.“
    „Ob Imogen auf ihn achtgibt?“
    „Imogen wird in der nächsten Szene gebraucht“, sagte Josh. „Du nicht.“
    „Dann muss ich ihn wohl oder übel mitnehmen. Irgendwo wird man ihn doch wohl hinlegen können.“
    Gibt es wirklich keine andere Möglichkeit? dachte Elizabeth. Aber das war nicht ihre Sache, solange es dem Kind gut ging, beschwichtigte sie sich selbst. Bevor sie Kendricks Wohnwagen verließ, wagte sie noch einen Blick auf Kip. Frisch gewindelt und satt, lag er mit halb offenen Augen friedlich da, während er langsam in den Schlaf dämmerte.
    Auf einmal brannten ihr die Augen, und sie musste die Tränen wegblinzeln. Die Sehnsucht nach einem Kind war immer noch stark. Aber es hatte keinen Sinn, sich etwas zu wünschen, das man nicht haben konnte. War sie nicht entschlossen gewesen, auch so aus ihrem Leben das Beste zu machen?
    Später am Nachmittag saß Elizabeth mit Kendrick und Kip in einem Jeep. Nicht zum ersten Mal fragte sie sich, warum sie sich hatte überreden lassen, mit ihm auf die Ranch zu fahren. Weil sie ein hilfloses Kind nicht seinem Onkel anvertrauen mochte, stimmte zwar, aber das war nicht der einzige Grund. Sie wollte sehen, wo Kendrick aufgewachsen war. Aber auch das war nur halb wahr.
    Sie wollte mit Kendrick zusammen

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