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Aerzte Zum Verlieben Band 59

Aerzte Zum Verlieben Band 59

Titel: Aerzte Zum Verlieben Band 59 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Fraser , Carol Marinelli , Marion Lennox
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Staubwolke davonfuhr.
    Elizabeth ging hastig zurück zu ihrem Wohnwagen. Drinnen setzte sie sich aufs Bett und versuchte, ihren hämmernden Herzschlag zu beruhigen. Kendrick hatte ein Kind, und es interessierte ihn nicht im Geringsten. Und du hast gedacht, er ist anders als Simon. Ihre Menschenkenntnis, was Männer betraf, war wirklich verheerend.
    Ihr Blick fiel auf das Foto von Charlie. Sie griff danach und presste es an sich. Ihr Herz zog sich schmerzhaft zusammen, als sie daran dachte, wie ihr kleines Mädchen sie vertrauensvoll angesehen, gehofft hatte, dass ihre Mum ihr den Schmerz nehmen würde. Aber das hatte sie nicht gekonnt. Hilflos musste sie dem Leiden Charlies zusehen. Und dieser Kerl da draußen war nicht bereit, einen einzigen Tag Verantwortung für sein Kind zu übernehmen.
    Sie war wütend auf sich, dass sie überhaupt etwas für ihn empfand und dass sie sich gewünscht hatte, er wäre anders. Würde sie jemals ein Kind ansehen können, ohne dass es ihr das Herz zerschnitt? Aufschluchzend ließ sich Elizabeth aufs Bett sinken.
    Irgendwann versiegten die Tränen, sie wusch sich das Gesicht und schminkte sich neu. Schließlich hatte sie einen Job zu erledigen. Die Dreharbeiten gingen bald los, und sie musste bereitstehen, falls jemand ihre Hilfe benötigte. So ging sie zurück zum Drehort.
    Kendrick saß vor seinem Wohnwagen und beobachtete sichtlich irritiert Joshs vergebliche Versuche, den Kleinen zu beruhigen, den er auf den Armen hielt. Der Junge brüllte herzzerreißend. Jetzt schwenkte Kendrick seine Autoschlüssel vor dem Gesicht des Kindes hin und her, aber auch das half nicht.
    „Doc, können Sie uns nicht helfen?“, rief Josh, als er sie erblickte. „Ich glaube, er hat Schmerzen. Bestimmt ist es etwas Ernstes.“
    „Lassen Sie mich mal sehen“, sagte sie und nahm Josh das schreiende Kerlchen ab. Fast sofort, als wüsste das Kind, dass es nun in guten Händen war, ebbte das Schreien ab. Samtbraune Augen richteten sich auf ihr Gesicht.
    „Wie heißt er?“, erkundigte Elizabeth sich. Das vertraute Gefühl eines kleinen warmen Babys im Arm, der besondere Duft und dieser Ausdruck des Vertrauens öffneten ihr das Herz.
    „Kip.“ Mit resignierter Miene fuhr er sich durchs Haar. „Was hat er? Ich hatte keine Ahnung, dass so ein Winzling so viel Krach machen kann.“
    „Vielleicht ist er müde, oder er hat Hunger oder …“ Sie schnupperte, als ihr leichter Ammoniakgeruch in die Nase stieg. „… eine nasse Windel. So, wie er gebrüllt hat, wahrscheinlich alles drei zusammen. Habt ihr Windeln? Ein Milchfläschchen?“
    Kendrick schaute sich um, als würden die Sachen irgendwo hinter ihm liegen. Dann blickte er Elizabeth mit ausdruckslosem Gesicht an. „Wo soll ich so etwas hernehmen?“
    „Was hältst du von der Tasche, die Kendall dir hiergelassen hat?“, meinte Josh. Seit Elizabeth sich um den Kleinen kümmerte, wirkte er entspannter.
    „Oh, ja, natürlich.“ Kendrick hob die kleine Ledertasche vom Boden auf. „Da wird wohl alles drin sein.“
    Elizabeth setzte sich Kip, der nun einen Schluckauf hatte, auf die Hüfte und wühlte mit der freien Hand in der Tasche. Sie fand schnell die Windeln, vorbereitete Milchflaschen und Wäsche zum Wechseln. „Können Sie die hier mit kochendem Wasser füllen?“, wandte sie sich an Josh und drückte ihm eine der Flaschen in die Hand. Zu Kendrick sagte sie: „Komm, gehen wir in deinen Wagen, damit du deinem Sohn die Windel wechseln kannst.“ Als er sie ungläubig anstarrte, fuhr sie ihn an: „Du wirst es sowieso irgendwann lernen müssen.“
    „Sohn?“, wiederholte Kendrick und fing schallend an zu lachen. „Glaubst du im Ernst, dass dieser kleine Brüllaffe mein Kind ist?“
    „Er ist nicht dein Sohn?“ Erleichterung überflutete sie, und sie versuchte es zu ignorieren.
    „Nein, mein Neffe. Seine Mutter hat einen Vorstellungstermin, den sie nicht verpassen darf. Ich bringe Kip zur Ranch meiner Eltern. Meine bescheuerte Schwester hat dazu keine Zeit, sagt sie.“
    „Dann bist du als sein Onkel für ihn verantwortlich.“ Elizabeth marschierte entschlossen in seinen Wohnwagen, und ihm blieb nichts anderes übrig, als ihr zu folgen.
    Sie war zum ersten Mal bei ihm und sah sich interessiert um. Der Wagen war genauso geschnitten wie ihrer und wirkte aufgeräumt. An einer Wand lehnte eine Gitarre, das Bett war gemacht, und auf der kleinen Küchenzeile stand kein schmutziges Geschirr herum.
    Sie legte den tränenüberströmten Kip auf dem

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