Aerzte Zum Verlieben Band 59
Hengst und streichelte seinen Nacken, sprach immer noch mit gedämpfter Stimme auf ihn ein. Satan wieherte leise und warf den Kopf zurück, blieb aber ansonsten ruhig.
Kendrick legte ihm behutsam ein Seil um den Hals und führte es ein paar Mal im Kreis herum.
„Tim, bringst du mir einen Sattel?“, rief er dann.
Tim warf den anderen einen triumphierenden Blick zu, nahm einen der Sättel vom Zaun und brachte ihn zu Kendrick. Satan tänzelte zur Seite, als er näherkam, aber Kendrick beruhigte ihn rasch. Er wartete, bis Tim sich wieder auf der anderen Zaunseite befand, dann legte er dem Tier den Sattel auf den Rücken und zog die Bauchriemen an.
Elizabeth wagte kaum zu atmen.
Das Tier stieg auf und schlug gereizt mit den Vorderläufen in die Luft, knapp an Kendricks Kopf vorbei.
Unbeeindruckt wartete Kendrick, bis Satan sich wieder beruhigt hatte. Aus dem Augenwinkel bekam Elizabeth mit, dass noch mehr Geld den Besitzer wechselte.
Dann, mit einer raschen, gleitenden Bewegung, schwang Kendrick sich in den Sattel. Diesmal reagierte das Tier heftig. Es bockte, schlug wild nach hinten aus und galoppierte los. Aber Kendrick hielt sich im Sattel. Runde um Runde raste Satan in der Koppel herum, aber irgendwann hörte er auf zu bocken und lief langsamer.
Kendrick lenkte das Tier Richtung Zaun, und dann sprang es mit einem gewaltigen Satz darüber und raste mit Kendrick auf und davon. Als Pferd und Reiter auf der weiten Fläche außer Sicht gerieten, seufzten alle erleichtert auf.
„Okay, jetzt zahlt jeder und dann wieder an die Arbeit.“ Tim streckte die Hand aus.
„Passiert da auch nichts?“, erkundigte sich Elizabeth so locker wie möglich. „Ich meine, was ist, wenn Kendrick abgeworfen wird?“
Aber sie konnte Tim nicht täuschen. „Machen Sie sich keine Gedanken um ihn. Falls Satan ihn abwirft, weiß er, wie er fallen muss. Dann würde Satan allein zurückkommen und ich jemand losschicken. Aber wie schon gesagt, ihm wird nichts passieren, da bin ich sicher.“
Während er redete, zählte er zufrieden das Geldbündel in seiner Hand. „Die Jungs hier kennen Kendrick nicht, sonst hätten sie nicht gegen ihn gewettet.“ Dann schien er sich an seine guten Manieren zu erinnern. „Es ist heiß hier, Ma’am. Gehen Sie doch zum Haus. Ich hole Ihnen und Kip etwas zu trinken.“
„Kennen Sie Kendrick schon länger?“, fragte Elizabeth auf dem Weg zum Haus.
Tim lächelte. „Seit er so alt war wie Kip jetzt. Er lernte fast gleichzeitig reiten und laufen. Konnte schon immer mit Pferden umgehen. Ein richtiger Pferdeflüsterer. Er sollte besser auf der Ranch arbeiten, anstatt diesen verrückten Job zu machen. Sein Vater könnte einen Nachfolger gebrauchen.“
Auf der Veranda bot Tim ihr einen Sessel an und ging, um ihnen etwas zu trinken zu holen. Sie hob Kip auf ihren Schoß, aber er wand sich so sehr, dass sie ihn auf den Fußboden setzte.
In der Ferne tauchte eine Staubwolke auf und näherte sich schnell. Kurz darauf erkannte Elizabeth Kendrick auf Satan. Als Ross und Reiter die Koppel erreichten, kam Tim gerade aus dem Haus. Er stellte ihr die Getränke hin und ging zu Kendrick.
Kendrick schwang sich aus dem Sattel. „Geh ein bisschen mit ihm herum, damit er sich abkühlt. Ich glaube, jetzt ist er zugeritten.“
„Sehr beeindruckend“, meinte Elizabeth, als er auf die Veranda kam.
Kendrick grinste. „Ausgezeichnet. Ich beeindrucke gern.“ Er beugte sich vor und schwang sich Kip auf den Arm. Der kleine Junge juchzte laut vor Freude.
„Hey, Kip, was hältst du davon, etwas zu essen? Und hinterher setze ich dich aufs Pferd. Wie findest du das?“
„Das hast du doch nicht im Ernst vor, ihn auf Satan sitzen zu lassen?“ Elizabeth sah ihn entsetzt an.
„Natürlich nicht. Wir haben genug gutmütige Tiere, auf denen er reiten kann. Außerdem reitet er mit mir zusammen.“ Er setzte Kip wieder auf den Holzboden, wo der Junge neugierig ein paar Ameisen inspizierte, die emsig hin und her liefen. „Du kannst gern mitkommen. Ich verspreche, dir wird nichts geschehen.“
Elizabeth reckte sich wohlig. „Vielleicht später. Im Moment genieße ich noch die Sonne.“
Kendrick zog sich einen Stuhl heran. „Gut, von mir aus.“
Schweigend saßen sie eine Weile da und sahen Kip zu, der fasziniert hinter den Ameisen herkrabbelte. Ab und zu musste einer von ihnen den Jungen allerdings daran hindern, eine Ameise in den Mund zu stecken.
„Erzähl mir von deinen Eltern“, bat Elizabeth irgendwann. „Seht
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