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Aerzte Zum Verlieben Band 59

Aerzte Zum Verlieben Band 59

Titel: Aerzte Zum Verlieben Band 59 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Fraser , Carol Marinelli , Marion Lennox
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ihr euch oft?“
    Kendricks Gesicht verdüsterte sich. „Eher nicht. Ich bin ständig unterwegs, und außerdem komme ich mit meinem Vater nicht besonders gut aus.“
    „Warum nicht? Ich hätte gedacht, ihr würdet viel gemeinsam haben – Pferde, diese Ranch.“
    Kendrick streckte seine langen Beine aus und verschränkte die Hände hinter dem Kopf. Und Elizabeth saß mit klopfendem Herzen da, weil sie sich unbeschreiblich stark zu ihm hingezogen fühlte. So etwas hatte sie noch nie erlebt, diese magische Anziehungskraft, die sie sich nicht erklären konnte. Sie hatte gedacht, dass sie Simon liebte, aber so war es bei ihm nie gewesen.
    War das Liebe, was gerade mit ihr passierte? Diese unbändige Sehnsucht, jemand nahe zu sein? Das Gefühl, dass die Welt heller strahlte, wenn er bei ihr war? Das Gefühl, nach Hause zu kommen, innere Ruhe und Frieden zu finden? Es war mehr, so viel mehr, als nur in seinen Armen zu liegen oder mit ihm zu schlafen.
    „Früher standen wir uns sehr nahe“, antwortete Kendrick nachdenklich. „Er war in der Armee, und als ich nach West Point ging, war er unglaublich stolz auf mich.“
    Elizabeth wartete. Es war ruhig um sie herum, nur die entfernten Rufe der arbeitenden Männer durchbrachen die Stille.
    „Dann, als ich meinen Hubschrauberschein machte, war es für ihn wie die Erfüllung eines Lebenstraums. Ich weiß nicht, ob ich schon einmal erwähnt hatte, dass er bis zur Pensionierung Colonel gewesen ist. Damit keiner behaupten konnte, ich hätte meinen Posten über Beziehungen bekommen, musste ich besser sein als die anderen.“ Er lächelte schief. „Also habe ich mich mächtig ins Zeug gelegt. Der Beste hatte seinen Pilotenschein in vier Monaten geschafft, ich machte ihn in drei.“
    Er stand auf, um Kip vom Rand der Veranda zurückzuholen. „Aus meinen Jahrgang wurde ich als Allererster zum Major befördert.“ Er sagte es ganz sachlich, ohne Arroganz. „Aber dann, als ich im Irak war, geschah etwas, und man wollte mich deswegen feuern. Mein Vater setzte sich massiv für mich ein, und ich sollte stattdessen nur auf einen Schreibtischjob abgeschoben werden. Aber wenn ich nicht fliegen durfte, wollte ich nicht in der Armee bleiben.“
    „Was ist passiert?“
    Kendrick runzelte die Stirn. „Darüber möchte ich nicht reden.“
    „Erzähl es mir, Kendrick.“ Sie wollte es unbedingt wissen, um zu verstehen, was in ihm vorging. „Ich kann mir nicht vorstellen, dass du etwas getan hast, weswegen man dich hätte feuern können.“ Dann kam ihr ein Gedanke. „Oder hast du dir einen Hubschrauber ausgeliehen, um einen Stunt zu üben?“
    Kendrick lächelte schwach. „Es gefällt mir, dass du auf meiner Seite stehst“, sagte er. „Und natürlich habe ich keinen Hubschrauber gestohlen. Aber ich habe einen Befehl missachtet und das Leben meines Bordschützen aufs Spiel gesetzt. Dazu den Verlust des Hubschraubers riskiert. So eine Maschine kostet Millionen, und die Armee sieht es nicht gern, wenn einer ihrer Piloten sie zu Schrott fliegt. Ich kann froh sein, dass ich nicht vors Militärgericht gestellt wurde.“
    All das passte eigentlich nicht zu Kendrick. Er war zwar wagemutig, nahm aber immer Rücksicht auf die anderen in seinem Team.
    „Dad war fuchsteufelswild“, fuhr Kendrick fort. „Er war schon immer mit Leib und Seele Soldat. Befehlen gehorchen, zum Team gehören, das zählt für ihn. Es hätte ihn fast umgebracht, dass ich beinahe vors Militärgericht gekommen wäre.“ Ein Schatten glitt über sein Gesicht. „Aber ich würde in der gleichen Situation wieder genauso handeln.“
    Elizabeth fröstelte. Kendrick wirkte so hart und abweisend.
    „Dad setzte alle Hebel in Bewegung, damit ich nicht angeklagt wurde. Mit Erfolg. Als ich beschloss, den Dienst zu quittieren, gab es heftigen Streit zwischen uns.“ Er presste kurz die Lippen zusammen. „Bis zu diesem Zeitpunkt hatte ich mehr oder weniger die Wünsche meines Vaters erfüllt. Und als er dann hörte, dass ich auch noch als Stuntman arbeiten wollte, habe ich mir eine Menge übler Tiraden anhören müssen. Wenn ich wenigstens Zivilpilot geworden wäre oder Tim als Farmmanager abgelöst hätte – aber so etwas? In Dads Augen war das eine Schande. Er hatte für mich nur noch Verachtung übrig.“
    „Wieso hast du dich entschlossen, Stuntman zu werden? Warum nicht etwas anderes?“
    „Das Leben am Set gefällt mir. Ich habe schon oft daran gedacht, irgendwann selbst Regie zu führen.“ Er grinste selbstironisch.

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