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Aerzte Zum Verlieben Band 59

Aerzte Zum Verlieben Band 59

Titel: Aerzte Zum Verlieben Band 59 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Fraser , Carol Marinelli , Marion Lennox
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ansprach, was ihr die ganze Zeit durch den Kopf ging.
    „Deine Mutter hat mir von deiner Freundin erzählt“, sagte sie.
    Es war dunkel im Wagen, so konnte sie sein Gesicht nicht sehen.
    „Hat sie das?“
    „Warum hast du mir nichts davon gesagt?“
    „Es gab nichts zu sagen. Ich habe sie geliebt. Sie ist tot.“
    „Deswegen hast du also all das riskiert? Um sie zu retten?“
    „Was ist das für eine Frage? Selbst wenn ich gewusst hätte, dass sie schon tot war, hätte ich versucht, sie zu holen!“ Seine Stimme klang rau, gequält.
    Elizabeth wusste, wie er sich fühlte. „Halt an, Kendrick“, sagte sie.
    „Warum?“
    „Tu es einfach. Bitte.“
    Er fuhr an den Straßenrand, und einen Moment lang saßen sie schweigend da.
    „Hat ihr Tod damit zu tun, dass du mir aus dem Weg gehst?“, fragte sie endlich.
    „Lizzie, jedes Mal, wenn ich dir in die Augen sehe, oder wenn du über dein Kind sprichst, muss ich an sie denken. Und ich will das nicht. Ich will vergessen.“
    „Lebst du deswegen so? Ich kenne das Gefühl, Kendrick. Ich weiß, wie es ist, nichts fühlen zu wollen. Immer in Bewegung sein, ja, keine Erinnerungen hochkommen lassen. Aber das funktioniert nur für kurze Zeit.“ Sie griff nach seiner Hand. „Ich glaube, was wir miteinander haben, tut uns gut. Es hilft uns beiden. Wir werden sie niemals vergessen, Kendrick, aber was ist falsch daran, inneren Frieden zu finden?“
    Er atmete tief durch. „Ich möchte dir nicht wehtun, Lizzie. Du hast genug durchgemacht.“
    Sie umschmiegte seinen Kopf mit beiden Händen. „Mich kann nichts mehr verletzen“, sagte sie und barg ihr Gesicht an seiner Wange. „Ich will dich, Kendrick. Selbst wenn es nur für kurze Zeit ist. Bald gehen wir wieder getrennter Wege, aber bis dahin … sei bei mir, liebe mich.“
    Es wurde ruhiger am Set, als sich die Dreharbeiten dem Ende näherten. Jeden Abend ritten Kendrick und Elizabeth aus.
    Manchmal blieben sie nach Einbruch der Nacht draußen und machten sich ein Lager. Eng umschlungen saßen sie dann da und lauschten den Geräuschen der Wüste. Sie redeten, aber nie über ihre Vergangenheit oder ihre Pläne für die Zukunft. Meistens liebten sie sich innig und leidenschaftlich. Blieben sie am Drehort, kam Kendrick nachts zu ihr, stand aber früh auf, damit die anderen nichts mitbekamen. Allerdings hatte Elizabeth das Gefühl, dass sie längst Bescheid wussten.
    Sie war glücklich wie noch nie seit Charlies Tod, und sie versuchte den Gedanken zu verdrängen, dass alles schon bald vorbei sein würde. Dann verschwand Kendrick aus ihrem Leben, sie aus seinem, und sie würden sich niemals wiedersehen.
    Jack war immer noch nicht wieder da. Philip war ständig gereizt und steckte alle mit seiner Stimmung an. Alle Stunts waren abgedreht, und nun warteten sie nur noch auf Jack.
    „Philip macht sich Sorgen“, meinte Kendrick. „Jeder Tag, an dem nicht gedreht werden kann, jagt die Produktionskosten hoch. Und ihn wird man dafür verantwortlich machen.“
    „Aber er kann doch nichts dafür, dass Jack krank geworden ist“, wandte Elizabeth ein, wunderte sich aber im Stillen, dass Jack die Lebensmittelvergiftung noch nicht überstanden hatte.
    „Es gehen allerdings Gerüchte um, dass Jack einen kleinen Abstecher nach Las Vegas unternommen haben soll“, meinte Kendrick. „Wie auch immer, ohne Jack kann Philip nicht weiterdrehen. Glücklicherweise war er ein paar Tage schneller fertig als geplant, sodass er zeitlich ein wenig Luft hat. Deswegen gibt er allen das Wochenende drehfrei. Montag soll es allerdings weitergehen.“ Er lächelte schief. „Was hältst du davon, wenn wir beide ein paar Tage freimachen? Ich drehe durch, wenn ich hier tatenlos herumhängen muss.“
    Elizabeth zögerte. „Was schlägst du vor?“
    „Wir verbringen einen Tag in Los Angeles und fahren danach die Küste hoch. Erinnerst du dich noch an das Hotel an den Klippen, von dem ich dir erzählt habe? Ich habe uns für eine Nacht ein Zimmer reservieren lassen.“
    Unschlüssig sah sie ihn an. Sie wusste auch nicht, warum sie noch zögerte. Weil sie sich nicht länger etwas vormachen konnte? Weil sie sich mehr und mehr in Kendrick verliebte? Sie verspürte einen schmerzlichen Druck im Herzen.
    „Warum nicht?“, sagte sie schließlich.
    Die nächsten Tage waren traumhaft schön. In Los Angeles erkundeten sie die berühmtesten Sehenswürdigkeiten, schlenderten den Sunset Boulevard entlang und legten am Chinese Theater ihre Hände in die

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