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Aerzte Zum Verlieben Band 59

Aerzte Zum Verlieben Band 59

Titel: Aerzte Zum Verlieben Band 59 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Fraser , Carol Marinelli , Marion Lennox
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Vater räusperte sich. „Vor ein paar Tagen habe ich mit deinem Vorgesetzten gesprochen“, begann er.
    „Früherem Vorgesetzten“, korrigierte Kendrick ihn bewusst.
    „Ja, ich weiß. Er will dich zurück, er ist bereit, die alte Sache zu vergessen.“
    „Ich will keinen Schreibtischjob“, erwiderte Kendrick müde. Wie oft hatte er diese Diskussion schon geführt …
    „Es ist ein gutes Leben, mein Sohn. Und in einem Jahr würdest du deinen früheren Rang wiederbekommen. Außerdem ist es kein Schreibtischjob.“
    Kendrick horchte auf. Er hatte den Dienst quittiert, weil sie ihn nicht mehr Hubschrauber fliegen lassen wollten, nachdem er seine Maschine demoliert hatte. Okay, das war es nicht nur gewesen. Befehlsverweigerung war in der Armee gar nicht gut angesehen. Aber es hatte noch einen Grund gegeben, warum er gegangen war.
    „Ich gehe nicht mehr in einen Kampfeinsatz, Dad, auch wenn du das nicht hören magst.“ Ein Argument, das sein Vater, durch und durch Soldat, nie hatte gelten lassen. Aber Kendrick hatte schon vor langer Zeit damit aufgehört, so sein zu wollen, wie sein Vater es von ihm erwartete.
    „Sie möchten, dass du zurückkommst und andere Piloten auf den Apaches schulst. Sie sind der Meinung, dass niemand das besser kann als du.“
    Das war etwas völlig anderes. Er würde wieder fliegen. Und jungen Männern, die frisch von der Fliegerschule kamen, beibringen, wie sie heil wieder auf der Erde landeten.
    „Was ist ein Apache?“, erkundigte sich Elizabeth, die stumm zugehört hatte.
    Hugh beschrieb ihr die schwer bewaffneten Kampfhubschrauber, und sie wurde noch blasser.
    „Ich weiß nicht, Dad. Es wäre eine Möglichkeit. Wie viel Zeit habe ich für die Entscheidung?“
    „So viel du willst.“ Es war das erste echte Lächeln, dass Kendrick seit drei Jahren bei ihm sah. „Aber er hätte gern möglichst schnell eine Antwort.“
    „Ich überlege es mir.“ Kendrick trank seine Tasse leer und stand auf. „Ich möchte Satan noch einmal reiten, ehe wir fahren, wenn du nichts dagegen hast, Elizabeth.“
    „Nein, natürlich nicht. Ich helfe deiner Mutter beim Abräumen.“
    „Das müssen Sie nicht“, sagte Susan, als Kendrick und sein Vater hinausgingen. „Wollen Sie Ihren Kaffee nicht mit hinaus auf die Veranda nehmen?“
    „Wenn Sie nichts dagegen haben, trinke ich ihn am Küchentisch, ja?“
    Als Susan nickte, setzte sich Elizabeth und trank einen Schluck. Sie fühlte sich hier wohl, trotz der Spannung zwischen Vater und Sohn. Es war ein schönes und tröstliches Gefühl, in der gemütlichen Küche einer Familie zu sitzen.
    „Glauben Sie, dass Kendrick wieder zur Armee geht?“, fragte sie.
    Susan wischte sich die Hände an einem Geschirrhandtuch ab und sah Elizabeth nachdenklich an. „Ich weiß nicht, wie viel Sie über die Gründe wissen, warum er den Dienst quittiert hat“, sagte sie schließlich.
    „Er hat mir erzählt, dass er Befehle missachtet hat. Das sei der Grund gewesen.“
    „Hat er Ihnen auch gesagt, dass er eigenmächtig gehandelt hat, um eine Gruppe Soldaten zu retten, die unter feindlichem Feuer in der Falle saßen? Und dass seine Freundin Amy darunter war?“
    Elizabeths Herz schlug schneller. „Nein, ich hatte keine Ahnung.“
    „Das dachte ich mir. Er spricht nie darüber.“ Susan wandte sich ab und blickte aus dem Fenster. „Wir alle haben Amy geliebt. Wir hatten gehofft, dass die beiden heiraten würden.“
    „Geliebt?“ Ihr Hals war auf einmal wie zugeschnürt.
    „Sie ist tot. Sie starb, bevor er sie herausholen konnte. Zwar schaffte er es, zwei Soldaten zu retten, aber er fühlt sich immer noch schuldig, dass er nicht schneller bei Amy war.“
    Plötzlich fügten sich Puzzleteilchen zu einem Bild. Was Elizabeth gerade erfahren hatte, erklärte so vieles an Kendrick. Dieser gehetzte Ausdruck in seinen Augen, wenn er sich unbeobachtet fühlte. Sein Hunger nach Abenteuern, nach extremen Risikosituationen, um alles aus seinem Leben herauszuholen. Sein Zögern, sich auf eine Bindung einzulassen.
    „Aber nun hat er Sie kennengelernt.“ Susan drehte sich wieder zu Elizabeth um. „Vielleicht kann er jetzt wieder glücklich werden.“
    Es lag Elizabeth auf der Zunge zu antworten, dass sie kaum die Richtige dafür sei. Sie hatte ihre eigenen Dämonen. Doch sie schluckte die Worte hinunter. Vielleicht konnten Kendrick und sie Trost beieinander finden, wenigstens für eine kurze Zeit.
    Elizabeth wartete, bis sie ein paar Meilen gefahren waren, ehe sie

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