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Aerzte Zum Verlieben Band 59

Aerzte Zum Verlieben Band 59

Titel: Aerzte Zum Verlieben Band 59 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Fraser , Carol Marinelli , Marion Lennox
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Ein paar Minuten lang weinte sie stumm vor sich hin, dann stand sie auf und wusch sich das Gesicht.
    Ein blasses Gesicht mit dunkel geränderten Augen starrte ihr aus dem Spiegel entgegen. Elizabeth griff nach ihrem Schminktäschchen, schminkte sich die Lippen, tuschte sich die Wimpern und tupfte etwas Rouge auf die Wangen. Wie es in ihr auch aussehen mochte, es ging die anderen nichts an.
    Irgendetwas stimmte nicht. Auch wenn ihr Make-up perfekt war, ihr Haar wie ein goldener Vorhang über die Schultern floss und Elizabeth einfach atemberaubend aussah, entging ihm doch nicht der Schatten in ihren Augen.
    Und sie waren leicht gerötet. Hatte sie geweint? Seine Lizzie?
    Gab es vielleicht schlechte Nachrichten von zu Hause?
    Kendrick sprang auf, nahm ihre kalte Hand und rieb sie sanft. „Honey, was ist los?“
    Sie lächelte ihn an, aber das konnte ihn nicht täuschen. „Nichts. Nur leichte Kopfschmerzen. Ich habe schon eine Tablette genommen, die müsste gleich wirken.“
    Das war gelogen, er merkte es ihr an. „Kannst du denn arbeiten? Oder soll ich Philip Bescheid sagen? Bestimmt kann er eine Vertretung besorgen.“
    Sie reagierte verärgert. „Kendrick, ich kann wirklich allein entscheiden, ob ich arbeitsfähig bin oder nicht. Ich bin kein Kind mehr, und du bist nicht für mich verantwortlich!“ Das klang so böse, dass er zusammenzuckte. So hatte er Elizabeth noch nie erlebt.
    „Entschuldige“, sagte sie im nächsten Moment und berührte ihn sanft an der Schulter. Er musste sich zusammennehmen, um sie nicht in die Arme zu ziehen und sie zu bitten, ihm zu sagen, was mit ihr los sei. Aber das war jetzt genau das Falsche, das wusste er.
    „Erzähl mir noch einmal, was heute Abend gedreht wird.“
    Das passte so gar nicht zu Elizabeth. Normalerweise bestand sie darauf, Stunden vor dem Stunt den genauen Ablauf zu kennen, damit sie sich vorbereiten konnte. Auch wenn die Dreharbeiten auf einem abgesperrten Highway bei Los Angeles in der Nähe eines Krankenhauses stattfanden, so wäre sie bei einem Unfall doch die erste Notfallmedizinerin vor Ort.
    „Eine Autojagd. Josh wird den Wagen zu Schrott fahren. Ich spiele den Motorradfahrer, der ihn von der Straße zu drängen versucht.“
    „Na großartig! Genau das, was ich brauche. Du versuchst dich umzubringen.“
    Dabei sah sie so kläglich aus, dass er sich nicht mehr beherrschen konnte. Er nahm ihr Gesicht in beide Hände und brachte sie dazu, ihn anzublicken. Kendrick zog sich das Herz zusammen, als er in ihren schönen blauen Augen Tränen schimmern sah. Und im selben Moment begriff er: Ich liebe sie.
    Jetzt steckte er in Schwierigkeiten!
    „Was ist los, Lizzie, erzähl es mir.“
    Sie schwieg, setzte zum Sprechen an, schüttelte dann stumm den Kopf und wich zurück.
    „Mach dich besser fertig“, sagte sie nur. Es war, als hätte sie eine Wand zwischen ihnen errichtet.
    Er ließ die Arme sinken.
    Und was seine Gefühle für sie betraf? Da konnte er nur hoffen, dass sie wieder vergingen, wenn sie fort war. Er hatte ihr nichts zu bieten außer einer Nomadenexistenz von einem Drehort zum anderen. Selbst wenn sie verheiratet waren. Wo kam denn dieser Gedanke her? Er wollte nicht heiraten. Er war für einen gewöhnlichen Fünftagejob nicht geeignet. Und was Kinder betraf – Elizabeth wollte keine, und er glaubte ihr. Und wenn sie ihre Meinung änderte? Was dann? Dann würde er noch tiefer in der Falle sitzen.
    Aber er ließ seinen Gedanken freien Lauf. Wäre es wirklich schrecklich, Kinder zu haben? Einem Jungen könnte er das Reiten beibringen oder Skateboard zu fahren. Sogar zum Surfen könnte er ihn mitnehmen. Natürlich nicht zu den großen Wellen. Erst, wenn er über vierzehn war. Und wenn es ein Mädchen war? Ihr konnte er das Gleiche beibringen.
    Einen Moment lang gab er seinen Fantasien nach. Er könnte die Ranch von seinem Vater übernehmen, der auch nicht jünger wurde. Bestimmt war es kein schlechtes Leben. Eins, das zufrieden machte. Elizabeth würde nicht arbeiten müssen, aber garantiert würde sie es wollen, denn auf dem Land waren gute Ärzte immer knapp. Auf einmal erschien ihm die Aussicht, Ehemann und Vater zu sein, gar nicht mehr so entsetzlich.
    Er warf einen Blick auf Elizabeth. Sie biss sich nachdenklich auf die Unterlippe und sah dabei unglaublich süß aus. Er stellte sich vor, wie er abends mit ihr auf der Verandaschaukel der Ranch saß, den Arm um sie gelegt hatte, während sie sich über den zu Ende gegangenen Tag

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