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Aerzte Zum Verlieben Band 59

Aerzte Zum Verlieben Band 59

Titel: Aerzte Zum Verlieben Band 59 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Fraser , Carol Marinelli , Marion Lennox
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Mitgefühl überwältigt, stand Pippa auf und berührte das Mädchen sanft am Arm.
    „Hey, dir geht es gar nicht gut, was? Soll ich die Schwester rufen?“
    Das Mädchen hielt kurz mit dem Schluchzen inne und sah Pippa aus rot geweinten Augen an. „Es tut so furchtbar weh, ich will nach Hause!“ Wieder fing sie an zu weinen und krümmte sich vor Schmerzen.
    Pippa erkannte sofort, dass das Mädchen starke Wehen hatte. Sie nahm ihre Hand, und das Mädchen umklammerte Pippas nun so fest, als wollte sie sie nie mehr loslassen. Kurz entschlossen betätigte Pippa die Schwesternklingel, denn das Mädchen brauchte Hilfe. Als niemand kam, klingelte Pippa erneut, dann nach zwei Minuten noch ein drittes Mal. Endlich, nach beinahe fünf Minuten, tauchte Dr. Chase auf. Er wirkte angespannt und müde.
    „Das Mädchen braucht Hilfe“, erklärte Pippa, ehe Riley etwas sagen konnte. „Sie hat starke Wehen und sollte nicht allein sein.“
    „Ich weiß.“ Er fuhr sich mit der Hand durchs Haar und setzte sich auf Amys Bett. Die Wehe war gerade abgeklungen, das Mädchen wimmerte nun leise vor sich hin.
    „Hallo, Amy.“ Er drückte ihr ein Papiertaschentuch in die Hand, damit sie sich die Tränen trocken konnte. „Ich weiß, wie schwer es für dich ist, das alles ganz allein durchzustehen. Deshalb hatte ich dir auch geraten, in Sydney zu bleiben. Aber du wolltest ja unbedingt hierher. Jetzt musst du da durch.“
    Pippa legte sich wieder hin, und Amy hörte auf zu weinen. Sie sah Dr. Chase flehend an. „Kann ich nicht nach Hause?“
    „Das geht nicht, Amy, dein Baby ist schon unterwegs.“
    „Es tut aber so weh. Ach, wäre ich doch bloß nicht hergekommen! Ich hätte in Dry Gum bleiben sollen und …“
    „Es war sehr gut, dass du ins Krankenhaus gegangen bist“, unterbrach Dr. Chase sie sanft. „Zu Hause hätte dir doch niemand helfen können. Na komm, ich schau mal nach, wie weit du bist.“
    Um Diskretion zu wahren, stand Pippa auf und zog den Trennvorhang zwischen den zwei Betten zu.
    „Wie ich sehe, hast du deine Bettnachbarin schon kennengelernt“, sprach Riley weiter, während er Amy behutsam untersuchte. „Habt ihr euch einander denn schon vorgestellt?“
    „Nein“, erwiderte Amy matt.
    „Sie heißt Pippa … und Pippa …“, rief er durch den Vorhang, „das hier ist Amy. Weißt du, Amy, Pippa hat letzte Nacht im Meer gebadet, wobei sie beinahe zu Haifischfutter geworden wäre.“
    „Oh …“ Amy runzelte die Stirn und fragte an Pippa gewandt: „Warum wolltest du denn unbedingt nachts baden gehen?“
    „Um mich abzureagieren“, gab Pippa offen zu. Sie hatte nichts dagegen, ein bisschen von sich preiszugeben, wenn es Amy half, die Wehen besser zu ertragen. „Ich hatte Wut auf einen Kerl.“
    Diese Information fesselte Amy so sehr, dass sie ihre Wehen fast vergaß. „Wieso, was hat er denn verbrochen?“
    „Er ist mit einer anderen ins Bett gestiegen, und das kurz vor unserer geplanten Hochzeit.“
    „Oh, Mist! Hast du ihm wenigstens ordentlich eine verpasst?“
    Da musste Pippa herzhaft lachen. Was hatten Teenager doch für eine blühende Fantasie! „Das hätte ich wohl besser tun sollen, anstatt blindlings wegzurennen und mich bei Dunkelheit ins Meer zu stürzen. Wenn Dr. Chase mich nicht gerettet hätte, wäre ich jetzt nicht hier.“
    „Das sieht alles sehr gut aus, Amy“, meinte Riley zufrieden, froh, dass Pippa ihr schreckliches Erlebnis mit Humor zu nehmen schien. „Der Muttermund ist schon gut vier Zentimeter offen, was bedeutet, dass es nicht mehr lange dauert. Wenn du möchtest, kann ich …“
    Ehe er den Satz beenden konnte, stürmte Jancey herein. „Riley, du musst sofort kommen! Mr Trotter hat sich mit der Axt in seinen großen Zeh gehauen, das sieht nicht gut aus!“
    „Du meine Güte, das hat uns gerade noch gefehlt! Kannst du solange bei Amy bleiben?“
    „Ich? Völlig unmöglich, ich muss zurück zu Mrs Simons, sie hatte gerade einen Asthmaanfall.“
    „Ich muss jetzt gehen, Amy, aber ich bin so schnell wie möglich wieder da, versprochen“, wandte Riley sich an das junge Mädchen.
    Verzweifelt umklammerte Amy seinen Arm und hielt ihn fest. „Bitte gehen Sie nicht weg, ich hab solche Angst!“
    „Du bist nicht mehr allein“, versuchte er sie zu beruhigen. „Pippa ist doch da, und wenn du …“
    Kurz entschlossen sprang Pippa aus dem Bett und zog den Vorhang wieder auf. „Natürlich bin ich da, aber was Amy braucht, ist eine Hebamme.“
    „Das weiß ich auch“,

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