Aerzte Zum Verlieben Band 59
das gar nichts aus.“ Pippa lächelte. „Gestern wäre ich fast im Meer ertrunken, und jetzt darf ich dir beistehen, wenn du dein Baby zur Welt bringst. Ist das nicht toll?“
Riley setzte gerade die letzten Stiche an Hubert Trotters großem Zeh, als Jancey den Kopf zur Tür hereinstreckte.
„Sie ist ein echter Knaller.“
„Wer?“
„Na, deine Phillippa Penelope Fotheringham. Stell dir nur mal vor, sie ist in diesem schrillen Bademantel auf die Neugeborenenstation gegangen und hat den Müttern dort von der armen Amy erzählt. Das hat deren Herz erweicht, und sie haben Pippa einen MP3-Player und ein Plüschtier für sie mitgegeben. Die Schwestern haben ihr erlaubt, Songs aus dem Internet für Amy runterzuladen, und dann hat sie auch noch im Postershop angerufen und Poster von Amys Lieblingsfilmstars bestellt. Und unsere Amy ist darüber so begeistert, dass sie ihre Wehen kaum noch spürt.“
Riley zog skeptisch die Stirn kraus. „Das ist ja alles schön und gut, aber Pippa muss sich selbst noch schonen. Sie ist schließlich Patientin und sollte im Bett oder zumindest in ihrem Zimmer bleiben.“
„Sag ihr das mal. Oh, und noch etwas, und zwar das Wichtigste: Ich hab bei ihrem Boss angerufen. Der hat mir bestätigt, dass sie mit Abstand die beste Krankenschwester ist, die er je hatte, und dass wir sie so schnell wie möglich nach Hause schicken sollen. Können wir sie nicht behalten?“
Riley lachte. „Guter Plan.“
„Jetzt mal im Ernst, Riley. Wir könnten wirklich dringend Verstärkung brauchen. Uns fehlen zwei Kräfte für die Nachtschicht, und ich bin schon seit zwölf Stunden hier. Wie viele Überstunden hast du denn auf dem Buckel?“
„Frag lieber nicht“, winkte Riley ab. „So, Hubert, wir sind fertig. In der Apotheke holen Sie sich nachher noch ein Schmerzmittel ab, und morgen früh kommen Sie wieder zum Verbinden her, okay?“
„Dr. Chase?“ Die Nachtschwester steckte den Kopf zur Tür herein. „Sie werden dringend im Kreißsaal gebraucht.“
Als Riley den Kreißsaal betrat, waren Amy und Pippa schon dort. Riley wollte Pippa wieder auf ihr Zimmer schicken, doch Amy klammerte sich so fest an sie, dass er es nicht fertigbrachte, die beiden zu trennen.
„Ich glaube, dein Baby hat es ziemlich eilig.“ Lächelnd nahm er Amys Hand. Dann sah er Pippa an. „Ist es okay für Sie, wenn Sie noch ein bisschen bleiben?“
„Natürlich, ich müsste mich nur irgendwo hinsetzen.“
Riley holte einen Stuhl, und Pippa setzte sich an Amys Seite.
„Okay, Amy, jetzt geht’s los.“ Riley drückte ihre Hand, als die nächste Presswehe kam. „Du brauchst keine Angst zu haben, es kann dir nichts passieren. Alles, was du tun musst, ist kräftig pressen. Und wir helfen dir dabei.“
Amy stöhnte, schrie und weinte, als eine Wehe nach der anderen kam.
„Du machst das sehr gut, Amy, weiter so“, ermutigte Riley sie, während Pippa sie von hinten stützte. „Nur noch ein paar Mal pressen, dann ist dein Baby da.“
Und dann war es endlich so weit. Amy schrie laut auf, als das Baby schließlich kam, und Pippa traten vor Freude Tränen in die Augen. Obwohl Amy noch so jung war und ihr Becken schmal, war alles gut gegangen. Riley untersuchte das Neugeborene. Nachdem er festgestellt hatte, dass alles in Ordnung war, legte er es Amy in den Arm.
„Wow!“, meinte sie ergriffen und blickte mit leuchtenden Augen zu Pippa auf. „Sieh mal, Pippa, ich hab eine Tochter!“
„Ja, und sie ist wunderschön.“ Pippa hatte schon viele Geburten miterlebt, und doch erschien es ihr immer wieder wie ein kleines Wunder, wenn ein Kind das Licht der Welt erblickte. „Hast du dir schon einen Namen für sie überlegt?“
„Sie soll Riley heißen. Das hab ich schon lange vorher so beschlossen, egal, ob Junge oder Mädchen. Und ich gebe sie für nichts auf der Welt her!“
„Ich fühle mich geehrt.“ Ein herzliches Lächeln lag um Rileys Lippen.
„Hattest du denn an eine Adoption gedacht?“, fragte Pippa.
„Mum hat gesagt, ich soll das machen, aber Doc Riley meinte, dass ich das selbst entscheiden muss. Wenn ich das Baby behalte, würde er mich überstützen, stimmt’s Doc Riley?
„Ja, das hab ich dir versprochen. Doch du musst wissen, dass es keine leichte Sache ist, ein Kind großzuziehen, vor allem, wenn man noch so jung ist wie du und von der Familie keine Hilfe zu erwarten hat.“
„Schon klar, aber ich will mein Kind nicht hergeben. Ich will es selbst großziehen, und meine Tochter soll all das
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