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Aerzte Zum Verlieben Band 59

Aerzte Zum Verlieben Band 59

Titel: Aerzte Zum Verlieben Band 59 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Fraser , Carol Marinelli , Marion Lennox
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seinen Job bei Flight-Aid liebte und Whale Cove ein Paradies für Surfer war. Seit Riley jedoch Pippa kannte, begann er über all das nachzudenken. Zum ersten Mal fragte er sich, ob sein Job und Surfen wirklich alles war, was er im Leben brauchte …
    „Riley?“
    Joyce’ Stimme riss ihn aus seinen Grübeleien. Riley war ganz froh darüber, denn das hielt ihn davon ab, ständig über Pippa nachzudenken.
    „Hör zu, ihr könnt jetzt doch nicht fliegen“, erklärte Joyce aufgeregt. „Der alte Gerry hat sich schwer verletzt, er wird gleich hergebracht. Er ist vom Dach gefallen, direkt auf einen Zaun, und ein Pfahl hat sich mitten in sein Bein gebohrt.“
    Dass sie vor Einbruch der Dunkelheit auf keinen Fall wegkommen würden, war Riley klar, als er den Verletzten sah. Der siebzigjährige Gerry, der von seinem Nachbarn hergefahren worden war, lag auf der Ladefläche des alten Pick-ups. Der Pfahl stecke tief in seinem Bein.
    „Gerry, alter Junge, du machst mein Leben immer wieder spannend“, meinte Riley, um den alten Mann ein bisschen aufzumuntern, doch der verzog vor Schmerzen das Gesicht.
    „Muss ich … ins Krankenhaus?“, fragte er stockend. Die Angst vor einem Klinikaufenthalt stand ihm deutlich ins Gesicht geschrieben.
    „Ich kann dir nichts versprechen“, erwiderte Riley ehrlich. „Jetzt schauen wir uns das mal gründlich an, dann sehen wir weiter.“ Er wandte sich an Harry. „Holst du bitte schon die Säge?“
    Er verabreichte Gerry ein starkes Schmerzmittel, während Harry wegging, um die elektrische Kreissäge zu holen. Der Pfahl hatte Gerrys Oberschenkel fast komplett durchbohrt, das herausragende Ende mussten zuerst abgesägt werden, bevor Riley operieren konnte. Kaum hatten Pippa und Joyce den Verletzten mit sterilen Tüchern bedeckt, kehrte Harry zurück.
    Er sägte das Holzende mit äußerster Vorsicht ab, dann legte er das Werkzeug weg. „So, das wär’s“, sagte er und atmete tief durch. „Ich glaub, ich … brauch mal eine Pause.“
    „Armer Harry, bist ganz grün geworden im Gesicht“, neckte Riley ihn, dann wurde er jedoch wieder ernst. „Aber jetzt mal Spaß beiseite, du kannst ruhig gehen, Harry, alles Weitere erledigen wir.“ Behutsam untersuchte er die Wunde, die nun nicht mehr ganz so schrecklich aussah wie vorher. „Okay, Gerry, wir bringen dich gleich in den OP, wo wir dein Bein durchleuchten werden.“
    Sie legten Gerry mit vereinten Kräften auf die Trage und schoben ihn in den Operationssaal.
    „Wow“, meinte Pippa überrascht, denn der Raum war ausgesprochen groß und schien über alle wichtigen Geräte zu verfügen, die man für chirurgische Eingriffe brauchte. „Das hätte ich jetzt nicht erwartet. Hat Joyce denn nicht gesagt, das hier wäre gar kein Krankenhaus?“
    „Ist es auch nicht.“ Riley positionierte den Röntgenapparat in die erforderliche Stellung. „Alles, was du in diesem Raum siehst, mussten Joyce und ich zusammenbetteln, da der Staat in diesem Dorf so gut wie gar nichts finanziert.“
    Pippas Bewunderung für Joyce und Riley wuchs nun noch mehr. Unglaublich, was die beiden auf die Beine stellten, und das fast ohne Unterstützung der Behörden.
    Röntgenaufnahmen und Ultraschall ergaben, dass Gerrys Bein zwar nicht gebrochen war, doch im Muskel steckten mehrere Holzsplitter, die chirurgisch entfernt werden mussten. Nachdem Riley die Bilder gründlich studiert hatte, traf er die Entscheidung. „Wir operieren hier.“ Er sah Pippa an. „Traust du dir das zu?“
    Zuerst zögerte sie mit der Antwort, doch dann dachte sie daran, dass sie Riley und den anderen beweisen wollte, was in ihr steckte. „Natürlich“, versicherte sie fest. Sie freute sich, dass Riley schon so großes Vertrauen in sie setzte, obwohl er sie kaum kannte. „Aber wäre es nicht besser, ihn ins Krankenhaus zu bringen?“
    „Auf keinen Fall. Gerry ist siebzig Jahre alt und hat sein ganzes Leben hier verbracht. Er würde niemals freiwillig in eine Klinik gehen und vor lauter Aufregung auf dem Flug womöglich einen Herzinfarkt erleiden, wenn wir ihn gegen seinen Willen in die Stadt befördern würden. Glaub mir, das Risiko ist viel geringer, wenn er hierbleibt. Also …“
    Er blickte in die Runde. „Alles, was wir brauchen, ist vorhanden: ein Arzt, zwei erfahrene Krankenschwestern und eine funktionierende OP-Ausstattung. Joyce, du leitest die Narkose ein, Pippa wird mir assistieren.“
    Pippa war erschöpft und froh zugleich, als die OP vorüber war. Es war unglaublich, was

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