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Aerzte Zum Verlieben Band 59

Aerzte Zum Verlieben Band 59

Titel: Aerzte Zum Verlieben Band 59 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Fraser , Carol Marinelli , Marion Lennox
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Riley in eine Hütte an der Schule.“
    „Und was ist mit Jason? Zieht der auch zu euch?“
    „Weiß ich nicht.“ Amy biss sich auf die Lippe. „Wo ist er überhaupt?“
    „Er hütet Rinder, das ist sein neuer Job“, antwortete das älteste der Mädchen wichtigtuerisch. „Und er wollte, dass ich dir das sage.“
    Amy machte große Augen. „Wow, das ist ja cool!“
    „Wir bringen Amy jetzt zu Schwester Joyce“, sagte Riley. „Dort wird sie alles lernen, was sie wissen muss, um ihr Baby zu versorgen.“
    „Und wir helfen ihr dabei!“, rief das größte Mädchen, wobei sie aufgeregt in die Hände klatschte.
    „Hast du gehört, was meine Schwester gesagt hat?“, wandte sich Amy nun mit leuchtenden Augen an Pippa. „Mein Jason hütet Rinder, und das macht er nur für mich und unser Baby! Mein Jason ist so cool, fast so cool wie Doc Riley.“ Sie stupste Pippa schelmisch in die Seite. „Du findest ihn doch auch cool, stimmt’s?“
    Pippas Wangen brannten. Was sollte sie dazu sagen? Sah man ihr so deutlich an, dass sie für Riley schwärmte? Sie räusperte sich verlegen und hoffte inständig, dass er Amys Bemerkung nicht gehört hatte.
    Natürlich hatte Pippa nicht erwartet, dass es im Outback eine Klinik gab. Doch das, was sich ihr hier bot, verschlug ihr glatt die Sprache. Die Krankenstation von Dry Gum Creek war nichts weiter als ein uraltes, heruntergekommenes Gebäude mit riesigen Räumen, in denen etliche Betten in zwei Reihen eng nebeneinanderstanden.
    Die Leiterin hieß Schwester Joyce. Sie war eine resolute ältere Frau, die aus Schottland stammte und eine Stimme hatte, die sich in Pippas Ohren wie ein altes Megafon anhörte.
    Joyce führte sie herum, während Riley sich schon an die Arbeit machte. Harry wurde anderweitig eingesetzt. Die alte Wasserpumpe funktionierte nicht, und Joyce hatte ihn gebeten, sie zu reparieren.
    „Was wir hier haben, ist eine Mischung aus Krankenstation, Pflegeheim und Notfallambulanz“, erklärte sie Pippa bei ihrem Rundgang durch das Haus. „Unser größtes Problem ist, dass wir nicht über genügend qualifiziertes medizinisches Personal verfügen. Gute Leute kosten Geld, daran mangelt es uns am meisten.“
    Sie seufzte resigniert. „Sponsoren zu gewinnen, ist sehr schwierig, weil ich keine Zahlen und Statistiken über unsere Arbeit liefern kann. Viele unserer Patienten sind Nomaden. Sie können weder lesen noch schreiben und kommen und gehen, wann sie wollen. Wie soll man die dann ordentlich verwalten? Jedes Mal, wenn ein potenzieller Sponsor sich hier umsehen kommt, herrscht gerade Chaos. Dann hat er natürlich kein Interesse mehr, hier sein Geld zu investieren.“
    Joyce zuckte die Schultern. „Aber so ist das eben, wenn man hier draußen in der Wildnis lebt. Wir tun, was wir können.“
    „Und Sie sind immer im Dienst?“, fragte Pippa beeindruckt. „Haben Sie denn keine Vertretung?“
    Joyce lachte schallend. „Vertretung – ich weiß gar nicht, was das ist, Mädchen! Wissen Sie, ich hasse jede Form von Bürokratie und bilde die Frauen und Mädchen, die hier arbeiten, selbst aus, auch wenn sie kaum in der Schule waren. In der Stadt wäre so etwas unmöglich. Amy hatte gerade bei mir angefangen, als sie schwanger wurde. Ich hoffe sehr, dass sie trotz des Babys wiederkommt.“
    Ihre Augen leuchteten, als Joyce fortfuhr: „Und dann haben wir natürlich Riley. Der Mann ist ein Geschenk des Himmels. Als Arzt ist er äußerst kompetent mit dem Sinn fürs Wesentliche, und den hat weiß Gott nicht jeder. Es sind schon Ärzte hier gewesen, die uns ewig lange Vorträge über Ernährungswissenschaft gehalten haben, können Sie sich das vorstellen? Die Kinder hier bekommen zweimal in der Woche einen Apfel, von Gemüse und Salat können sie nur träumen. Das muss alles eingeflogen werden und ist entsetzlich teuer.“ Sie winkte ab und schüttelte den Kopf. „Wollen wir jetzt zu Riley gehen?“
    „Gern.“ Pippa folgte Joyce auf die Veranda, wo sechs ältere Männer auf alten Holzstühlen in der Sonne saßen. „Sind das auch Patienten?“
    „Ja, alles Diabetiker, und die Hälfte ist fast blind. Schauen Sie sich ihre Füße an, dann wissen Sie Bescheid. Diabetes ist ein Fluch in unserer Gegend. Schlechte Ernährung, zu viel Alkohol, unbehandelte Infektionen und so weiter und so fort. Die meisten dieser Männer sind erst Anfang fünfzig oder sechzig, sehen aber sehr viel älter aus. Riley tut, was er kann, um die nächste Generation vor dieser Krankheit zu

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