Aerzte Zum Verlieben Band 59
gemeinsam auf den Weg zu Amys Hütte.
Ob es ihr wohl unangenehm ist, unter einem Dach mit mir zu schlafen? fragte Riley sich, während er schweigend neben Pippa herging. Je näher sie der Hütte kamen, umso nervöser wurde er. Verdammt, warum war er nur so aufgeregt? Pippa war doch nicht die erste Frau, mit der er eine Nacht verbrachte.
„Was ist los, warum schaust du denn so grimmig drein?“, fragte sie plötzlich, und er zuckte leicht zusammen.
„Ach, nichts, ich war nur … in Gedanken.“
„Keine Angst, ich beiße nicht“, neckte sie ihn. „Und ganz bestimmt bin ich nicht so ausgehungert nach männlicher Zuwendung, dass ich nachher über dich herfalle. Im Gegenteil, ich bin sogar froh, dass ich Roger los bin.“
Riley blieb stehen. „Du bist froh, dass du ihn los bist?“
„Ja, so seltsam das auch klingen mag. Mir ist klar geworden, dass er einfach nicht der Richtige für mich war. Wenn er mich schon vor der Hochzeit betrogen hat, wie hätte das erst während unserer Ehe werden sollen? Jetzt bin ich frei und kann tun und lassen, was ich will. Ich hab sogar schon Zukunftspläne gemacht. Männer kommen darin vorerst nicht vor.“
Sie nahm seinen Arm und zog Riley weiter. „Los jetzt, ich bin hundemüde und will schlafen.“
Pippas Stöhnen weckte Riley mitten in der Nacht. Sie schlief im Doppelbett im Schlafzimmer, während er auf dem Wohnzimmersofa lag. Er hörte, wie sie sich unruhig im Bett hin und her warf und dabei wimmerte und stöhnte. Wahrscheinlich hatte sie einen Albtraum.
Riley stand auf und öffnete leise die Tür zum Schlafzimmer. Das Bettzeug lag wild verstreut auf dem Boden. Pippa auf dem Bett hatte nichts weiter an als einen Slip und BH. Wieder warf sie den Kopf hin und her und stöhnte auf.
Vorsichtig setzte Riley sich aufs Bett und umfasste ihre Schultern. „Pippa, wach auf.“ Sie wand sich unter seinem Griff, ihr Atem ging schneller. „Ich bin’s, Riley, hörst du mich? Riley Chase.“
Da lag sie plötzlich still und öffnete die Augen. Einen Moment trafen sich ihre Blicke, und Riley meinte fast, in ihrem zu versinken. Dann überlief sie ein Frösteln. Riley spürte, dass ihre Haut ganz kalt war. Kein Wunder, dass sie fror, sie war ja überhaupt nicht zugedeckt. Er hob die Decke auf, hüllte Pippa darin ein und zog sie in die Arme. Verdammt, er hätte sie gar nicht erst mitnehmen sollen! Das war alles viel zu viel für sie gewesen.
„Es ist alles gut, hier kann dir nichts passieren“, redete er beruhigend auf sie ein. „Du bist in Dry Gum Creek, in Amys Hütte. Morgen bringen wir dich wieder heim.“
Sie legte den Kopf an seine Schulter und schmiegte sich an ihn. „Tut mir leid, dass ich … dich geweckt habe. Ich hab … was Schreckliches geträumt.“
„Das kann ich mir vorstellen.“ Riley strich ihr zärtlich übers Haar, das sich wunderbar seidig anfühlte. „Du warst nicht beim Psychologen, wie man dir geraten hatte, stimmt’s?“
„Nein, warum sollte ich?“
Riley wusste, dass es keinen Zweck hatte, jetzt mit ihr zu diskutieren. „Du hast im Schlaf alle Decken auf den Boden geworfen, deshalb ist dir auch so kalt“, sagte er stattdessen. „Komm, ich massiere dich ein bisschen, damit dir wieder warm wird.“
Sie hielt vollkommen still, als er ihr gefühlvoll Arme und Rücken rieb. Nach einer Weile fragte sie schließlich zögernd: „War ich … komplett abgedeckt?“
Riley zwinkerte ihr lächelnd zu. „Ja, aber keine Sorge. Ich bin den Anblick leicht bekleideter Damen gewöhnt.“
Pippa versteifte sich leicht und runzelte die Stirn. „Was soll das heißen?“
„Na ja, ich bin Arzt, und da ist es ganz normal, dass Frauen sich vor mir entkleiden“, scherzte er, um ihr aus der Verlegenheit zu helfen.
Da entspannte sie sich wieder. „Ach so, das meinst du. Aber ich bin nicht deine Patientin, sondern deine Kollegin, das ist etwas anderes.“
„Jawohl, das bist du. Und was für eine.“
Das brachte sie zum Lächeln, und Riley freute sich, dass es ihr nun wieder besser ging. Trotzdem hielt er sie weiterhin im Arm, weil sie immer noch ein wenig fröstelte. „Soll ich schnell zu Joyce gehen und dir eine Wärmflasche holen? Nicht, dass du dich erkältest“
„Nein, bitte geh nicht weg!“, bat Pippa plötzlich, als hätte sie Angst vor dem Alleinsein. Sie räusperte sich. „Das Bett ist doch … groß genug für zwei.“
Riley glaubte, sich verhört zu haben. Was hatte sie da gesagt? Sie wollte, dass er das Bett mit ihr teilte?
„Was ist
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