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Aeternum

Aeternum

Titel: Aeternum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Bottlinger
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sagt.«
    »Eine sehr lobenswerte Einstellung.« Der Dämon lächelte, während er Karin das Skalpell überreichte. »Falls du je einen wirklich sicheren Job suchen solltest, ich kann Menschen wie dich immer gebrauchen.«
    Erleichtert beobachtete Jul, wie seine Mitbewohnerin das Gesicht verzog. Immerhin blieb sie bei den wichtigen Dingen vernünftig.
    »Ich steh nicht so auf Tattoos«, murmelte sie. Dennoch nahm sie das Skalpell entgegen, betrachtete die blutige Klinge allerdings erst einmal zögernd und schob währenddessen mit dem Daumen die Brille auf ihrer Nase zurecht.
    »Karin«, versuchte Jul es noch einmal, diesmal ruhiger. »Wir haben beide zu wenig Ahnung von diesen Dingen. Wer weiß, was er uns verschweigt.«
    Unentschlossen drehte sie das Skalpell in den Händen, zuckte zusammen, als der Dämon ihr eine Hand auf die Schulter legte. »Lass sie ihre eigenen Entscheidungen treffen, Engel. Im Gegensatz zu dir weiß sie, dass man nur Antworten erhält, wenn man etwas wagt.«
    »Er hat recht.« Karin wich Juls Blick aus. »Außerdem, was soll schon passieren? Menschen haben seit Jahrhunderten Göttern geopfert, und bisher ist niemand daran gestorben …« Sie unterbrach sich, schien ihre letzten Worte noch einmal zu überdenken. »Außer die Menschenopfer natürlich. Aber hier geht es ja nur um ein bisschen Blut, oder nicht?«
    »So ist es.« Baal nickte ihr aufmunternd zu, und sie setzte die scharfe Klinge auf ihrer Handfläche an.
    »Er ist kein Gott mehr, sondern ein Dämon.« Sah sie den Unterschied denn nicht? Karins Neugierde würde sie eines Tages noch umbringen.
    Sie hob nur die Schultern und atmete tief durch. Unverbesserlich! Aber er konnte sie das nicht wagen lassen. Jul streckte die Hand aus, legte sie um Karins. »Gib her. Wenn du es unbedingt wissen willst, dann tue ich es. Du hast für heute schon genug Schwierigkeiten.«
    Während Karin ihm die Klinge überreichte, bemühte er sich, Baals selbstzufriedenes Lächeln zu ignorieren. Schon wieder ein Fehler? Es war ihm egal. Was zählte, war, dass er Karin so weit wie möglich aus allem heraushielt, das mit Dämonen zu tun hatte.
    Kurz hüllte er die scharfe Schneide in blaues Feuer, um sie zu säubern. Zufrieden stellte er fest, dass die Miene des Dämons sich beim Anblick der Flammen verdüsterte. Dann setzte er die Klinge an seine Handfläche.
    »Wenn das Blut fließt, sprich die Worte: ›Ich opfere dieses Blut Baal‹«, ließ der Dämon sich vernehmen. »Kompliziertere Opferformeln sind nur Schnickschnack, den Priester sich ausgedacht haben, um wichtiger zu wirken.«
    Karin kicherte nervös, doch Jul drückte nur die Klinge in sein Fleisch. Der Schmerz schnitt angenehm durch all seine Zweifel und Sorgen. Für einen Moment bündelte er seine Gedanken im Hier und Jetzt und ließ alles jenseits einfachster Empfindungen verblassen. Doch nicht lang, dann wurde ihm wieder bewusst, was er dort tat. Dies war wahrhaftig ein Schlag ins Gesicht des Herrn. Daran musste Jul denken, während er die Worte murmelte, die der Dämon ihm genannt hatte. Ein Engel, der einem Götzen opferte.
    Blut tropfte auf die Tischplatte, röter als das der anderen Engel, auch wenn es noch immer leicht schimmerte. Baal betrachtete die kleine Pfütze beinahe hungrig. Jul fragte sich, ob er vorhatte, es zu trinken, doch offensichtlich genügten Handlung und Widmung des Opfers. Noch während Jul zusah, verblassten die Striemen auf dem Oberkörper des Dämons, und er seufzte erleichtert auf. Durch diesen Beweis hatte er sicher ebenso viel gewonnen wie seine beiden Zuschauer, wenn nicht sogar noch mehr.
    Jul schloss die Hand zur Faust, und zwischen seinen Fingern erstrahlte das heilende blaue Glühen.
    »Genügt das, um dich zu überzeugen, dass ich mehr als ein einfacher Dämon bin? Oder muss ich erst Wasser in Wein verwandeln, damit du den Worten des Höllenfürsten Glauben schenkst?«
    »Das genügt.« Jul schob das Skalpell von sich. Er hatte Dämonen an tiefen Wunden langsam und qualvoll sterben sehen. Nie war es einem von ihnen gelungen, eine Verletzung, die blaues Feuer geschlagen hatte, auch nur ansatzweise zu heilen. Kein gefallener Engel, gleichgültig wie mächtig, hätte dies bewerkstelligen können. So hatte der Herr es eingerichtet, als Teile der Schar fielen. Baal musste tatsächlich mehr sein, als es auf den ersten Blick den Anschein hatte.
    »Was wolltest du über die Waffe wissen?« Die Stimme des Dämons schnitt durch seine Gedanken.
    Jul strich sich eine

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