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Aeternus - Eisiger Kuss: Roman (German Edition)

Aeternus - Eisiger Kuss: Roman (German Edition)

Titel: Aeternus - Eisiger Kuss: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tracey O´Hara
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meine Untersuchung, egal ob Sie eine Vollmacht haben oder nicht.« Oberon richtete die kohlenschwarzen Augen wieder auf Antoinette. »Also, warum sollte ich Ihnen glauben?«
    »Warum sollte ich auf Sir Roger und Lucian schießen?«, fragte sie ungläubig.
    Oberon kniff die Augen zusammen. »Haben Sie mit Moretti geschlafen?«
    Antoinette rutschte auf ihrem Sitz zurück; das Metalldrückte sich in ihr Rückgrat. Christians Hand auf dem Tisch hatte sich zu einer Faust geschlossen, die Knöchel stachen weiß hervor.
    »Das geht Sie nichts an«, sagte sie und straffte die Schultern.
    »Alles geht mich etwas an«, sagte Oberon. »Beantworten Sie meine Frage.«
    Sie beugte sich vor. »Erregt es Sie, wenn Sie Frauen so lange einschüchtern, bis sie Ihnen Einzelheiten aus ihrem Sexleben erzählen?« Sie würde nicht zulassen, dass er sie durcheinanderbrachte.
    Viktor hüstelte, und in seinen Augenwinkeln bildeten sich Fältchen.
    »Ich versuche nur herauszufinden, warum Sie sich in dem Zimmer befunden haben«, sagte Oberon.
    Sie hielt seinem Blick stand. »Weil … ich … seine … Begleiterin … war«, zischte sie durch die zusammengebissenen Zähne.
    »Wie schön für Sie«, befand Oberon.
    »Was wollen Sie damit andeuten?«, fragte sie. Allmählich wurde sie wirklich wütend.
    »Als Lucians Begleiterin hatten Sie ungehinderten Zugang zum Botschafter.«
    »Was treiben Sie hier für ein Spiel, Oberon?«, fragte Christian.
    Der Ursier schenkte ihm einen schmutzigen Blick. »Kommen Sie, Laroque, es ist doch allgemein bekannt, dass Sir Roger Lucian dazu überreden wollte, seine Stellung im RaMPA zu übernehmen. Deshalb war Lucian die beste Möglichkeit, um an Seine Exzellenz heranzukommen.«
    »Welches Motiv soll sie denn gehabt haben?«, fragte Christian.
    Oberon lehnte sich zurück, verschränkte die massigenHände hinter dem Kopf und grinste wie eine Katze, die an die Milch gelangt war. »Miss Petrescu, es ist kein Geheimnis, dass es Unstimmigkeiten zwischen dem Botschafter und Ihrem Onkel gibt, seit Sir Roger Ihren Vater als Abtrünnigen eingestuft hat. Ich glaube, das reicht als Motiv für einen Mord.«
    Genauso gut hätte er ihr eine Ohrfeige verpassen können.
    »Einen Augenblick bitte.« Viktor drückte sich von der Wand ab.
    »Wovon reden Sie?« Ihr Vater sollte ein Abtrünniger sein? Davon hatte sie noch nie etwas gehört.
    Oberon beugte sich noch weiter vor und warf rasch einen dunklen Blick auf Christian. »Das haben Sie nicht gewusst?« Oberon richtete sich auf und zog die Brauen zusammen. »Das ist … unerwartet.«
    Antoinette schaute zuerst Viktor und dann Christian an. Sie wussten es.
    »Was geht hier vor?«, fragte sie.
    Weder Viktor noch Christian wollten sie ansehen; nur Oberons durchdringender Blick war auf sie gerichtet.
    »Vor einiger Zeit«, sagte Oberon, »war Roger Wilberforce-Smythe der Chef der Venator-Registrierung für die europäische Abteilung. Als Ihr Vater diesen Aeternus Dante Rubins getötet hat, war es der jüngst verstorbene Botschafter, der den Haftbefehl für Grigore ausgestellt hat. Aber statt sich einem Prozess wegen der Ermordung Rubins zu stellen, hat Grigore lieber seinen Wagen über eine Klippe gelenkt.«
    »Nein!« Sie sprang auf. Sie empfand ein beklemmendes Gefühl in der Brust, und in ihren Ohren klingelte es. »Sie lügen – der Tod meines Vaters war ein Unfall!«
    »Es reicht, Oberon«, sagte Christian. »Sie weiß nichts davon.«
    »Nein«, bestätigte sie und schüttelte den Kopf. Es konnte nicht wahr sein. Ihr Vater hätte niemals Selbstmord begangen.
    »Halten Sie sich da raus, Laroque. Das habe ich Ihnen schon einmal gesagt.« Oberon erhob sich und stützte sich mit beiden Hände auf der Tischplatte ab. Christian stand ebenfalls auf; ihre Nasenspitzen berührten sich beinahe.
    Kurz bevor sie alle an der Überdosis Testosteron im Raum erstickten, wurde plötzlich die Tür geöffnet.
    »Kann ich mit Ihnen sprechen?«, fragte ein Polizist in Zivil und sah Oberon an.
    Der Ursier warf Antoinette einen finsteren Blick zu und verließ dann widerstrebend den Raum.
    Sofort wandte sie sich an Christian. »Was geht hier vor?«
    »Das werden wir später erklären.« Viktor umrundete den Tisch und legte ihr die Hände auf die Schultern. »Zuerst sollten wir Sie von hier wegbringen.« Er beugte sich zu ihr vor und flüsterte: »Die Wände haben Ohren.«
    Antoinette ballte die Fäuste und wurde noch zorniger. Die Tür wurde wieder geöffnet, was ihr eine Erwiderung unmöglich

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