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Aeternus - Eisiger Kuss: Roman (German Edition)

Aeternus - Eisiger Kuss: Roman (German Edition)

Titel: Aeternus - Eisiger Kuss: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tracey O´Hara
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Schritt näher. »Ist das der Fall des Fanghurenschlitzers, über den ich in der Zeitung gelesen habe?«, fragte sie Oberon, während sie den Blick auf die Tafel gerichtet hielt. »Arbeiten Sie daran?«
    »Siehst du das?«, flüsterte Dushic Laroque zu, als er von den Fotos der Opfer zu Antoinette und wieder zurück schaute.
    Der Aeternus nickte.
    »Und Sie glauben, er wählt sie wegen ihrer Tätigkeit aus, deswegen der Name.« Sie runzelte die Stirn und ging um den Tisch herum, um einen besseren Blick auf die Fotos zu haben. »Ich glaube, dass es für ihn bloß einfacher ist, an sie heranzukommen. Er wird bald wieder zuschlagen.«
    Das vermute ich auch. »Warum sagen Sie das?«, fragte Oberon neugierig.
    »Die Fanghuren werden auf der Hut sein. Sehen Sie sich die Art an, wie er sie schneidet – so bewusst und präzise. Vermutlich dauert es viele Stunden.« Sie drehte sich um und sah ihn an. »Glauben Sie nicht auch, dass er etwas zu viel Spaß hat?«
    »Was er glaubt, ist unwichtig, denn er hat kein Interesse mehr an den AGV-Fällen.« Roberts kam aus seinem Büro, stellte sich vor die weiße Tafel und verschränkte die Arme vor der Brust. Dieser Mistkerl. »Wir haben Ihnen Zugang zu der Zeugin gegeben, damit Sie sie befragen können, Oberon. Ich glaube, Sie sind jetzt hier fertig.«
    Die Wut kroch von den Zehenspitzen aus in ihm hoch, und er verlieh ihr eine Stimme. Er packte den Rand des Tischs und schleuderte ihn gegen die Wand. Das Holz splitterte, und die Papiere flogen durch den Raum. Er atmete durch die Nase ein und durch den Mund aus und versuchte die Bärenseite in sich zu beruhigen. Sie war es hauptsächlich gewesen, die ihm seine Degradierung eingebracht hatte. Roberts wusste, auf welche Knöpfe er zu drücken hatte. Eines Tages würde er es diesem kleinen Wicht heimzahlen, weil er Oberon aus dem Team geworfen hatte. Mit einem letzten Blick zu Antoinette drehte er sich auf dem Absatz um und marschierte auf den Ausgang zu.

15    FREMDE IN DER NACHT
    Antoinette stürmte durch die Tür zur breiten Steintreppe. Die Sonne würde in einer Stunde aufgehen, aber erst einmal hatte der kalte Kuss der Nacht die Aufregung gedämpft, die auf ihren Wangen gebrannt hatte. Sie fühlte sich etwas ruhiger und atmete tief durch, aber sie war noch immer sehr verärgert.
    Die beiden Aeternus folgten ihr, und aus einem Handy erklang eine Melodie. Christian zog es aus der Tasche und klappte es auf, womit er Frank Sinatras Lied von den Fremden in der Nacht abschnitt.
    Viktor sah sie an. Er hatte den Mund fest geschlossen, und in seinen Augen glitzerte es. Christian bemerkte es nicht, als er das Handy ans Ohr drückte und sich sofort angespannt aufrichtete.
    »Ja, Sir. Ich werde gleich da sein …« Er klappte das Handy zu und zog die Stirn kraus. »Der Chef will mich sehen. Fahr sie zu mir nach Hause und erzähl ihr alles über Grigore. Nimm meinen Wagen.«
    Er warf Viktor die Schlüssel zu; der fing sie in der Luft auf. Nachdem Christian wieder im Innern des Gebäudes verschwunden war, drehte sich Viktor zu ihr um.
    »Sinatra«, sagte er und schüttelte den Kopf. »Ich war der Meinung, dass er aus dieser Phase herausgewachsen ist.«
    Die Spannung zerstob, und Antoinette kicherte, bis sie sich an ihren Vater erinnerte. Das Lachen erstarb ihr in der Kehle.
    »Kommen Sie, Sie brauchen jetzt einen Drink«, sagte Viktor und ergriff ihren Arm.
    Er führte sie in die Tiefgarage und zu einem neuen schwarzen Audi S5 Coupé. Er hielt ihr die Tür auf, während sie einstieg, und nahm dann selbst auf dem Fahrersitz Platz. Der Motor sprang mit einem kehligen Schnurren an, und kurz darauf befanden sie sich auf dem Weg durch die Stadt. Viktor steuerte den Wagen geschickt und mit halsbrecherischer Geschwindigkeit.
    Die Schnelligkeit pumpte Adrenalin durch Antoinettes Blutkreislauf. Genau das brauchte sie in diesem Augenblick. Sie seufzte und sank zurück in den Ledersitz.
    »Fühlen Sie sich jetzt besser?«, fragte Viktor, während er den Gang wechselte.
    »Ja, wirklich.« Sie warf einen Blick auf sein Profil. Seltsam, dass dieser Mann, dieser Aeternus genau wusste, was er zu sagen und zu tun hatte. »Berichten Sie mir von meinem Vater.«
    »Noch nicht.« Er nahm die nächste Linkskurve sehr eng, geriet auf die Gegenfahrbahn und entging einem entgegenkommenden Fahrzeug nur um Haaresbreite.
    Antoinette bezwang den Drang, die Hände in die Luft zu werfen und vor Aufregung zu jauchzen.
    Viktor bog schnell nach rechts ein und raste durch

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