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Aeternus - Eisiger Kuss: Roman (German Edition)

Aeternus - Eisiger Kuss: Roman (German Edition)

Titel: Aeternus - Eisiger Kuss: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tracey O´Hara
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Das hier war nicht ihr Zimmer in der Schule. Dann kamen die Ereignisse der letzten Tage mit lebhafter Klarheit zurück, und sie erinnerte sich daran, dass sie in New York war. Jemand klopfte wieder an ihre Tür.
    »Herein«, sagte sie und hielt sich die Hand an den schmerzenden Kopf.
    Susan, das Dienstmädchen, trat ein und stellte ein Tablett auf den Tisch neben dem Bett. »Guten Abend, Miss.«
    Antoinette setzte sich auf und reckte sich. Dabei glitt das Laken bis zu ihrer Hüfte hinab. »Wie spät ist es?«
    »Nach Sonnenuntergang, etwa halb acht«, sagte das Mädchen, während es genug auftischte, um ein halbes Dutzend Leute satt zu machen. »Hier ist etwas, das Ihnen helfen wird, Ihren Magen zu beruhigen.« Sie gab Antoinette ein Glas mit einer sprudelnden Flüssigkeit.
    »Danke.« Antoinette kippte es in mehreren Schlucken hinunter und rümpfte die Nase über den fauligen Geschmack. »Mein Kopf fühlt sich an, als würde er gleich explodieren.«
    Das Mädchen lächelte und nahm das leere Glas zurück. »Das überrascht mich nicht.«
    Antoinette trank nie viel, und der Rum-Frucht-Cocktail hatte ihr ziemlich zugesetzt. Viktor und die Australier hatten sich amüsiert – diese Jungs konnten offenbar eine Menge vertragen.
    Undeutlich erinnerte sie sich an Christians böse Miene, als Viktor sie kurz vor Sonnenaufgang zurück zum Haus geschleppt hatte. Als Christian wütend davongestapft war, hatte Viktor gelacht und Antoinette zu ihrem Zimmer gebracht, wo er sie – ganz der perfekte Gentleman – auf das Bett gelegt und allein gelassen hatte.
    Beim Duft von gebuttertem, heißem Toast und frischem Kaffee lief ihr das Wasser im Munde zusammen, und ihr knurrte der Magen. Trotz der Kopfschmerzen schien sie nicht den üblichen Kater zu haben. Da war lediglich eine gewisse Trägheit der Gedanken – als müsste sie durch Nebelschwaden hindurch denken.
    »Ich glaube, ich gehe zuerst unter die Dusche.« Antoinette kroch aus dem Bett.
    Das Dienstmädchen starrte sie an und senkte dann den Blick auf das Tablett.
    Antoinette erkannte, dass sie nackt war und schlüpfte sofort in den Morgenmantel, der über der Stuhllehne hing. »Verzeihung.«
    »Ist schon in Ordnung. Ich sehe hier andauernd nackte Personen. Aber diese Wunden an Ihrer Hüfte …«, sagte Susan. »Sie sehen schlimm aus.«
    Antoinette wiegelte ab. »Eine Begegnung mit einem Drenier, das ist alles.«
    Susan richtete sich auf. »Es muss aufregend sein, Venatorin zu sein.«
    Antoinette zuckte mit den Schultern. »Ich bin es schon so lange, dass ich mich kaum mehr an etwas anderes erinnern kann. Seit meiner Kindheit ist das mein Leben. Manchmal ist es tatsächlich sehr aufregend.«
    »Sie müssen sehr tapfer sein«, sagte Susan.
    »Mein Bruder nennt es leichtsinnig«, erklärte Antoinette, bevor sie das Badezimmer betrat.
    Die Dusche tat ihr gut; das war genau das, was sie jetzt brauchte. Schließlich drehte sie den Wasserhahn zu und schlüpfte wieder in den weichen Morgenmantel. Dampf vernebelte den Spiegel; sie fuhr mit der Handfläche darüber. Das heiße Wasser hatte Farbe in ihre Wangen gebracht und ihr wieder zu einem klaren Kopf verholfen.
    Sie wickelte die nassen Haare in ein Handtuch und schlang es um den Kopf. Nach einem letzten Blick auf die dunklen Ringe unter ihren Augen verließ sie das Badezimmer.
    »Susan, sag mir …« Der Rest der Frage erstarb auf ihren Lippen, als ihr Blick auf Christian traf, der am Tisch saß und einen Kaffee trank.
    Zumindest hoffte sie, dass es Kaffee und kein Blut war. Rasch legte sie die Hände vor den Bademantel und zog ihn fester zu. »Wo ist Susan?«
    »Sie hat andere Pflichten«, sagte er.
    Ihr Blick fiel auf das Essen, und sofort knurrte ihr Magen.
    »Setz dich und iss etwas. Dabei können wir uns unterhalten«, sagte Christian. Der Ausdruck des Hungers in seinen Augen hatte nichts mit Essen zu tun.
    Sie setzte sich ihm gegenüber auf den Stuhl. »Das ist ja genug, um eine kleine Armee satt zu bekommen«, sagte sie und steckte sich eine Traube in den Mund.
    Sein Blick fiel auf ihre Lippen. »Kavindish war sich nicht sicher, was du magst.«
    »Das ist gut, denn ich bin fast verhungert.« Sie nahm eine weitere Traube, saugte langsam daran und beobachtete ihn unter gesenkten Lidern. Er schien von ihrem Mund fasziniert zu sein; seine Augen verdunkelten sich.
    Sie griff nach einer Scheibe Toast, und dabei öffnete sich ihr Bademantel ein wenig. Er senkte den Blick. Sie hätte den Mantel schließen können, tat es aber

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