Aeternus - Eisiger Kuss: Roman (German Edition)
kann ihn nicht sehen«, sagte sie und streckte den Kopf vor.
»Der Blonde dort.« Er deutete auf einen Mann, der Williams allerdings gar nicht ähnlich sah. »Die Software nimmt die Größe und die typischen Bewegungen einer Person zum Maßstab. Es ist schwierig, diese Dinge zu verbergen, auch wenn man sich verkleidet hat.«
Auf dem Schirm erschien das Bild einer anderen Kamera, als sich der Mann dem Ticketschalter näherte. Diesmal konnte Antoinette sein Gesicht deutlich erkennen. Er hatte den Bart abgenommen und die Haare gebleicht, aber diese kleinen, nervösen Augen kannte sie vom Konferenzball. Das war eindeutig Andrew Williams.
Christian tippte etwas ein und erhielt Zugang zum Buchungscomputer der Fluggesellschaft. »Mist, Paris in zwei Stunden. Ich muss ihn aufhalten …«
Er sah aus, als würde er gleich in Ohnmacht fallen, und Antoinette trat einen Schritt näher an ihn heran.
Er stand rasch auf, schwankte und stützte sich am Tisch ab. Sein Atem ging stoßweise. »Muss zum Flughafen …«
Antoinette betrachtete die kränklich graue Färbung seiner Haut. »In diesem Zustand kannst du nirgendwohin gehen. Du hast ja nicht einmal genug Kraft, um ohne fremde Hilfe zu stehen.«
»Ich muss Williams aufhalten. Er ist die beste Spur, die wir haben.« Wieder bohrte sich sein Blick in ihre Kehle, doch dann bemühte sich Christian, Antoinette ins Gesicht zu sehen.
Er richtete sich auf. »Gib mir das Blut, das du mitgebracht hast. Vielleicht reicht es …« Seine Beine gaben nach, und sie fing ihn auf.
Er schob sie beiseite und hob die Hand, doch dann ließ er den Kopf hängen. Er konnte nichts mehr sagen.
Es ist unmöglich, rechtzeitig einen Spender herzubekommen, und das bedeutet … Bevor sie sich eines Besseren besinnen konnte, sagte sie: »Nähre dich an mir.«
Christian sah sie scharf an. Sie erkannte ein Flackern in seinem Gesicht, doch dann schüttelte er den Kopf.
»Nein.«
Antoinette stemmte die Hände in die Hüften und machte sich auf einen Kampf gefasst. »Warum nicht? Dubrauchst Blut, und ich habe viel davon. Nimm, was du benötigst, und dann können wir diesen Bastard aufhalten.«
Er schaute weg. »Du weißt nicht, was du da tust.«
»Christian, wir verschwenden hier wertvolle Zeit.« Ihre Hand zitterte, und als sie sich die Haare zurückstrich, schlug ihr das Herz bis zum Hals.
Er schaute sie noch einen Moment lang an, dann regte sich etwas in seinem Gesicht.
Schließlich sagte sie: »Ich muss herausfinden, was mit meinem Vater passiert ist. Und du bist für mich die beste Gelegenheit, um die einzige Spur zu verfolgen, die ich habe.«
Er nahm das Telefon und wählte. »Hier ist Christian. Bringen Sie den Helikopter zu meinem Landsitz. Ich muss so schnell wie möglich den internationalen Flughafen erreichen.«
Antoinette trat näher an ihn heran. Christian nahm ihren Kopf zwischen die Hände und zog sie zu sich, bis seine kalten Lippen die ihren berührten. Wärme strahlte aus ihrer Magengrube ab und brandete gegen die Kälte seines Körpers.
Langsam – schmerzhaft langsam – küsste er sich zu ihrer Kehle vor und hinterließ überall dort Feuer, wo seine eisigen Lippen ihre Haut berührten. Dann küsste er ihren Mund mit wildem Hunger, hinter dem mehr als nur das Verlangen nach Blut steckte.
Er machte sich von ihr los und sah ihr in die Augen. »Bist du dir ganz sicher?«
Antoinette vertraute ihrer Stimme nicht. Sie erwiderte seinen durchdringenden Blick und nickte. Er liebkoste ihre Kehle, berührte sie dabei kaum und knöpfte gleichzeitig ihre Baumwollbluse auf.
»Was tust du da?« Ihre Stimme bebte. Obwohl siewollte, dass er weitermachte, war sie nicht sicher, ob sie dazu bereit war.
»Ich muss dir die Bluse ausziehen. Sie ist mir im Weg.« Seine raue Stimme ließ sie erzittern.
»Oh … in Ordnung.« Als er weitermachte, spürte sie, wie sie errötete.
»Solltest du dich nicht beeilen? Du musst ihn erwischen, bevor …«
Was immer sie hatte sagen wollen, flog aus ihrem Gedächtnis davon, als er sich vorbeugte und sanft an ihrem Ohrläppchen knabberte. Seine Lippen waren so kalt auf ihrem warmen Fleisch, so intensiv. Schmerz und Lust brannten gleichzeitig in ihr und versengten sie mit einem Verlangen, das sie nie zuvor verspürt hatte.
»Es dauert ein paar Minuten, bis der Helikopter fertig ist – wir haben genug Zeit«, flüsterte er ihr ins Ohr. Er fuhr ihr mit den Fingerspitzen über das Schlüsselbein, öffnete die Bluse, und sie keuchte auf, als er mit dem Arm
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