Aeternus - Eisiger Kuss: Roman (German Edition)
ihn. »Gott sei Dank sind wir nicht zu spät gekommen. Ist alles in Ordnung mit dir?«, fragte sie und sah ihn mit einer Besorgnis an, die ganz und gar nicht zu ihrem üblichen hochmütigen Gebaren passte.
»Ja, Mutter, es geht mir gut.« Er schlang die Arme um sie und küsste sie auf die Wange. »Es war knapp, aber Antoinette hat mich gerettet.« Wieder warf er einen Blick zurück. »Sie ist schwach und wird vielleicht eine Bluttransfusion brauchen.«
»Natürlich«, sagte seine Mutter und runzelte die Stirn. »Wohin gehst du?«
»Ich muss jemanden davon abhalten, das Land zu verlassen – jemanden, der uns vermutlich zu Viktors Mörder führen wird.«
Kummer blitzte in Lilijanas Blick auf, den sie jedoch rasch unterdrückte. »Dann geh. Ich werde mich um das Mädchen kümmern.«
◀ ▶
Wenige Minuten später kletterte Christian in den Helikopter und setzte sich die Kopfhörer auf, bevor er dem Piloten das Zeichen zum Start gab. Das Jaulen der Maschine wurde schriller, als sich die Rotorblätter immer schneller drehten. Schon nach wenigen Minuten befand sich Christian auf dem Weg zum Flughafen.
Der Flug schien ewig zu dauern, aber schließlich erreichten sie New York, dieses glitzernde Meer aus Juwelen, und näherten sich dem John-F.-Kennedy-Flughafen. Christian riss sich die Kopfhörer ab und sprang hinaus, noch bevor der Helikopter den Boden berührt hatte. Dann rannte er auf das Terminal sieben zu, von wo die Maschinen der British Airways starteten. Zu Fuß kam er schneller voran als mit jedem anderen Transportmittel im Flughafen.
Er betrat das Terminal, wurde langsamer und suchte nach der Person, die er vom Helikopter aus kontaktiert hatte, sowie nach Williams. Ein uniformierter Sicherheitsmann näherte sich ihm und lächelte.
»Ich habe Ihren Anruf empfangen, Sir.« Christians Mitarbeiter, der sich als Wachmann getarnt hatte, nickte. »Ich habe den Verdächtigen lokalisiert. Hier entlang, bitte.«
Christian benutzte seine Dienstmarke, um an den Zollbeamten vorbeizukommen, und folgte seinem Mann hinter die Schranken des Zolls. Der Wächter blieb stehen und drehte den Zöllnern den Rücken zu, sodass sie Christian nicht mehr sehen konnten. »Er ist da drüben in der hinteren Ecke.«
Christian warf einen Blick über die Schulter des Wachmanns. Williams trank gerade einen Whiskey, während seine Blicke nervös durch den Raum schossen.
Der Wächter hielt seine Uniformjacke auf. Christian steckte ihm den gelben Umschlag zu, schlüpfte an ihm vorbei und ging auf sein Ziel zu.
Williams schaute auf, und seine Augen weiteten sich, als Christian vor seinem Tisch stehen blieb. Christian knurrte und zog den Mann am Aufschlag seines Jacketts auf die Beine.
»Sie haben kein Recht, mich anzufassen«, sagte Williams und versuchte sein Unbehagen hinter einer Fassade der Gelassenheit zu verbergen.
»Und Sie hatten kein Recht, meinen Freund umbringen zu lassen«, zischte Christian und zog knurrend die Lippen zurück.
Der Assistent des verstorbenen Botschafters wurde auf Christians Fangzähne zugezogen, und der letzte Rest Selbstsicherheit fiel von ihm ab. »Bitte, bitte, tun Sie mir nicht weh«, wimmerte Williams. Entsetzen drang ihm aus allen Poren; der würzige Geruch erfüllte Christians Nase.
»Warum sind Sie nicht zu dem Treffen erschienen?«, fragte Christian.
»Man hat mir befohlen, es nicht zu tun.«
»Wer ist man ?«
»Ich weiß nicht.« Andrew schaute nach rechts und links; seine Pupillen weiteten sich. Eine Lüge.
»Entweder Sie sagen es freiwillig oder nicht.« Christian grinste breiter, damit der Mann seine Fangzähne deutlich sehen konnte. »Eigentlich würde ich es bevorzugen, wenn Sie es nicht tun.«
Williams Augäpfel rollten fast vollständig in den Kopf hinein. Christian glaubte schon, er habe einen epileptischen Anfall.
»Schon gut, schon gut, aber nicht hier. Bringen Sie mich an einen sicheren Ort. Beschützen Sie mich, und ich sage Ihnen alles, was Sie wissen wollen.«
»Vor wem soll ich Sie beschützen?«, fragte Christian.
»Vor dem Alten. Das ist alles, was ich Ihnen sage, bis ich in Sicherheit bin.«
Christian dachte kurz nach. »Warum sollte ich Ihnen trauen?«
»Weil ich Schutz brauche und Sie Informationen haben wollen.« Williams gespielte Selbstsicherheit war zurückgekehrt, aber nur für eine Sekunde. »Wenn Sie mich finden können, dann kann er das auch. Ich bin ein toter Mann, wenn er sieht, dass ich mit Ihnen spreche.«
»In Ordnung.«
Williams hob seinen
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