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Aeternus - Eisiger Kuss: Roman (German Edition)

Aeternus - Eisiger Kuss: Roman (German Edition)

Titel: Aeternus - Eisiger Kuss: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tracey O´Hara
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bevor sie etwas dagegen tun konnte.
    »So warm«, brummte er gegen ihre Kehle, und sie bekam Gänsehaut. »So hungrig.«
    Er zog die blutleeren Lippen noch weiter zurück, und seine Fangzähne schimmerten scharf und spitz im Licht des Badezimmers. Er blinzelte, hämmerte gegen den Schalter und tauchte den Raum in Finsternis. Sein Griff lockerte sich ein wenig, und sie spürte, wie seine Hände zitterten.
    Nun konnte Antoinette ihn ohne große Anstrengung von sich wegdrücken, und sie hörte, wie er mit einem Grunzen zu Boden fiel. Er war so schwach wie ein neugeborenes Kätzchen.
    »Antoinette?«, krächzte er.
    Sie schaltete das Licht wieder ein und stellte fest, dass er neben ihr stand.
    »Was machst du hier?«, fragte er.
    »Du bist schon seit zwei Wochen …«
    »Na und?«, schnitt er ihr das Wort ab. »Lass mich einfach allein.«
    »Du warst die ganze Zeit allein, und deine Mutter und auch andere haben sich große Sorgen um dich gemacht. Es ist Zeit, dass du nach unten gehst.« Sie war wütend über seine Teilnahmslosigkeit und versetzte ihm eine Ohrfeige. Sie wollte – nein, musste – ihn aus seiner Lethargie reißen. »Während du hier herumliegst und dich in Selbstmitleid ergehst, wird die Spur von Viktors Mörder mit jeder Sekunde kälter.«
    Bei der Erwähnung von Viktors Namen zuckte Christian stärker zusammen als unter ihrer Ohrfeige, dann umwölkte sich sein Blick wieder. »Geh weg. Du hast keine Ahnung …«
    »Wie kannst du es wagen?« Ihre erhobene Stimme hallte in dem kleinen Zimmer wider. »Wovon habe ichkeine Ahnung? Mal sehen.« Sie tippte sich mit dem Zeigefinger gegen das Kinn. »Etwa von dem Gefühl der Hilflosigkeit, wenn du zusehen musst, wie jemand, den du liebst, unter den Händen eines anderen stirbt? Oder von der Wut und Enttäuschung, die du fühlst, weil du es nicht verhindern konntest?« Sie hockte sich vor ihn und sah ihm in die Augen. »Wage es nicht, mir zu sagen, dass ich davon keine Ahnung habe. Damit lebe ich jeden verdammten Tag.«
    Er ließ sie Schultern hängen und senkte den Kopf, bevor er ihren Blick erwiderte. »Du hast recht …« Er stieß die Luft in einem langen Seufzer aus.
    »Was also willst du jetzt unternehmen?«
    »Ich muss erst einmal aufstehen.«
    Er kämpfte sich in eine sitzende Position. Antoinette holte tief Luft, streckte die Hand aus und half ihm, sich zu erheben. Als er sich gegen sie lehnte, drang die Eiseskälte seines Körpers durch ihre Kleidung und kühlte sie aus bis auf die Knochen.
    Christian sah sie an und blähte die Nasenflügel. Er lehnte sich noch stärker gegen sie, richtete den gequälten Blick auf ihre Kehle und leckte sich die trockenen grauen Lippen, bevor er sie sanft von sich drückte.
    Antoinette lächelte, weil sie das nervöse Flattern überspielen wollte, das sein hungriger Blick in ihrem Bauch hervorgerufen hatte. »Ich habe dir etwas Blut mitgebracht – es ist im Schlafzimmer.«
    »Das hat keinen Sinn«, krächzte er.
    Sie machte einen Schritt zurück. »Du bist ein sturer Bock …«
    »Nein, das meine ich nicht.« Er drehte sich um und sah sie an. »Du spürst doch, wie kalt mein Körper ist.« Er legte die eisigen Fingerspitzen gegen ihre Wange. »Das Blut muss warm sein … es muss frisch sein.«
    »Oh. Du musst es also …« Sie brachte es nicht über sich weiterzusprechen.
    Er versteifte sich ein wenig. »Ich werde den Spenderservice rufen.«
    Seine Hand schwebte schon über dem Telefon, als der Alarm einer seiner Computer losschrillte und sie beide zusammenzucken ließ.
    »Mist«, sagte er. »Endlich!« Christian taumelte hinüber und lehnte sich gegen den Tisch.
    Antoinette gelang es, einen Bürostuhl hinter ihn zu schieben, gerade als ihm die zitternden Beine den Dienst versagten, und so landete er auf dem Stuhl statt auf dem Boden.
    »Was ist los?« Antoinette beobachtete die aufblitzenden Bildschirme.
    »Ich habe Monitor-Software in alle Flughäfen in und um New York eingespeist. Sie benutzt die VÜ, die bereits vor Ort installiert ist.«
    »VÜ?«, fragte sie. Nici war der Technik-Fachmann in ihrer Familie.
    »Videoüberwachung. Die Software, die wir haben, ist in der Lage, sich in alle schon existierenden Netzwerke einzuschalten, und da wir Aufnahmen von Andrew Williams besitzen, habe ich sie so programmiert, dass ich gewarnt werde, wenn er einen Flughafen betritt. Ich wusste, dass er das früher oder später tun würde.« Christian beugte sich zu einem der Bildschirme vor. »Und hier ist er.«
    »Wo? Ich

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