Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Aeternus - Sanfter Tod: Roman

Aeternus - Sanfter Tod: Roman

Titel: Aeternus - Sanfter Tod: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tracey O´Hara
Vom Netzwerk:
berauschender Spaß. So sehr hatte sie sich schon lange nicht mehr amüsiert. Antoinette grinste. Nie hätte Kitt geglaubt, dass die beängstigende Aeternus, die sie in der Gasse beobachtet hatte, solche einfachen Freuden genießen konnte, aber hier war sie nun und tanzte sich die Seele aus dem Leib.
    Als die Musik aufhörte, war Kitt ein wenig traurig,doch bald begann ein neues Lied, diesmal in einem anderen Rhythmus, den sie aber schnell in sich aufgenommen hatte. Sie konnte ihr Grinsen einfach nicht abstellen und begriff endlich, warum Antoinette hierhergekommen war.
    Um jemand anderes zu sein und etwas anderes zu tun als üblich.
    Und um von all dem Tod wegzukommen.
    Die Realität würde rasch genug wieder über sie hereinbrechen; es hatte keinen Sinn, jetzt daran zu denken. Sie sollte sich amüsieren.
    Kitt umarmte zuerst Antoinette und dann Tony. Jemand klopfte ihr auf die Schulter. Cal stand hinter ihr, und Kitt umarmte auch sie.
    »Was machst du hier?«, fragte sie in das Ohr des Mädchens.
    »Ich amüsiere mich, genau wie du«, antwortete Cal.
    Kitt packte sie bei der Hand und zog sie von der Tanzfläche zu ihrem Tisch. Als sie sich gesetzt hatten, fragte sie: »Wie bist du hierhergekommen?«
    Cal zeigte auf einige Mädchen, die vor der Bühne tanzten. »Einige meiner Freundinnen aus der Akademie haben von diesem Laden gehört und wollten ihn ausprobieren.«
    »Und was ist mit deinem Onkel? Weiß er, dass du hier bist?«
    Das Mädchen schüttelte den Kopf. »Seph und ich haben die Leibwächter überlistet. Heute gehe ich aus, während sie mich deckt, und morgen machen wir es andersherum. Die Kerle nehmen alles zu ernst. In ihrer Begleitung können wir keinen Spaß haben. Das hier ist die einzige Möglichkeit für uns, geistig gesund zu bleiben.«
    Ein Schatten fiel über den Tisch. Kitt schaute auf. Fast hatte sie Raven erwartet, aber es war ein stämmigerMann mit dem Gesicht und der Kleidung eines Lastwagenfahrers. Er legte die Hand auf die Rückenlehne von Kitts Stuhl und beugte sich zu ihr vor. »He, schöne Frau, wie wär’s mit ’nem Tanz?«
    Kitt sah ihn an. Sein Mund hatte sich zu etwas verzogen, das entfernt einem Grinsen ähnelte, aber seine Augen waren verengt und wirkten wie die eines Raubtiers. Selbst wenn sie hätte tanzen wollen, hätte sie abgelehnt.
    »Danke für dein Angebot, Junge.« Cal blinzelte ihm zu und zog die Mundwinkel zu einem süßen Lächeln hoch. »Später vielleicht. Wir unterhalten uns gerade.«
    Ein weiterer Mann stellte sich hinter Cal; es war offensichtlich sein Freund, denn sie trugen ähnliche Kleidung. »Wer hat gesagt, dass das ein Angebot war?«
    Kitt rutschte auf ihrem Stuhl hin und her. Das war nicht gut. Gar nicht gut.
    An ihren Stammesnarben und den schneeweißen Haaren erkannte Kitt, dass es sich um Ursier aus der Eisbärfamilie handelte – der aggressivsten aller Bestiabeo-Rassen. Eines wusste sie mit Sicherheit: Diese Kerle würden ein Nein nicht akzeptieren. Wenn doch bloß Raven jetzt hier wäre. Verdammt sei er.
    Sie sah sich nach Hilfe um und bemerkte, dass Antoinette lachend von der Tanzfläche kam, doch sie blieb in einiger Entfernung stehen und sah Kitt an. Die Aeternus schien die Lage abzuschätzen. Sie runzelte die Stirn, nickte Kitt kurz zu, setzte ein falsches Lächeln auf und näherte sich.
    »Ihr Mädels könnt euch nach Herzenslust unterhalten, sobald wir getanzt haben.« Der Mann hinter Cal trat noch näher an sie heran, als wollte er ihr den Fluchtweg abschneiden.
    »Gibt es hier ein Problem?«, fragte Antoinette und stellte sich neben Kitt.
    »Was geht dich das an?«, fragte der Mann, der Kitt zum Tanz aufgefordert hatte.
    Antoinette legte die Hand auf Kitts Schulter und drückte zu, als würde sie damit ihren Besitz kennzeichnen. »Belästigst du etwa mein Mädchen?«
    »Dein Mädchen?« Der Kerl schnaubte verächtlich. »Ja, allerdings.«
    Antoinette vergrub die Hand in Kitts Haaren und zog sanft ihren Kopf zurück. Bevor sie Zeit hatte, sich darauf einzustellen, küsste Antoinette sie. Es war kein Küsschen auf die Wange wie bei guten Freundinnen, sondern ein leidenschaftlicher Zungenkuss.
    Als sie sich wieder von Kitt löste, zwinkerte ihr die Aeternus fröhlich zu. Kitt konnte kaum mehr atmen; sie war gleichermaßen entsetzt und ein wenig erregt. Noch nie hatte sie eine Frau geküsst, hatte nicht einmal daran gedacht und wollte es auch nie wieder tun. Aber dieser Kuss war trotzdem sehr verwirrend gewesen.
    Antoinette wandte sich wieder

Weitere Kostenlose Bücher