Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Aeternus - Sanfter Tod: Roman

Aeternus - Sanfter Tod: Roman

Titel: Aeternus - Sanfter Tod: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tracey O´Hara
Vom Netzwerk:
herunter. »Ich hätte Sie eher für ein Goth-Girl gehalten.«
    »Himmel, nein. Ich liebe diesen Ort. Er mag zwar eine Touristenfalle sein, aber eine Menge Paramenschen kommen ebenfalls. In der Hauptsache sind es Animalier und Zauberer, aber hin und wieder sind auch Aeternus darunter. Buddy, der Besitzer, ist ein Kanier.« Sie deutete mit dem Kopf auf den Mann hinter dem Tresen.
    »Hallöchen, Antoinette.« Sherry stemmte die Hand in die Hüfte. »Was kann ich’n euch’n hol’n?«
    »Schon gut, Sherry. Das sind meine Freunde.«
    »Gott sei Dank«, flüsterte die Blonde, deren Südstaatenakzent einem breiten Brooklyn-Englisch wich. »Meine Schicht ist bald zu Ende, und dann können Buddy und ichnach Hause zu den Kindern gehen. Es ist gar nicht so leicht, eine Südstaatenschöne zu spielen, wenn man müde ist.«
    »Sherry ist Buddys Frau«, erklärte Antoinette den anderen beiden.
    »Hocherfreut«, sagte Tony und schaute sich neugierig um.
    Antoinette hatte gewusst, dass er diesen Laden mögen würde. »Für mich das Übliche bitte, Sherry. Und ein Glas vom feinsten Veganen für meinen humegetarischen Freund hier.« Sie klopfte Tony auf die Schulter. »Und einen Viktor Spezial für mein felisches Mädchen.«
    »Kommt sofort.« Die Kellnerin lächelte und drückte Antoinettes Schulter, bevor sie sich auf den Weg zur Bar machte.
    »Sind Sie sicher, dass es hier richtiges veganes Blut gibt?«, fragte Tony und hob skeptisch die Brauen. »Ich kann es genau herausschmecken.«
    »Was ist ein Viktor Spezial?«, fragte Kitt.
    Antoinette lächelte nur und erinnerte sich daran, wie ihr Freund Viktor Dushik ihr damals etwas Fruchtiges mit einem Schirmchen darin bestellt hatte. Um die Erinnerung an ihn zu ehren, war dieser Drink seitdem als Viktor Spezial bekannt. Er wäre stolz darauf.
    Doch jetzt war nicht die Zeit für rührselige Gedanken. Sie war fest entschlossen, die Lektionen, die Viktor sie gelehrt hatte, an jemanden weiterzugeben, der sie dringend benötigte: an Kitt.
    »Ich glaube, ich sollte jetzt gehen«, sagte die Felierin.
    »Himmel, nein! Wir haben uns doch gerade erst gesetzt«, rief Antoinette. »Warum wollen Sie uns denn schon so früh verlassen?«
    Unsicher sah sich Kitt um. »Ich werde das Gefühl einfach nicht los, dass uns jemand beobachtet.«
    »Dann sollten wir ihm oder ihr etwas zu beobachten geben.« Antoinette beugte sich vor und öffnete die obersten Knöpfe von Kitts Bluse. »Und jetzt ziehen Sie Ihr Jackett aus und öffnen Ihr Haar.«
    Die Felierin stand auf, schlüpfte aus ihrer Jacke und zog ihre weiße Bluse aus der schwarzen Leinenhose. Sie nahm das Band um ihren Pferdeschwanz ab und schüttelte die Haare aus, dann sah sie die beiden unsicher an. »Besser so?«
    Antoinette hob den Daumen. »Viel besser.«
    Sherry kam mit einem Tablett voller Getränke herbei. Sie stellte zwei Gläser mit karmesinroter Flüssigkeit vor Tony und Antoinette ab, und Kitt bekam einen unscheinbar wirkenden exotischen Cocktail mit einem kleinen Papierschirmchen und einer Dekoration aus Fruchtscheiben. Antoinette wusste aus eigener Erfahrung, dass dieses Getränk nicht so ungefährlich war, wie es aussah – es war beinahe reiner Alkohol.
    Kitt nippte daran und riss überrascht die Augen auf. »WOW! Das haut aber rein.«
    »Das ist der Viktor Spezial, gesegnet sei er, und Buddy hat nur für Sie noch einen Spritzer Belladonna hinzugegeben«, sagte Sherry. Sie lachte und legte Antoinette die Hand auf die Schulter. »Wir machen uns auf den Weg, Süße. Passt auf euch auf.«
    Sie ging zurück zur Bar und übergab ihr Tablett an Buddys Wurfgenossin Jenni. Buddy half seiner Frau in den Mantel, und die beiden gingen Arm in Arm zur Tür. Bevor sie nach draußen traten, winkte Sherry noch einmal zu Antoinette herüber, und Buddy nickte zum Abschied.
    »Sie sind gute Leute«, sagte Antoinette, nachdem sie gegangen waren.
    »Wie alt sind ihre Kinder?«, fragte Kitt.
    »Etwa fünf oder sechs, glaube ich. Warum?« Antoinette sah sie an.
    »Es kann für einen Animalier hart sein, wenn er seine menschlichen Lieben alt werden und sterben sieht.« Kitt senkte den Blick auf ihre Hände. »Besonders wenn die Kinder nicht zu ihrem Bestiabeo-Erbe erweckt werden.«
    »Wie stehen die Chancen, dass sie erweckt werden?«, fragte Tony.
    »Weniger als fünfzig Prozent«, antwortete Kitt.
    »In diesem Fall stehen die Chancen etwas besser«, sagte eine tiefe weibliche Stimme hinter ihnen.
    Antoinette drehte sich um und sah Buddys Schwester mit

Weitere Kostenlose Bücher