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Aeternus - Sanfter Tod: Roman

Aeternus - Sanfter Tod: Roman

Titel: Aeternus - Sanfter Tod: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tracey O´Hara
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gesprochen hat.«
    Tony verzog die Lippen zu einem hämischen Grinsen. »Ich glaube, es ist noch nicht zulässig, jetzt schon zu einem solchen Schluss zu kommen. Wir brauchen mehr Beweise als die Existenz eines angeblich uralten Buchs und die Interpretationen eines gleichermaßen uralten Mannes.«
    »Sie glauben ihm nicht?« Vor Erstaunen hob Antoinette die Stimme ein wenig. »Warum lehnen Sie seine Schlussfolgerungen so entschieden ab?«
    Tony seufzte und fuhr sich mit der Hand über den kahlen Kopf. »Meine Familie gehört zu den ältesten Aeternus-Blutlinien, und das bedeutet, dass wir für die Bewahrung der Überlieferungen verantwortlich sind. Sie können den Glauben eines ganzen Lebens nicht über Nacht verändern. Der Gedanke, dass unsere Vorfahren bloße Diener waren – nein, eigentlich lediglich Sklaven … das ist wirklich schwer zu schlucken.«
    Kitts Einwände gingen über die Angst hinaus, nur eine scheinbare Vormachtstellung zu verlieren. Das, was sie gehört hatte, widersprach einfach allem, was sie als richtig und wahr ansah.
    »Was ist hier los?«, unterbrach Oberon die kleine Konferenz.
    »Tony hat die Aeternus aus der Gasse identifiziert«, sagte Kitt rasch, um ihre Meinungsverschiedenheiten zu überdecken.
    Oberon nahm Tony das Foto aus der Hand. »Gute Arbeit. Und jetzt sollten Sie herausfinden, ob es eine Verbindung zwischen den beiden Fällen gibt.«
    »Daran arbeiten wir schon«, sagte Antoinette und hob den Aktenstapel hoch.
    »Ausgezeichnet. Für heute sollten wir Schluss machen«, meinte Oberon.
    »Ist Raven schon zurückgekommen?«, fragte Kitt.
    Oberon schüttelte den Kopf. »Aber er ist ein großer Junge und kann gut auf sich selbst aufpassen.« Er sah Antoinette und Tony an. »Sie beide sollten besser vor dem Morgengrauen heimgehen.«
    »Gute Idee.« Antoinette verschränkte die Finger und hob die Arme über den Kopf. »Na, mein Kleiner, willst du nach Hause?«
    Der große Hund mit den blassen Augen stand auf und wedelte mit dem gekrümmten Schwanz, während ihm die Zunge aus dem Mund hing.
    »Ich begleite Sie«, sagte Kitt und war froh, dass diese Nacht endlich vorbei war.
    Sie konnte einfach nicht glauben, wie viel in den letzten Stunden passiert war. Plötzlich fühlte sie sich sehr müde und erschöpft.
    Als sie aufstand, legte Oberon ihr die Hand auf den Arm, seine Miene war sanfter geworden. »Alles in Ordnung mit dir?«
    »Nichts, was ein heißes Bad und viel Schlaf nicht wieder richten könnten«, sagte sie.
    Seit Dylans Tod kümmerte sich Oberon ein wenig um sie. Meistens war sie dafür dankbar, doch heute Nacht brauchte sie Luft zum Atmen. Nachdem er ihr einen eindringlichen Blick zugeworfen hatte, nickte er, beugte sich vor und gab ihr einen Kuss auf die Wange. »Dann geh nach Hause, und ruh dich aus.«
    Die Tiefgarage lag verlassen da. Der nächtliche Unterricht war schon lange vorbei, und der Tagunterricht würde erst in ein paar Stunden beginnen. Es war eine Zwischenzeit, während der sich kaum jemand auf diesem Gelände befand.
    »Ein schwieriger erster Tag«, sagte Antoinette, als ihre Schritte in der künstlichen Betonhöhle widerhallten. »Oder sind Sie anderer Meinung?«
    »Wohl kaum«, sagte Kitt. »Übrigens nimmt einer meiner Zwillinge an einem Schattenkampf teil. Ich weiß, dass wir beide uns gerade erst kennengelernt haben, aber würden Sie mich vielleicht dorthin begleiten?«
    »Sicher.« Antoinette blieb bei ihrem Wagen stehen und zog den Schlüssel aus der Tasche. »Wäre es Ihnen denn nicht lieber, wenn Oberon Ihnen Gesellschaft leisten würde?«
    »Es wäre schön, mit jemandem zu gehen, der mich nicht andauernd beobachtet und dafür sorgen will, dass es mir gut geht.« Sie zog den Mantel enger um sich.
    Antoinette nickte verständnisvoll. »Einen solchen Kampf habe ich noch nie gesehen. Das könnte interessant werden.«
    Ein unsichtbares Gewicht hob sich von Kitts Schultern. Bis zu diesem Augenblick hatte sie nicht gewusst, wie schwierig es für sie gewesen wäre, allein dorthin zu gehen.
    »Warum machen wir nicht …«
    Hinter einer Säule erschien eine Gestalt mit Kapuze und legte Antoinette eine Hand, die in einem schwarzen Handschuh steckte, über den Mund. Ein tiefes Knurren und Bellen kam von Cerberus, ihm stellten sich die Haare auf.
    »Ich habe auf dich gewartet«, keuchte der Mann.

9    HEIMKEHR DES LIEBHABERS
    Kitt wusste nicht, was sie tun sollte. Sie war starr vor Schreck. Der Hund knurrte, bellte und schnappte. Speicheltropfen nässten

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