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Aeternus - Sanfter Tod: Roman

Aeternus - Sanfter Tod: Roman

Titel: Aeternus - Sanfter Tod: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tracey O´Hara
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Notizblätter immer wieder neu, »was würdest du denn lieber tun, als in meiner Anatomievorlesung zu sitzen?«
    Der mürrische Zwilling sah ihr zum ersten Mal in die Augen und lächelte. »Schattenkämpfen.«
    »Sie war die Kapitänin der Mannschaft, die sich die Grabplünderer nennt, und sie ist gestern hier in ihr neues Team eingetreten«, erklärte Cal. »Ihr erstes Spiel ist in ein paar Tagen.«
    »Wirklich?« Kitt war beeindruckt. »Ich bin überrascht, dass Nathan dir die Teilnahme erlaubt hat.«
    »Es war ein Kompromiss; dafür habe ich zugesagt, Heilerin zu werden.« Das Mädchen richtete sich auf. »Dusolltest einmal zu den Spielen kommen.« Dann sackte es zusammen und wurde wieder mürrisch. »Das heißt, wenn du willst.«
    Cal nickte begeistert. »Das wäre großartig.«
    Kitt hatte noch nie ein Schattenkampfspiel gesehen. Seit einiger Zeit war diese Sportart nicht mehr so modern, und Kitt war immer zu sehr beschäftigt gewesen. »Ich werde sehen, was ich tun kann.«
    »Wir sollten jetzt gehen, denn sonst fragt sich Nathan, was mit uns passiert ist«, sagte Cal. Sie stand auf und streckte die Hand über den Schreibtisch hinweg aus. »Ich glaube, sie sind noch immer ein wenig misstrauisch, was dich angeht.«
    Kitt ergriff die warme, trockene Hand und schüttelte sie fest. Sie verspürte dabei zwar keine Flut überwältigender Mütterlichkeit, aber es fühlte sich gut an.
    Seph hingegen stand auf, senkte den Kopf ein klein wenig und verließ den Raum.
    Cal folgte ihr, blieb bei der Tür stehen und warf einen Blick zurück auf Kitt. »Ich bin froh, dass wir uns endlich begegnet sind. Raven hat die ganze Zeit von dir gesprochen.« Dann ging auch sie.
    Nachdem die Mädchen weg waren, sackte Kitt in ihrem Sessel zusammen und nahm einen weiteren Schluck aus der Flasche. Es war offensichtlich, dass Cal die Kontaktfreudigere der beiden war. Seph hingegen erinnerte sie mit ihrer Reserviertheit an Raven. Mit ihr würde es etwas schwieriger werden. Die Begegnung war nicht so verlaufen, wie sie es sich vorgestellt hatte, aber es hätte durchaus schlimmer kommen können. Schließlich hatten sie sich entschieden, zu Kitt zu kommen.
    ◀   ▶
    Kitt betrat den Bunker, und Antoinette schaute hinter einigen Papierstapeln mit Berichten auf. Ihre angestrengte Miene hellte sich auf, und sie schenkte Kitt ein Willkommenslächeln.
    »Wie ist es gelaufen?«, fragte sie.
    »Ganz gut, glaube ich. Herzlichen Dank dafür.« Kitt setzte sich auf einen Stuhl ihr gegenüber und reichte ihr die Flasche. »Außerdem habe ich die Zwillinge getroffen.«
    »Und wie ist das gelaufen?« Antoinette lehnte sich aufmerksam zurück.
    Kitt seufzte und zuckte mit den Schultern. »Vermutlich hatte ich nach achtzehn Jahren eine Wiedervereinigung erträumt, aber erwartet habe ich sie eigentlich nicht.« Sie nahm einen der Berichte in die Hand, der ganz oben auf einem der Stapel lag, und wechselte das Thema. »Was ist das alles?«
    »Morde, die während der letzten Monate begangen wurden. Ich versuche, die Jagdgründe der Drenier herauszufinden, indem ich die Nahrungsmorde herausfiltere.« Antoinette hielt eine braungelbe Aktenmappe hoch. »Hier wurde zum Beispiel während eines Raubüberfalls mehrfach auf einen Ladenbesitzer eingestochen. Die Ermittler vermuteten, dass sein Blut in einen Ausguss neben seinem Körper geflossen sei. Aber die Stichwunden befinden sind an der Schulter, dem Handgelenk und den Lenden. Es gibt keine Anzeichen für Bisse, doch die Messerwunden entsprechen den Hauptnährstellen des menschlichen Körpers. Diese Drenier sind sehr gerissen.«
    »Sie glauben also, es ist das Werk einer Drenier-Bande?«
    »Ich bin mir sogar sicher. Es gibt andere Morde, für die sie vermutlich ebenfalls verantwortlich ist, aber wir können es nicht beweisen. Ich versuche bloß ein Musterzu finden, sodass wir vielleicht bestimmen können, wo sie als Nächstes zuschlagen wird. Ich teile die Fälle in verschiedene Kategorien ein: sicher, möglich, unwahrscheinlich, Vermisste.« Antoinette legte die Hand auf den größten Stapel. »Das hier sind die möglichen Morde der Bande. Eines aber konnte ich tatsächlich herausfinden.« Antoinette gab ihr eine der Akten. »Erkennen Sie sie?«
    Kitt schlug sie auf und fand den Bericht einer vermissten Bostoner College-Studentin mitsamt einem Foto, so wie es auf dem heimatlichen Kaminsims oder im Schuljahrbuch zu finden war. Das aschblonde Haar war zurückgekämmt und umrahmte das feste, gesund wirkende Gesicht

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