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Aeternus - Sanfter Tod: Roman

Aeternus - Sanfter Tod: Roman

Titel: Aeternus - Sanfter Tod: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tracey O´Hara
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Alpha der Schar konnte er es sich nicht leisten, Schwäche zu zeigen, und Dylan war ausgerechnet der Sohn gewesen, den er zu seinem Nachfolger aufgebaut hatte.
    Alpha-Männer mussten nach fünfzig Jahren zurücktreten, damit die Entwicklung der Schar nicht unter ein und demselben Führer stagnierte. Die Zeit ihres Vaters war beinahe abgelaufen; und Nathan war aufgrund seiner unglücklichen Geburt nicht in der Lage, ihm nachzufolgen. Die Schar würde niemals einem glücklosen Führer folgen.
    Der Aufzug hielt an, und die Türen öffneten sich. Ihr Herz schlug schneller. Nun war es die ängstliche Aufregung, den Mann zu sehen, der sie in Schande weggejagt hatte. Ob er noch wütend war? Sie würde es bald herausfinden. Einer ihrer Begleiter klopfte an die Tür.
    »Herein.« Sie hörte das Knurren ihres Vaters durch die geschlossene Tür, und plötzlich erkannte sie, wie sehr sie ihn vermisst hatte.
    Die Tür wurde von innen aufgezogen. Einige weitere Männer in dunklen Anzügen saßen oder standen in der luxuriösen Suite herum. Sie alle gehörten zu ihrem Vater.
    Tyrone Jordans mitternachtsschwarzes Haar fiel bis auf den Kragen seines teuren italienischen Anzugs. Er stand mit den Händen hinter dem Rücken da und schaute auf den Central Park hinunter. Er drehte sich nicht um, um sie zu begrüßen. Nathan saß in einem blassgrauen Armani-Anzug auf dem Sofa; er hatte die Beine übereinandergeschlagen und trank Tee.
    »Hallo, Tyrone.«
    Er versteifte die breiten Schultern ein wenig, als müsste er sich darauf vorbereiten, sie anzusehen. Dann drehte er sich um, und für einen Sekundenbruchteil wurde sein Blick sanft, bevor die altbekannte Härte in seine Augen zurückkehrte und er wegschaute. Sie hatte vergessen, wie sehr Dylan ihm geglichen hatte, und der Knoten in ihrer Brust wurde noch fester. Hatte ihr Vater sie vermisst?
    Wenigstens ein bisschen?
    »Danke, dass du hergekommen bist«, sagte er mit einer Förmlichkeit, die er normalerweise für Fremde oder Außenstehende reserviert hatte.
    In gewisser Weise war sie beides.
    »Es ist ja nicht so, dass ich eine Wahl gehabt hätte«,sagte sie und benutzte ihren Zorn dazu, den Schmerz in ihrem Herzen zu verdecken, als er sie nicht einmal ansah.
    »Ich habe dich hergebeten, Kathryn« – er benutzte immer ihren richtigen Namen – »weil wir von den Morden auf dem Campus gehört haben und in diesem Jahr einige unserer jungen Leute dort studieren. Müssen wir um die Sicherheit der Scharkinder fürchten?«
    Ist das alles, was er mir nach achtzehn Jahren zu sagen hat?
    Sie seufzte. »Wir wissen es nicht. Die Morde werden untersucht, aber zu diesem Zeitpunkt können wir noch keine Antworten geben.«
    »Ich habe gehört, dass mein So…« Er hielt inne. Ganz kurz blitzte Schmerz in seinen Augen auf, aber er blinzelte ihn weg. »… dass der frühere Partner deines Bruders an den Ermittlungen beteiligt ist. Stimmt das?«
    Er hatte »mein Sohn« sagen wollen – also trauerte er wenigstens um Dylan. Aber dieses Wissen machte sie nun umso wütender. Er hätte Dylan verzeihen können, wenn sein dummes Pflichtgefühl nicht so stark gewesen wäre.
    »Sein Name ist Oberon. Erinnerst du dich noch an ihn? Früher hast du ihn wie einen Sohn behandelt.« Seit Oberon mit Kitt und Dylan gegangen war, war er bei der Schar nicht mehr willkommen.
    Das beinharte Schweigen ihres Vaters war die einzige Antwort, die sie bekam.
    »Ja, er ist an den Untersuchungen beteiligt«, meinte sie.
    »Sie sagt dir nicht die ganze Wahrheit.« Nathan sah sie über den Rand seiner Teetasse hinweg an.
    Warum hasste ihr Bruder sie so sehr? »Er ist der Leiter der Sicherheitsabteilung auf dem Campus und hat mich gebeten, bei einigen Autopsien beratend mitzuwirken.«
    »Ich will, dass du herausfindest, was da vorgeht.« Ihr Vater ging um sie herum und trat hinter sie.
    »Ich gehöre nicht zum Team«, sagte sie.
    »Aber du hast Zugang zu allen Unterlagen. Wenn du zu uns zurückkommen willst, musst du deine Loyalität beweisen.« Tyrone trat dicht vor sie.
    »Na gut, aber das kostet etwas.« Sie sah ihn an. »Ich will Zeit mit meinen Töchtern verbringen.«
    »Auf gar keinen Fall«, ereiferte sich Ikthan und erhob sich.
    Tyrone beugte sich zu ihr vor, sah ihr tief in die Augen – und bis in die Seele. »Abgemacht.«
    »Aber …«, wollte Nathan einwenden.
    »Ich habe gesagt abgemacht .« Tyrones Stimme besaß eine ungeheure Kraft und Befehlsgewalt. »Du kannst eine Stunde mit ihnen in Nathans Haus bekommen.«
    Ihr

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