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Aeternus - Sanfter Tod: Roman

Aeternus - Sanfter Tod: Roman

Titel: Aeternus - Sanfter Tod: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tracey O´Hara
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Bruder schloss den Mund. Seine Augen glühten in reinem Hass.
    »Ich will zwei Stunden haben, und zwar allein mit ihnen«, sagte sie. »Ohne Leibwächter und auf neutralem Boden.«
    Einen Moment lang glaubte sie, ihr Vater würde es ihr verweigern, doch dann nickte er langsam. Er wich von ihr zurück und sah seinen Sohn ernst an. Etwas, das sie nicht deuten konnte, ging zwischen den beiden vor.
    »Was kannst du uns über die vier Morde berichten?«, fragte Tyrone, dessen Blick noch auf ihrem Bruder ruhte.
    »Drei wurden von dem Serienkiller ermordet«, berichtigte sie.
    Ruckartig drehte er den Kopf und hob die Brauen. »Was heißt das?«
    »Der letzte Mord war eine Nachahmungstat.« Sie spürte, wie sich Nathans finsterer Blick in sie bohrte. Es war gleichgültig, was sie tat oder sagte. Solange Nathanetwas zu sagen hatte, würde sie ihren Vater niemals davon überzeugen können, sie wieder in die Schar aufzunehmen.
    »Gut«, sagte Tyrone zufrieden und starrte sie weiter an, während er sich so weit zu ihr vorbeugte, dass sie einander fast berührten. Er lehnte sich über ihre Schulter und brachte den Mund nahe an ihr Ohr heran. »Aber wenn du mich an der Nase herumführst, bist du erledigt.«
    Er wusste es.
    Irgendwoher hatte er bereits erfahren, dass der letzte Mord nicht zu den übrigen drei passte. Es war ein Test. Einer, den sie bestanden hatte.
    »Deine Mutter wünscht dich zu sehen«, sagte er leise.
    Kitt drehte ihm den Kopf zu. »Wie geht es ihr?«
    »Sie trauert um die Kinder, die sie verloren hat.« Nun war sein Kummer deutlich zu sehen; roher Schmerz umwölkte seinen Blick.
    Er machte sie dafür verantwortlich. »Vater, ich …«
    Er ließ das Rollo herunter; als er die Männer hinter ihm ansah, wurde sein Gesicht steinern und unnahbar.
    »Wenn du sie sehen willst, musst du jetzt mit Jericho und Joshua gehen.« Er wandte sich ab und ging weg. »Das ist eine einmalige Möglichkeit.«
    Die Tiger-Zwillinge traten vor; der eine ergriff sie sanft am Ellbogen.
    Ich gehe nach Hause.
    Sie führten sie zum Aufzug.
    Ich gehe nach Hause.
    Auf der Fahrt hinunter zur Lobby wurde geschwiegen.
    Ich gehe nach Hause.
    Einer der Zwillinge stupste sie an. Die Türen öffneten sich, und sie verließ den Aufzug. Sie hatte das Foyer schon halb durchquert, als sie plötzlich mit dem Gesichtgegen eine der Säulen gedrückt wurde. Ihre Lippe platzte auf.
    »Verdammt, was für ein Spiel treibst du eigentlich?«, zischte die Stimme ihres Bruders. Sein Atem fuhr heiß über ihre Wange.

19    FAMILIENBANDE
    Dann wurde sein Gewicht wieder von ihr genommen. Als sich Kitt umdrehte, hatte Oberon Nathan an der Kehle gepackt. Die Augen des Ursiers loderten vor Wut, und in Nathans Augen blitzte es vor Angst.
    Kitt legte Oberon die Hand auf den Arm. »Lass ihn los, er ist es nicht wert.« Sie sah zuerst Nathan und dann Oberon an. »Wenn du ihn umbringst, hast du die Jordan-Schar auf dem Hals. Ich will nicht auch noch dich verlieren.«
    Oberon stieß ihren Bruder rückwärts von sich, als sich ihm die Tiger-Zwillinge von beiden Seiten näherten. Nathan fiel gegen einen Lehnstuhl, der sofort umkippte, und landete auf dem Rücken. Die Tiger packten Oberons Arme. Nathan stand mühsam wieder auf, staubte sich seinen Anzug ab und sah Kitt mit einem humorlosen Lächeln an.
    Mit einer knappen Kopfbewegung bedeutete er den Männern, den Ursier loszulassen. »Egal, was du tust, deine Töchter gehören zu uns.« Sein Lächeln wurde breiter. »Sie gehören zu mir . Und sie werden lernen, die Schargesetze zu respektieren – auf die eine oder andere Weise.«
    »Wenn du Hand an eine von ihnen legst«, zischte sie und trat einen Schritt an ihn heran, »bringe ich dich eigenhändig um.«
    Oberon legte ihr die Hand auf die Schulter, damit sie nicht zu nahe an Nathan herantrat. »Das gilt für mich in gleichem Maße.«
    Diesmal nahm Kitt es ihm nicht übel, dass er überbehütend war. Nathan zuckte mit den Schultern, drehte sich auf dem Absatz um und schritt davon.
    »Komm, wir gehen«, sagte Oberon. Er ergriff ihren Arm und führte sie auf den Ausgang zu. In diesem Augenblick hätte sie ihn küssen können.
    »Woher wusstest du, dass ich hier bin?«
    Er ging weiter und wurde nicht einmal langsamer, als er sie ansah. »Ich hatte gehört, dass dein Vater in der Stadt ist, und mein Informant hat mich sofort angerufen, als er gesehen hat, wie du hier hereingebracht worden bist.«
    »Du wusstest, dass er hier ist, und hast es mir nicht gesagt?«
    »Ja«,

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