Aeternus - Sanfter Tod: Roman
dahinter Platz nahm.
»Wo sind die anderen?«, fragte Kitt.
»Bianca und Cody untersuchen eine Spur im Fall des Nachahmungstäters.«
»Und die übrigen?«, fragte sie.
»Tony arbeitet in den Archiven des Dezernats, und Antoinette jagt einer eigenen Spur in Boston nach«, sagte Oberon.
»Und was willst du uns zeigen?«, fragte Raven.
»Das hier.« Mit zwei Fingern tippte er etwas in die Tastatur vor ihm und drehte den Bildschirm um, sodass die beiden ihn sehen konnten.
Die Zwillinge saßen in einem Klassenraum, und zwei große Männer in dunklen Anzügen saßen hinter ihnen.
»Was soll denn das?«, fragte Raven.
»Vor Kurzem hatte ich einen Anruf vom NYAPS-Ausschuss, der mir mitgeteilt hat, dass diese Leibwächter die Mädchen auf Wunsch von Kitts Vater überallhin begleiten. Obwohl ich der Chef der Sicherheitsabteilung bin, habe ich nicht die Möglichkeit, etwas dagegen zu unternehmen.«
»Mist, das bedeutet, dass sie nie allein sein werden«, schimpfte Raven. »Darf er das?«
»Mein Vater hat entweder Angst, oder er ahnt etwas«, sagte sie, aber sie war sich ziemlich sicher, dass die Mädchen Tyrone nichts über ihre Fähigkeiten verraten hatten. Vielleicht war dies das Problem. Wenn sie ihm gegenüber schwiegen, wusste er, dass sie ihm etwas verheimlichten.
»Was sollen wir tun?«, fragte Kitt.
»Nichts«, sagte Raven. »Wir warten ab und vertrauen den Zwillingen. Im Augenblick sind sie in Sicherheit. Und sie wissen, dass sie jetzt besonders vorsichtig sein müssen.«
»Aber …« Sie wollte die beiden unbedingt von hier wegbringen.
»Er hat recht«, sagte Oberon. »Wenn wir zu schnell etwas unternehmen, könnte das unsere Chancen vernichten. Wenn die Schar sie aus der Akademie abzieht und ins Schargebiet zurückbringt, sind sie völlig außerhalb unserer Reichweite.«
Geschlagen sackte Kitt auf ihrem Stuhl zusammen.
Raven ergriff ihre Hand. »Mir gefällt das genauso wenig wie dir.«
Sie musste aus dem Zimmer fliehen, bevor ihr die Tränen in die Augen traten. »Ich sollte mich auf meinen Unterricht vorbereiten.« Sie stand auf und lief davon.
»Kitt?«, rief Raven ihr nach, aber sie blieb nicht stehen.
Es dauerte einige Atemzüge, bis sie die Tränen unterdrücken und sich zusammenreißen konnte. Als sie den Hörsaal erreicht hatte, war sie wieder ganz gefasst. Sie setzte sich hinter ihr Pult und schlug ihre Notizen auf, doch die Wörter tanzten unablässig über die Seite.
Die leisen Unterhaltungen der wartenden Studenten erstarben. Kitt schaute auf. Die Zwillinge saßen in der vorletzten Reihe, ihre beiden Leibwächter hinter ihnen. Während Cal ziemlich unglücklich wirkte, schaute Seph äußerst wütend drein und warf einen kurzen Blick über die Schulter auf den einen der Babysitter.
Kitt ordnete ihre Notizen und stand auf. »Heute geht es um den Einfluss der Nekrodrenie auf das metabolische System der Aeternus.«
◀ ▶
Kitt beendete ihre Vorlesung und ging zurück in den Bunker. Antoinette schaute hinter ihrem Schreibtisch auf und lächelte.
»Oberon sagte, Sie seien in Boston.« Schwer ließ sich Kitt auf einen der Stühle fallen.
»Das ist einer der Vorzüge, wenn man einen reichen Liebhaber mit eigenen Flugzeugen hat«, erwiderte Antoinette.
Bianca und Cody befanden sich ebenfalls wieder hinter ihren Schreibtischen, und ein Gefühl von Erregung erfüllte die Luft. Oberon sprach angeregt ins Telefon in seinem Büro und schien sehr zufrieden zu sein.
»Was ist los?«, fragte Kitt.
Cody schob sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht und grinste. »Wir haben Carin Engels’ Mörder gefunden. Die Angestellte, die wir in Verdacht hatten, ist eine Medizinstudentin mit Zugang zu allen Werkzeugen, die sie für ihre kleine Herzentfernung brauchte, und sie ist eine erstklassige Computerhackerin. Tony hat uns geholfen, sie aufzuspüren.«
Tony sprang fast aus der Haut vor Aufregung. »Sie hatte sich in das AGV-System eingehackt. Daher kannte sie die Einzelheiten der anderen Fälle, die wir nicht an die Zeitungen weitergegeben hatten. Aber sie hatte keine Ahnung vom Symbol der Dunklen Brüder, weil wir der AGV darüber noch nichts mitgeteilt hatten. Oberon spricht gerade mit dem RaMPA und dem Dezernat. Man ist nicht sehr glücklich über Neil Roberts’ Auftritt.«
»Besonders nicht nach der regelrechten Hexenjagd, die er vor der versammelten Presse veranstaltet hat«, fügte Antoinette hinzu.
Raven war ebenfalls da, hielt sich aber still im Hintergrund.
Oberon kam aus seinem
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