Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Aeternus - Sanfter Tod: Roman

Aeternus - Sanfter Tod: Roman

Titel: Aeternus - Sanfter Tod: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tracey O´Hara
Vom Netzwerk:
vorher informieren soll, wenn er draußen herumlaufen will. Und ruf mich an, falls du etwas brauchst. Ich kann in zwanzig Minuten bei dir sein.«
    »Das werde ich. Bis später«, sagte sie und beendete das Gespräch.
    Der Wein stand auf dem Tisch, wie Raven gesagt hatte. Sie goss zwei große Gläser voll und trug sie in die Küche, während er gerade eine dicke rote Soße über eine Schüssel mit Spaghetti kippte.
    Als er die Schüssel mit den Nudeln anhob, setzte sie ihm das Glas an die Lippen. Er nahm einen kleinen Schluck und küsste sie rasch auf die Wange, bevor er das Essen zum Tisch trug.
    »Dieses Rezept habe ich von einer kleinen Italienerin gelernt, als ich auf einer Zuckerrohrfarm in der Nähe von Cairns gearbeitet habe.«
    »Wie war es denn da?«, fragte sie.
    Er holte eine Portion Spaghetti aus der Schüssel und füllte ihren Teller damit, dann setzte er sich und reichte ihr den Salat, bevor er sich selbst bediente. »Hau rein, bevor es kalt wird.«
    Das köstliche Aroma machte ihren Mund wässerig, und ihr Magen knurrte.
    Er hob seine Gabel. »Die Hennesseys waren großartige Eltern, und sie haben mich nie davon abgehalten, die Mädchen zu sehen. Sie konnten jedes zweite Wochenende mit mir verbringen und haben mich Onkel genannt. Komm, iss doch – es wird kalt.« Er schob sich eine Gabel voll Pasta in den Mund und grinste.
    Sie hatte den Eindruck, dass er das Thema meiden wollte, und so beharrte sie nicht weiter darauf.
    Der Duft des Essens war göttlich, und ihr Magen gurgelte regelrecht und erinnerte sie daran, wie hungrig sie war. Sie schob sich eine gefüllte Gabel in den Mund. Die verschiedenen Aromen explodierten förmlich in ihrem Mund …
    Sie schluckte und wischte sich mit ihrer Serviette ein wenig Soße von den Lippen. »O mein Gott – das ist so unverschämt gut!«
    »O nein!«, rief er und sprang auf. »Fast hätte ich das Brot vergessen.«
    Er rannte in die Küche und kam mit frischem, knusprigem Brot aus dem Ofen zurück. Die Männer ihrer Art kochten für gewöhnlich nicht, und deshalb war das hier etwas ganz Besonderes. Der frische, teigige Duft erfüllte sofort den Raum, als er das Brot brach und eine Scheibe mit Butter bestrich. Als er sich über den Tisch beugte und ihr das Brot an die Lippen hielt, lief ihr das Wasser im Mund zusammen. Das gebutterte Brot zerging ihr auf der Zunge, wozu allerdings auch sein erhitzter Blick beitrug.
    Sie redeten sehr wenig, während sich Kitt der Pasta und dem Brot widmete. Es war ein gutes, sättigendes Essen. Nach einer Weile lehnte sie sich zufrieden zurück. Während sie sich mit der Serviette den Mund abtupfteund nach dem Weinglas griff, bemerkte sie, dass Raven sie beobachtete.
    »Was ist los?«
    »Das ist das erste Mal, dass ich dich so entspannt sehe.«
    »In der letzten Zeit gab es genügend Gründe zur Anspannung.« Sie nahm einen Schluck Wein. Sogar er war perfekt.
    »Und ich habe dir nicht geholfen.«
    »Vielleicht.« Sie seufzte und stellte ihr Glas zurück auf den Tisch. »Aber es gibt so vieles, das ich erst verdauen muss: meinen Vater, unsere Töchter, der Serienkiller, der auf dem Campus lauert, und die Feindseligkeit meines Bruders. Ich will das alles vergessen, wenn auch nur für kurze Zeit.«
    Er stand auf, nahm ihr Glas in die eine Hand und hielt ihr die andere entgegen. »Komm, wir setzen uns auf das Sofa.«
    Einen Moment lang dachte sie daran, sich zu weigern, doch dann ergriff sie seine Hand. Er führte sie zur Couch, stellte ihr Glas in Reichweite und zog sie dann an seine Brust.
    Es war so angenehm, von seiner schützenden Wärme umgeben zu sein und sich in seinen Armen wieder sicher zu fühlen.
    »Ist das besser?«, flüsterte er ihr ins Ohr.
    Sie schloss die Augen und seufzte: »Ja. Danke.« Sie drehte sich ein wenig und sah ihn an. »Diese Dúbabeo-Sache muss dir genauso viele Sorgen machen wie mir.«
    »Ich wünschte, sie hätten es mir nicht verheimlicht. Dann hätte ich sie besser schützen und verstecken können.« Er schlang die Arme um sie. »Ich fürchte, je länger sie bei der Schar bleiben, desto größer ist die Gefahr, dass eine von ihnen auffällt.«
    Das musste sie verhindern. Sie musste in ihre Schar zurückkehren. Auf diese Weise wäre sie zumindest in der Lage, die Mädchen abzuschirmen und ihnen dabei zu helfen, ihr Geheimnis zu bewahren.
    Er streichelte ihr über die Haare, und sie kuschelte sich noch enger an ihn. Sie wollte nicht denken. Als sie die Augen schloss, war sein Streicheln nicht mehr nur

Weitere Kostenlose Bücher