Aeternus - Sanfter Tod: Roman
beruhigend, sondern sinnlich. Das konnte nur zu einem führen … aber es fühlte sich so gut an, dass er unbedingt weitermachen musste.
Er bedeckte ihre Schultern und ihren Hals mit Küssen, nahm die eine Brust in die Hand und rieb mit dem Daumen über den steif gewordenen Nippel. Sie wollte ihm nachgeben – sie wollte es wirklich. In ihrem Bauch kribbelte es, und ihre Lenden wurden schwer vor Verlangen. Aber wenn sie jetzt nachgab, würde das weder ihr noch den Zwillingen helfen, sondern es nur noch schwerer für sie machen, Raven wieder zu verlassen. Und genau das musste sie tun, wenn es ihnen nicht gelingen sollte, die Zwillinge aus der Schar zu entfernen.
»Raven.« Sie seufzte und sprang vom Sofa. »Das dürfen wir nicht tun.«
Sie begehrte ihn mehr als alles andere, aber sie begab sich aus seiner Reichweite und wandte ihm den Rücken zu.
Seine Finger fuhren an ihrem Rücken entlang. »Ich brauche dich.« Seine Stimme versagte. »Ich brauche dich schon seit so langer Zeit. Dass ich dich kosten durfte, hat mein Verlangen nach dir ins Unermessliche gesteigert.«
Sie drehte sich um und lehnte sich gegen die Wand. Seine Zerknirschung und Trauer machten es nur noch schlimmer.
»Bitte«, sagte sie. »Gerade jetzt brauche ich Raum zum Nachdenken.«
»Das kann ich verstehen«, sagte er und senkte den Blick auf seine Hände. »Du benötigst Zeit. Aber eines sollst du wissen: Ich begehre dich jetzt genauso sehr wie damals. Und ohne die Fesseln der Schar hätten wir eine bessere Chance, zusammen zu sein.«
Kurz darauf hörte sie, wie die Wohnungstür geschlossen wurde, und eine Träne rann an ihrer Wange herunter.
»Nicht, wenn sie dich umbringen«, flüsterte sie. Das Gefährlichste, was es für ihn gab, war sie selbst. Wenn er in ihrer Nähe blieb, würde die Schar ihn finden – und wenn nicht, dann würde es einem der Auftragskiller gelingen, der auf das Kopfgeld scharf war. Wie auch immer, er war so gut wie tot.
◀ ▶
Der Wecker brummte laut. Kitt drückte auf die Schlummertaste, rollte sich auf die andere Seite und fand ein leeres Kissen vor. Ihr Körper schmerzte; ein dumpfes Pochen des Verlangens drückte ihr die Lenden zusammen. Sie wünschte, sie hätte Raven nicht abgewiesen. Es war zu spät; sie hatte sich wieder in ihn verliebt. Eigentlich fragte sie sich, ob sie je aufgehört hatte, ihn zu lieben.
Er hatte recht, was die Mädchen anging. Je länger sie in der Schar blieben, desto größer wurde die Gefahr, in der sie schwebten. Kitt musste entweder einen Weg finden, wieder in die Schar aufgenommen zu werden, oder sie musste die Zwillinge dort herausholen. Das würde einige Zeit dauern und eine genaue Planung erfordern.
◀ ▶
Kitt hielt ihren Wagen auf dem Campus an und stieg mit einem Kaffee in der Hand aus. Als sie sich die Handtasche über die Schulter warf, bremste auch der vertraute schwarze Geländewagen ab und parkte. Die Zwillingesaßen vorn und beobachteten sie. Joshua winkte ihr zu, und sie erwiderte seine Geste, bevor sie das Hauptgebäude betrat.
Niemand befand sich in der Operationszentrale des Bunkers. Sie stellte ihre Sachen auf ihren Schreibtisch und begab sich hinunter zu Ravens Zimmer, weil sie nachsehen wollte, ob er heil zurückgekommen war.
Sie fand ihn, als er gerade dabei war, auf den Punchingball im Sportraum einzudreschen, und beobachtete das Spiel seiner Muskeln, während der Schweiß auf seiner Haut glänzte.
»Strengst du dich dabei immer so an?«, fragte sie.
Er packte den Sack mit beiden Händen, damit er nicht mehr hin- und herschwang. »Nur wenn ich frustriert bin und es sonst nichts zu tun gibt.«
»Dagegen hätte ich ein Mittel anzubieten. Wir werden dich zur Ausbildung der Rekruten einsetzen, sobald wir welche haben«, sagte Oberon, der still hinter Kitt getreten war. »Aber erst müssen wir uns überlegen, wie wir unsere Mädchen von Tyrone und Nathan wegbekommen.«
»Darüber wollten wir mit dir reden«, sagte Raven, zog sich die Boxhandschuhe aus und warf sie auf die Bank mit den Gewichten. »Es sollte möglich sein, dass wir sie hier in der Schule abfangen und sie verstecken – ich könnte sie sogar zurück nach Australien bringen.«
»Nein. Wir brauchen sie hier, zumindest in der nächsten Zeit«, sagte Oberon und drehte sich um. »Das sollten wir in meinem Büro besprechen. Ich will euch etwas zeigen.«
Kitt und Raven folgten dem Ursier den Gang entlang und setzten sich in Oberons Zimmer vor dessen Schreibtisch, während er selbst
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