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Aetherresonanz (Aetherwelt) (German Edition)

Aetherresonanz (Aetherwelt) (German Edition)

Titel: Aetherresonanz (Aetherwelt) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anja Bagus
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allen endlich warm. Einer der Mannwölfe bellte kurz und sah dann erschrocken auf. Ein Polizist lachte nervös, andere grinsten und die ganze Atmosphäre entspannte sich.
    „Ich hab hier was”, sagte ein mit grauem Fell Bedeckter und zeigte auf den Boden. Der Kommissar ging ungelenk in die Hocke und hob es auf. Es war winzig, gerade so groß wie ein Fingernagel, und er zog eine Lupe aus der Tasche, um es genauer zu betrachten.
    „Es ist ein Metallstück”, sagte er dann. „Ich kann nicht erkennen, wozu es einmal gehört hat.”
    Alle begutachteten das Stück und folgten dann den Mannwölfen. Sie waren jetzt nicht mehr weit von der Siedlung entfernt und hörten einen Signalton, der einen Schichtwechsel ankündigte. Man konnte viele Menschen erkennen, die zwischen der Siedlung und der Fabrik hin und her liefen.
    Schließlich wurde ihr Trupp von den ersten Bewohnern bemerkt – es waren natürlich die Kinder, die hinter den Häusern spielten, die ihre Unkraut jätenden oder Wäsche aufhängenden Mütter auf sie aufmerksam machten. Schnell wurden die Sprösslinge ins Haus gescheucht, die Fenster und Türen geschlossen. Als der Trupp in der Siedlung eintraf, waren nur noch einige grimmig blickende Männer auf der Straße.
    Der Kommissar rief Hartwig zu, er solle anhalten und winkte Friedrich zu sich. Gemeinsam gingen sie nun an der Spitze der Truppe. Friedrich fiel auf, dass viele Fenster vergittert waren, viele Türen mit zusätzlichen Brettern verstärkt und die Zäune mit Stacheldraht sicherer gemacht worden waren. Hier fühlte man sich offensichtlich ständig bedroht. Alles war still, nur die vereinzelt angeketteten Hunde bellten wie verrückt. Die Spur schien sich hier ein wenig zu verlieren und führte durch Gärten hindurch, in die man sie nicht einließ. Die Mannwölfe mussten immer wieder den Anschluss finden und so durchquerten sie die Häuser umständlich und dauernd misstrauisch beobachtet. Eine kleine Menge hatte sich gebildet, die ihnen folgte und ab und zu ein paar provokante Schimpfwörter schrie.
    Sie gelangten ans andere Ende der Siedlung und waren ratlos. Nun lag nur noch ein braches Feld zwischen ihnen und den Bader-Werken. Friedrich nickte Hartwig zu und die Mannwölfe schwärmten aus. Eine Weile schien, es, als würde die Spur doch zu den Bader-Werken führen, dann schwenkten die Mannwölfe plötzlich nach rechts und wurden schneller. Sie bewegten sich auf einem Feldweg zwischen den Ackern. Mehrere Wege und eine schmale Straße mündeten an einer Kapelle. Die Mannwölfe stoppten kurz vor dem Gebäude und warteten auf den Rest der Truppe.
    „Eine Kirche?”, fragte Friedrich verwundert und sah sich um.
    „Es ist nur eine Kapelle”, sagte der Kommissar.
    „Wo ist der Unterschied?”, brummte Friedrich. „Nein, ich will es nicht wissen. Wir gehen rein.”
    „Moment”, sagte der Kommissar. „Ich gehe zunächst allein.” Friedrich schickte sich an, zu widersprechen, blieb dann aber doch ruhig. Wahrscheinlich hatte der Polizist recht. Er betrachtete das weiß-rote Gebäude und fand neben der Eingangtür eine Plakette: »Gestiftet von Rudolf Bader«. Ja, das machte Sinn. Die Kapelle sah sehr neu aus; sie war im barocken Stil gebaut, wie einige der Kirchen hier, mit einem kleinen Zwiebeltürmchen und bunten Glasfenstern. Wahrscheinlich für die Arbeiter aus den Siedlungen, die zwischen den Schichten um göttlichen Beistand baten. Um die Kapelle herum war ein hoher schmiedeeiserner Zaun gezogen, aber die Erde war auch hier brach und es wuchs nur wenig grünbraunes Kraut.
    Hartwig kam zu ihm: „Ich schicke einen meiner Wölfe einmal drum herum.” Friedrich nickte: Das konnte ihnen niemand verbieten. Der Kommissar kam wieder und sah auf seine verhaltene Art traurig aus.
    „Ich kann dort drinnen nichts erkennen, was uns weiterbringt”, sagte er und zuckte mit der rechten Schulter. „Der Priester ist verwirrt und auch ein wenig empört.” Friedrich vermutete, dass das eine starke Untertreibung war, denn die Türen des Gotteshauses wurde gerade lautstark zugeschlagen und verriegelt.
    „Wir haben eine weitere Spur”, sagte Hartwig, und zeigte in eine Richtung. Der Kommissar seufzte und der Trupp machte sich wieder auf den Weg.
    „Die Spur hat aber ganz klar in die Kirche geführt”, bemerkte Hartwig, als er an ihnen vorbei seinen Wölfen hinterherlief. Friedrich und der Kommissar wechselten nur einen kurzen Blick. War es vorstellbar, dass der Mörder auf seinen Streifzügen hier Station

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