Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Aetherresonanz (Aetherwelt) (German Edition)

Aetherresonanz (Aetherwelt) (German Edition)

Titel: Aetherresonanz (Aetherwelt) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anja Bagus
Vom Netzwerk:
Johanna schüttelte den Kopf. Ausser dem beliebten Bogenschiessen für Damen, welches eher zur Kräftigung der Brustmuskulatur betrieben wurde, hatte sie es nicht mit den Kampfkünsten.
    Otto bog nach rechts ab und schloss einen kleinen Raum auf, in dem allerlei Jagdzubehör aufbewahrt wurde. Hier gab es alles, von schweren gummierten Stiefeln, über wasserdichte Mäntel, Rucksäcke, Körbe und andere Behältnisse, bis zu Waffenschränken und einer hübschen Auswahl an Messern, Stangenwaffen und Fallen.
    Einer der Schränke stand offen und Otto ließ ihr den Vortritt. Annabelle nahm sich eine Pistole und ein leichtes Gewehr. Otto nahm sich auch noch ein Gewehr und nach kurzem Nachdenken eine Schrotflinte. Dann füllte er sich die Taschen mit Munition und gab Annabelle auch die für ihre Waffen passenden Patronen. Sie studierte die Messerauswahl und entschied sich für ein Schweizer Messer. Otto steckte sich auch ein größeres Messer in den Stiefel. Er bot Johanna eine leichte Pistole an, aber die verbarg hastig ihre Hände hinter dem Rücken.
    „Wir sollten uns eine Atemmaske mitnehmen”, sagte Annabelle und zeigte auf ein paar Modelle, die an der Wand hingen. Otto nickte und suchte sich eine aus.
    „Otto”, wollte Annabelle dann aber wissen, und fasste ihn am Arm: „Warum haben Sie das gemacht? Ich meine, denen die Schlüssel abgenommen und nach mir gesucht?”
    Otto presste die Lippen zusammen: „Ich hatte kein gutes Gefühl. Ich will nicht sagen, von Anfang an, aber sehr schnell. Es gab einige Andeutungen, dass hier im Haus etwas nicht in Ordnung ist, aber die Diener waren nicht bereit, mit mir zu sprechen. Ich hatte mich ein wenig in dem Haus umgeschaut, und oft das Gefühl, beobachtet zu werden, auch nachts.” Annabelle nickte, und auch Johanna stimmte mit einem kleinen Aufschrei zu: „Ich konnte kaum schlafen!”
    „Warum hast du nichts gesagt?”, fragte Annabelle, aber Johanna wehrte ab: „Was hätte ich denn sagen sollen? Es war dir so wichtig, die Informationen über deinen Vater zu erhalten, da konnte ich nichts sagen.”
    Annabelle schämte sich und legte ihrer Freundin die Hand auf die Schulter.
    „Als der junge Herr sie nicht telefonieren lassen wollte”, sprach Otto weiter, ”fühlte ich es an der Zeit, zu handeln.” Annabelle durchzuckte es: Es war ihr nicht bewusst gewesen, dass Valentin sie nicht hatte telefonieren lassen wollen. Sie hatte bis jetzt nicht weiter darüber nachgedacht, aber nun wurde ihr klar, dass er wahrscheinlich keinen Wagen für sie bestellt hatte.
    „Ich habe heimlich das Telefon benutzt und herausgefunden, dass er es deaktiviert hat”, erklärte Otto weiter. „Ich glaube, er hatte nie vor, uns heute gehen zu lassen. Ich hörte ihn heute Nacht hier herumschleichen und bin ich ihm gefolgt. Er war in Ihrem Zimmer und ich wollte ihn schon daran hindern, Ihnen etwas anzutun, als ich merkte, dass Sie nicht dort waren. Er schien es zu wissen, und durchsuchte ständig vor sich hinmurmelnd ihre Sachen. Da habe ich angefangen, Sie zu suchen.”
    Johanna fügte hinzu: „Er hat mich geweckt, und mir alles erzählt. Was hat Valentin mit dir gemacht, Annabelle?”
    Annabelle schüttelte den Kopf: „Das erzähle ich euch später.”
    „Der ist ein Fall für die Irrenanstalt”, sagte Otto grimmig. „Ich bin froh, dass wir Sie gefunden haben.”
    Annabelle schluckte trocken und riss sich zusammen: „Danke, Otto.”
    Er lächelte leicht: „Nichts zu danken. Wir müssen hier schnell weg.”
    Vorsichtig sah er auf den Gang und bellte: „Gehen Sie zurück in den Raum. Wir wollen nur hier raus. Wir tun Ihnen nichts.”
    Annabelle erschrak über seinen barschen Ton und sah an ihm vorbei. Auf dem Gang stand eine Frau, die sie als Küchenpersonal einstufte. Die Frau zeigte keine Angst, nur Unzufriedenheit.
    „Sie sollten das nicht tun. Es ist gefährlich da draußen”, sagte sie missbilligend.
    „Es ist gefährlich hier drinnen. Entschuldigen Sie, aber wir wagen unser Glück lieber draußen”, sagte Otto.
    Die Frau zischte: „Sie haben keine Ahnung ...”
    Otto unterbrach sie grob: „Wollen Sie uns etwas sagen, oder wollen Sie uns nur aufhalten?”
    Annabelle sah den Kopf von Theresa vorsichtig um die Ecke schauen. Das Mädchen sah sie verängstigt an.
    „Es wird alles gut gehen, Theresa”, rief Annabelle ihr zu. „Wir kommen wieder und helfen euch.”
    „Wir brauchen keine Hilfe. Uns geht es hier gut”, sagte die Köchin resolut.
    „Da draußen gibt es

Weitere Kostenlose Bücher