Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Aetherresonanz (Aetherwelt) (German Edition)

Aetherresonanz (Aetherwelt) (German Edition)

Titel: Aetherresonanz (Aetherwelt) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anja Bagus
Vom Netzwerk:
ein Telefon, dann könnte er noch einmal anrufen …
    * * *
    Die Mannwölfe führten den Trupp nun am Rand einer belebten Straße entlang. Sie blieben manchmal stehen und diskutierten knurrend miteinander. Die Arbeiter, die auf dem Weg von der Fabrik zurückkamen, oder auf dem Weg dorthin waren, beäugten sie misstrauisch, spuckten aus und bekreuzigten sich.
    Dann standen sie vor einer hohen Mauer.
    „Hier ist ein Loch”, meldete Hartwig. „Die Spur führt hier hinein.”
    „Ich glaube, in dieser Richtung ist ein Tor”, vermutete Friedrich und zeigte nach rechts.
    Während sie dort hinliefen, sagte er leise zu dem Kommissar: „Das kann doch eigentlich nur das Bader-Anwesen sein, oder?”
    Der Kommissar nickte: „Ich befürchte es. Wir haben keinen Durchsuchungsbefehl dafür.”
    „Was tun wir dann?” Friedrich war solche Schwierigkeiten nicht gewohnt. Also Soldat hatte er überall Einlass.
    „Ich weiß es nicht. Ich meine, wir können es ohne Befehl versuchen, aber wenn sie uns abweisen, dann müssen wir gehen.”
    „Vielleicht sollten wir erst einmal ohne die Mannschaft reingehen.”
    Sie kamen an das Tor und beschlossen, das Friedrich und Schneider vorgehen sollten.
    Die beiden hatten sich gerade auf den Weg gemacht, als ihnen ein Wagen entgegen kam und quietschend bremste. Zu Friedrichs Überraschung stieg sein Bruder Paul aus.
    „Was machst du hier?”, fragten beide fast gleichzeitig.
    „Ich wollte Annabelle abholen”, sagte Paul.
    Friedrich sah die Auffahrt hoch: „Ah, dann ist es also tatsächlich das Haus von Rudolf Bader.”
    Paul nickte: „Sie lassen mich nicht rein und sie wollen mir nicht sagen, ob Annabelle schon abgereist ist.”
    „Merkwürdig.”
    Paul sah sich um: „Und was machst du hier? Einen schönen guten Tag übrigens, Kommissar Schneider.”
    Der Polizist hatte das verblichene Grünzeug am Wegesrand studiert und grüßte nun zurück.
    „Unsere Spur führt hier her”, erklärte Friedrich.
    „Welche Spur?” Paul war nicht im Bilde.
    „Die Mannwölfe haben die Spur der verschleppten Gewebeteile aufgenommen. Wir sind nun schon den ganzen Tag unterwegs.”
    Paul wurde immer verwirrter: „Mannwölfe? Ich dachte, ihr habt nur einen ...”
    Friedrich deutete hinter sich: „Wir haben uns Verstärkung geholt.” Angesichts von Pauls Verwirrung verzog Friedrich sein Gesicht zu einem etwas verunglückten Grinsen. Dann erst bemerkte er, dass in dem Auto noch jemand saß. Er erkannte Alexandra und öffnete begeistert die Tür. Sie lächelte ihn freudig an.
    „Das ist doch typisch mein Bruder. Entschuldige, dass wir Sie so haben sitzen lassen.”
    „Entschuldigung angenommen.” Sie gab ihm ihre Hand.
    Er half ihr aus dem Wagen und sie kam ihm sehr nahe. Er roch ihren Duft, blumig und geheimnisvoll, ein wundervolles Versprechen nach dem Tag in der verdorbenen Landschaft. Er hätte sie am liebsten geküsst, aber das kam absolut nicht infrage.
    „Ich gehe noch einmal mit”, sagte Paul gerade zu Schneider. „Sie sind doch auf dem Weg zum Haus, oder.” Schneider nickte.
    Stumm gingen sie den Weg entlang. Friedrich bot Alexandra seine Atemmaske an, aber sie schüttelte den Kopf und hielt sich ein Tuch vor die Nase.
    „Glauben Sie denn, dass jemand aus dem Hause Bader die Verbrechen begangen hat?”, fragte Paul den Kommissar.
    „Ich wage es nicht, über so etwas nachzudenken.” Der Kommissar hob die Hände in einer abwehrenden Bewegung und ließ sie dann wieder fallen. „Vielleicht führt die Spur ja hinter dem Haus weiter. Und es gibt ja auch Diener dort.”
    Das Haus kam in Sicht und Friedrichs Blick fiel auf die offene Tür der Garage.
    „Also irgendjemand ist weggefahren.” Er zeigte auf das Gebäude und die Reifenspuren im Kies.
    „Das war mir vorhin gar nicht aufgefallen”, sagte Paul aufgeregt.
    Sie klingelten. Es dauerte wieder sehr lang, bis ihnen jemand öffnete. Es war der gleiche Diener.
    „Ich habe Ihnen doch schon gesagt …”, begann er, aber der Kommissar unterbrach ihn.
    „Ich bin Kommissar Schneider und wir würden gerne mit Herrn Bader sprechen.”
    „Der empfängt niemanden.”
    „Bitte fragen Sie noch einmal nach. Wir warten gerne so lange.”
    Die Tür schloss sich und sie warteten. Schließlich öffnete sie sich wieder und sie wurden eingelassen. Friedrich hielt seinen Bruder zurück, der am liebsten in das Haus gestürmt wäre. Man bat sie, in einem Salon zu warten. Es war der Gleiche, in dem Annabelle in paar Tage zuvor mit Johanna gewartet

Weitere Kostenlose Bücher