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Aetherresonanz (Aetherwelt) (German Edition)

Aetherresonanz (Aetherwelt) (German Edition)

Titel: Aetherresonanz (Aetherwelt) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anja Bagus
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ähnlich strukturiert wie Mathematik; war es möglich, dass die Musik des Nests eine Art Programmierung war, mit der man ohne Lochkarten Verbindung aufnehmen konnte?
    Dann musste es auch möglich sein, mit einer anderen Musik eine andere Programmierung vorzunehmen. Paul konnte sich vorstellen, dass er mit einer Fuge von Bach die Komposition von Mozart kontern könnte! Aber wie? Er konnte nicht singen und auch kein Instrument spielen … Aber war es nicht so, dass der Æther mit ihm interagierte? Könnte Æther nicht vielleicht eine Verbindung zwischen ihm und dem Professor schaffen, und durch diesen wieder zur »Obersten Ordnung«? Es schien ja alles miteinander verbunden zu sein. Er musste es versuchen, drehte sich um und fasste den Professor an den Händen.
    „Versuchen Sie zu spüren, was ich denke”, schrie Paul und erkannte, dass der mechanische Mann große Schwierigkeiten hatte, er bewegte sich immer noch sehr ruckartig und seine Gesichtszüge wurden wieder undefinierter.
    „Stellen Sie eine Verbindung her!”, befahl Paul dringlich und drückte die Hände des Metallmannes fest. Seine Finger kribbelten, als die ersten silbernen Fäden darauf erschienen. Die Metallschicht wuchs langsam seinen Arm hoch. Es war nicht so fließend, wie noch kurz zuvor, aber schließlich erreichte sie seinen Hals.
    Entschlossen riss Paul sich die Maske vom Gesicht und schöpfte Æther vom Boden. Es widerstrebte ihm eigentlich, diesen ihm unangenehmen Æther des Rheins nutzen zu müssen, aber er hatte keine Wahl. Er öffnete den Mund und atmete ein.
    * * *
    Annabelle stand auf der Metallstrebe und sah in das Wasser unter sich. Es war grau und aus den Strömungen wirbelte der Æther nach oben und schien nach ihr zu greifen. Sie hörte den Gesang der Puppe, die sich wieder aus dem Wirbel der Konstrukte erhoben hatte und nun aus dem Material Monster erschuf, die auf sie zurannten. Stahlzähne blitzten und schnappten, die Augen loderten grün.
    Der Æther brannte in Annabelles Adern und sie spürte kaum, dass sie weinte. Da war sie, die Grenze zwischen Kontrolle und dem Kontrolliert-Werden durch den Æther. Es schien, als hätte sie die Grenze übertreten, und es war unmöglich, wieder umzukehren. Ihre linke Hand war blutig, die Fingerspitzen brannten und pulsierten. Sie hatte es wieder getan, und es blieb nur der Ausweg ins Wasser, um nicht endgültig zur Mörderin zu werden.
    Sie trat einen Schritt nach vorne und fiel.
    * * *
    Die Metallbulldogge rannte auf ihn zu und Friedrich kniete sich hin, um den Arm mit der Blitzmechanik auf seinem Knie zu stabilisieren, zielte und feuerte. Der grüne Ætherblitz traf den Hund seitlich am Kopf und zerfaserte über seinem Körper. Die geballte Energie warf die Maschine zwar aus der Bahn, aber sie rappelte sich wieder auf und sprang weiter auf ihn zu. Eine Gewehrkugel traf sie am Kopf und scharfe Schrapnelle flogen durch die Luft. Der Körper schepperte auf den Boden und löste sich sofort in seine Einzelteile auf. Weitere Gewehrschüsse knallten und Friedrich versuchte auf die mechanische Puppe zu zielen, die immer noch laut singend im Zentrum der wirbelnden Aktivität stand.
    Er schoss einen zweiten Blitz in ihre Richtung und rannte dann geduckt in Deckung. Der Ætherblitz schlug vor der mechanischen Frau ein und sie stockte einen Moment lang in ihrem Gesang. Die hektisch krabbelnden Maschinenteilchen rieselten kurz antriebslos wie Sand von den halb konstruierten Monstern, dann sang sie aber weiter und alles baute sich unaufhaltsam und zerstörerisch auf.
    Æther war hier nicht die richtige Waffe, zumindest nicht aus dieser Entfernung, erkannte Friedrich. Aber was konnte er sonst tun? Er sah sich um. Ein Mannwolf wurde gerade von einem der mechanischen Hunde gepackt und wie ein wehrloses Kaninchen geschüttelt, bevor das Monster ihn blutend von sich schleuderte.
    Seine Männer luden blitzschnell nach, aber die mechanischen Angreifer waren schnell und stark, sie schienen keinen Schmerz zu spüren und ließen sich von Streifschüssen nicht ablenken. Entsetzt sah Friedrich, wie einer seiner Männer, von einem Monster angesprungen, schreiend zu Boden ging. Er verschwand im knietiefen Æther und das Monster erhob kurz darauf seine blutende Schnauze und suchte mit glühenden Augen den nächsten Gegner.
    Sie hatten keine Chance! Hier in diesem offenen Kampf würden sie alle sterben. Sie mussten sich zurückziehen! Wo war Paul?
    * * *
    Als Schneider keuchend die zweite Ebene erreichte, sah er, dass

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