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Affaere in Washington

Affaere in Washington

Titel: Affaere in Washington Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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kann.« Er verringerte die Fahrgeschwindigkeit und konzentrierte sich auf den Straßenverkehr. Ihren Körper so deutlich zu spüren war eine Folter für ihn gewesen und weckte die drängende Sehnsucht nach mehr.
    »Der Umgang mit Ihnen ist unkompliziert, Alan, was man nicht von jedem Politiker behaupten kann.« Shelby wunderte sich über ihre eigenen Worte. Wie konnte sie derart lügen? Sie öffnete das Fenster an ihrer Seite und hielt ihr heißes Gesicht in den kühlen Wind. Hoffentlich treffe ich nie auf eine komplizierte Person, dachte sie, wenn ich Alan schon als unproblematisch bezeichne. »Ich meine«, fügte sie lahm hinzu, »dass Sie so gar nicht eingebildet sind.«
    Aus den Augenwinkeln heraus warf er ihr einen erstaunten und keineswegs freundlichen Blick zu. »Meinen Sie?«, fragte er.
    »Ja, wirklich.« Shelby lächelte zuckersüß. »Vielleicht werde ich Sie sogar wählen.«
    Alan musste an einer Ampel bei Rot anhalten. »Ihre spitzen Bemerkungen waren schon besser.«
    »Aber Alan, ich wollte Ihnen etwas Nettes sagen! Wählerstimmen sind doch wichtig für Sie.«
    Grünes Licht zeigte freie Fahrt an, aber es dauerte ein paar Sekunden, bis Alan es bemerkte. »Seien Sie vorsichtig«, warnte er Shelby, während er auf das Gaspedal trat.
    Ich falle ihm auf die Nerven, dachte Shelby und hasste sich selbst dabei, war aber fest entschlossen, auf diesem Weg weiterzugehen. »Sie sind empfindlich, doch das macht nichts.« Shelby wischte mit der Hand ein wenig Staub von ihren Jeans. »Es gehört zu Ihren Privilegien, etwas übersensibel zu sein.«
    »Darum geht es gar nicht«, antwortete Alan gereizt. »Aber Sie benehmen sich höchst widerwärtig.«
    »Dann ist es ja gut, dass die Fahrt zu Ende ist«, gab Shelby zurück. »Wir sind angelangt. Ich danke Ihnen, Alan. Jetzt werde ich ein Bad nehmen und mich in Ruhe für den Abend ankleiden. Danke, Alan – bis demnächst!« Sie beugte sich zu ihm hinüber, küsste ihn leicht auf die Wange und sprang aus dem Wagen.
    Innerlich verwünschte sie ihre Taktik. Als sie die Haustür erreicht hatte, seufzte sie tief. Einen Augenblick später spürte sie Alans harten Griff an ihrem Arm.
    »Was sollte das alles?«, fragte er böse. »Versuchen Sie keine derartigen Spielchen mit mir, Shelby!«
    Sie gab sich größte Mühe, ihrem Gesicht einen gelangweilten Ausdruck zu geben. »Ich habe mich doch schon bedankt, Alan. Der Tag war wirklich reizend. Mal etwas anderes, nicht wahr?« Sie schloss die Tür auf und wollte in ihre Wohnung schlüpfen, doch Alan hinderte sie daran.
    Wutausbrüche kamen bei Alan MacGregor höchst selten vor, Unbeherrschtheit lag zwar in seiner Familie, aber ihm gelang es meistens, sein Temperament zu zügeln. Auch in diesem Moment zwang er sich zur Ruhe. »Und?«, fragte er.
    »Und? Was meinen Sie damit?« Shelby zog erstaunt die Augenbrauen hoch. »Es gibt kein ›und‹, Alan. Wir haben ein paar angenehme Stunden zusammen im Zoo verbracht und uns gut amüsiert. Das bedeutet aber gewiss nicht, dass ich mit Ihnen schlafen müsste.«
    Shelby erschrak über den Zorn in seinen Augen. Instinktiv trat sie zurück, ihre Kehle wurde trocken. War das noch derselbe Mann?
    »Glauben Sie wirklich, dass ich nur mit Ihnen schlafen will?«, fragte er mit eiskalter Stimme und folgte Shelby in den Korridor. »Wenn ich Sie ausschließlich fürs Bett hätte haben wollen, dann wären Sie längst dort gelandet.« Spielerisch legte er die Hand an Shelbys Hals.
    Sie zuckte unter seiner Berührung zusammen, entgegnete aber dennoch mit fester Stimme: »Meine Wünsche zählen wohl überhaupt nicht?«
    »Zum Teufel mit Ihren Wünschen!«, rief Alan und schob Shelby weiter in den Flur. Ihr Fuß verfing sich im Teppich, und sie wäre gefallen, wenn er nicht blitzschnell zugefasst hätte. Jetzt standen sie ganz dicht beieinander. Shelby warf den Kopf zurück. Sie war zornig darüber, dass ihre Knie wie Watte waren und ihr das Blut stürmisch in den Adern pochte.
    Will er mich küssen? dachte sie. Warum sehne ich mich so sehr nach diesem Mann wie noch nach keinem vorher?
    »Alan«, flüsterte sie, »du kannst doch nicht …«
    »Du?«, fragte er erstaunt mit rauer Stimme, »nicht mehr Senator? Und ob ich könnte! Nichts wäre leichter, das wissen wir doch beide.« Ich hätte diese rothaarige schottische Rebellin schon längst nehmen sollen, dachte er wütend. Doch gleichzeitig wusste er, dass er Shelby nie absichtlich wehtun würde, mochte sein Ärger auf sie auch noch so groß sein. »Du

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