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Affaere in Washington

Affaere in Washington

Titel: Affaere in Washington Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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begehrst mich mit der gleichen Ungeduld wie ich dich, gib es zu, Shelby«, sagte er.
    Shelby drehte den Kopf zur Seite, als Alans Finger ihren Nacken berührten. Sie musste plötzlich an den Panther im Zoo denken. War er erwacht und böse geworden? »Nein, das tue ich nicht.«
    »Du reizt mich, ärgerst mich und forderst mich heraus, Shelby, damit kommst du nicht ewig ungestraft durch.« Sein Griff wurde fester, und seine dunklen Augen blitzten.
    Shelby schluckte, aber ihre Kehle blieb trocken. »Du benimmst dich, als hätte ich dich ermuntert, Alan MacGregor«, protestierte sie. »Dabei habe ich genau das Gegenteil getan. Lass mich los!«
    »Erst, wenn ich mit dir fertig bin.« Alans Mund kam näher. Shelby hielt den Atem an – ob vor Erwartung oder aus Abwehr, wusste sie selbst nicht.
    Doch Alan zögerte noch, als er merkte, wie Shelby anfing zu zittern. »Weshalb, zum Teufel, finde ich dich eigentlich begehrenswert, Shelby? Du bist überhaupt nicht mein Typ. Du nimmst nichts ernst, was mir wichtig ist und mir etwas bedeutet.«
    Shelby zuckte zusammen. Obwohl Alans Reaktion genau der entsprach, die sie beabsichtigt hatte – hören mochte sie seine Worte ganz und gar nicht. »So bin ich nun mal«, wehrte sie sich heftig, »und so will ich auch sein. Warum lässt du mich nicht allein? Such dir doch eine von den kühlen Blonden, die so maßgeschneidert an die Seite des Herrn Senators passen. Ich sehne mich nicht nach dieser Rolle.«
    »Mag sein.« Alans Beherrschung wurde auf eine schlimme Probe gestellt. »Das stimmt vielleicht. Aber sag mir …«, sein Griff wurde fester, »… sag mir, dass du mich wirklich nicht willst.«
    Shelby atmete flach. Ihr war nicht einmal bewusst, dass sich ihre Finger in seine Schulter gruben und sie sich mit der Zunge nervös über die Lippen fuhr. Sie wusste, es war angebracht zu lügen. »Ich will dich nicht.«
    Aber diese Zurückweisung endete in einem zittrigen Aufstöhnen, als Alan den Mund auf ihre Lippen legte in einem Kuss, der hart und rücksichtslos war. Noch nie hatte es ein Mann gewagt, sie so zu küssen.
    Shelby spürte Alans Zorn und kam ihm doch mit einer Leidenschaft entgegen, die drohte, zu einem lodernden Feuer zu werden. Sie küsste Alan heftig, wollte, dass er noch mehr von ihr verlangte.
    Alan zog sie dichter an sich heran, vergaß, dass Zärtlichkeit bislang ein wichtiger Teil seines Werbens gewesen war. Er ließ seine Hand unter ihr T-Shirt gleiten, um ihre nackte Haut zu fühlen.
    Sie war weich und aufreizend, und Shelbys Herz klopfte mit der Kraft eines Marathonläufers. Sie presste sich gegen ihn und stöhnte seinen Namen. Sie war so wild und so frei wie ihr Duft, und er wusste, dass er keinen Widerstand finden würde, wenn er sie jetzt nähme, hier auf dem Fußboden des Korridors, wo sie standen.
    Und wenn er sie jetzt nähme … obgleich sie willig war, würde er es riskieren, dass ihm hinterher nichts bliebe. Mit einer ihrer scharfen Bemerkungen würde sie ihn auf den Weg schicken, und alles wäre aus.
    Mit einem für ihn uncharakteristisch derben Fluch riss Alan sich von Shelby los. In seinen Augen stand noch immer der Zorn, und sie sahen noch genauso hart drein wie vorher. Keiner von ihnen sagte ein Wort, nur heftiges Atmen war zu hören. Schweigend drehte Alan sich um, stieß die Tür auf und war verschwunden.

5. K APITEL
    Shelby hatte sich fest vorgenommen, nicht mehr an den gestrigen Tag zu denken. Vor ihr stand heißer Kaffee, ihre Beine ruhten bequem auf dem Tisch, und sie blätterte lustlos in der Sonntagszeitung. Moische lag lang ausgestreckt auf der Sofalehne, als wolle er über ihre Schulter mitlesen. Der Artikel über französische Kochkunst war nicht dazu angetan, Shelbys Gedanken zu fesseln. Sie ließ das Blatt sinken.
    Es half alles nichts, der gestrige Tag drängte sich immer wieder in den Vordergrund.
    Alles war ihretwegen schiefgelaufen. Es hatte keinen Sinn, das zu leugnen. Zwar benahm sie sich höchst selten ungezogen und grob, aber Alan gegenüber hatte sie ihr Meisterstück geliefert. Es war ihr gelungen, ihn nicht nur zurückzuweisen, sondern auch seine Gefühle zu verletzen. Dass sie sich dabei selbst hatte schützen wollen, machte die Sache nicht besser. »Weshalb will ich dich eigentlich haben?«, hatte er gefragt. Ja, warum eigentlich?
    Es lag von Anfang an klar auf der Hand, dass sie beide nicht zueinander passten. Trotzdem war schon damals auf der Party bei den Writes ein Funke übergesprungen. Sie hatten sich gleich so gut

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