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Affinity Bridge

Affinity Bridge

Titel: Affinity Bridge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George Mann
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unsere nächsten Schritte zu planen.«
    Veronica seufzte. »Nun gut. Aber Sie müssen mir versprechen, dass
Sie mich rufen lassen, sobald es neue Entwicklungen gibt. Sie können doch nicht
allein losstürmen.«
    Newbury lachte. »Gewiss nicht, Miss Hobbes. Das würde ich niemals
tun.«
    Er kicherte immer noch, als die Droschke in Richtung Chelsea nach
Hause fuhr.

10
    Im Laufe der letzten Jahre hatte Newbury den
Buckingham-Palast schon aus einer ganzen Reihe von Anlässen aufgesucht, doch
das großartige Gebäude verschlug ihm immer wieder den Atem. Ehrfürchtig stand
er an diesem nebligen grauen Morgen vor der mächtigen Fassade des in Stein
gemeißelten Symbols für die Macht Ihrer Majestät, das die ganze Welt bestaunen
durfte.
    Er blickte zu den Säulen hinauf, die wie Wachtposten vor dem
Haupteingang standen. Zu beiden Seiten erstreckten sich lange Fensterreihen,
hinter deren roten und goldenen Vorhängen all die Geheimnisse des Empire
verborgen waren. In der Zufahrt bewegten Stallburschen die Pferde, am Haupttor
stand eine Reihe prächtiger Kutschen bereit. Newbury fragte sich, ob eine Art
Staatsempfang angesetzt war oder ob im Laufe des Tages ausländische
Würdenträger ihre Aufwartung machen würden. Jedenfalls wusste er, dass Ihre
Majestät sich durch Äußerlichkeiten ohnehin nicht beeindrucken ließ.
    Er nickte dem Wächter zu, der ihm schaudernd das Tor öffnete und ihn
einließ, ging hinten um das gewaltige Gebäude herum und betrat es eilig durch
den privaten Eingang, der sich in der Nähe der Dienstbotenquartiere und außer
Sicht von neugierigen Augen befand. Die Kälte drang ihm bis in die Knochen.
Dieser Morgen hatte einen kräftigen Frost gebracht, und die Sonne war noch
nicht durch die dichten Nebelbänke gebrochen, die sich in der Nacht über der
Stadt niedergelassen hatten. Es war noch früh, doch es geziemte sich nicht,
Ihre Majestät allzu lange auf Neuigkeiten warten zu lassen.
    Er näherte sich der vertrauten Eichentür, vergewisserte sich rasch,
dass er nicht beobachtet wurde, und klopfte sachte mit dem Messingring an. Nach
einer kleinen Pause wurde ein Guckloch geöffnet, hinter dem zwei Augen erschienen.
    Newbury räusperte sich. »Guten Morgen, Sandford. Hier ist Newbury.«
    Das Guckloch wurde wieder geschlossen, gleich darauf ging die Tür
auf, und er durfte in einen kleinen Vorraum treten, der mit Gaslampen hell
erleuchtet war. Zu Newburys Freude toste dort sogar ein Kaminfeuer. Der Butler
Sandford überwachte diesen kleinen geheimen Bereich des Palasts. Er winkte
Newbury herein, schloss hinter ihm die Tür und machte sich bereit, Newburys
Mantel und Hut in Empfang zu nehmen. Der Besucher entledigte sich der Kleidung
und gab sie dem Diener mit einem kurzen Dankeswort. Der Mann war alt, sicher
schon über siebzig, wie sein buschiges weißes Haar und die Leberflecken im
Gesicht und auf den Händen verrieten. In seinem Frack machte er jedoch eine
makellose Figur, und Newbury empfand die größte Hochachtung vor dem Mann, der
aus einem unerschütterlichen Pflichtgefühl heraus auch in diesem Alter noch im
Dienst der Königin blieb. Newbury fragte sich oft, ob Sandford früher ebenfalls
ein Agent der Königin gewesen war, damals in den Anfangstagen des Empire. Der
Butler konnte gewiss die eine oder andere überraschende Karte aus dem Ärmel
ziehen.
    Sandford deponierte Newburys Mantel auf dem Ständer in der Ecke und
kehrte an seinen Lieblingsplatz vor dem Kamin zurück. Newbury rieb sich
unterdessen die Hände und saugte die Wärme der Flammen förmlich auf.
    Â»Wärmen Sie sich nur einen Augenblick auf, Sir. Ihre Majestät
erwartet Sie im Thronraum, doch ich wage zu behaupten, dass sie gern noch einen
Moment warten wird, während Sie sich präsentabel herrichten.« Er zwinkerte
Newbury zu, und die Männer lächelten. Newbury hatte keine offizielle
Aufforderung aus dem Palast erhalten, wusste aber aus Erfahrung, dass Ihre
Majestät bereits ungeduldig auf den Bericht über seine Erkenntnisse am Unglücksort
wartete. Angesichts der Natur des Falles war er sogar überrascht, dass man ihn
nicht längst herbeizitiert hatte.
    Newbury strich seine Jacke glatt. »Nun, Sandford, ich bin bereit.«
    Der Diener nickte und betrachtete den Besucher wohlwollend. »So ist
es, Sir.« Dann machte er viel schwungvoller, als man es diesem alten

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