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Affinity Bridge

Affinity Bridge

Titel: Affinity Bridge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George Mann
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inneren Bestandteile nicht zu lange der Luft aussetzen. Feuchtigkeit wirkt
sich nachteilig aus, und die kleinen Mechanismen können durch Staub aus der
Luft blockieren.«
    Newbury zog sich zurück, während Villiers mit seinem Werkzeug
geschickt die Schädelplatte wieder aufsetzte. »Ich danke Ihnen für Ihre Demonstration,
Monsieur Villiers. Es war höchst aufschlussreich.«
    Veronica nickte zustimmend. »Ja, vielen Dank, dass Sie uns Ihre Zeit
geopfert haben. Diese Erfahrung hat mir fast den Atem verschlagen.« Sie wandte
sich an Newbury. »Gibt es sonst noch etwas, das Sie von Mister Chapman oder
Monsieur Villiers wissen wollen, Sir Maurice?«
    Der Angesprochene machte eine nachdenkliche Miene und drehte sich
schließlich zu Chapman um. »Ich glaube nicht. Wenn Sie so freundlich wären,
uns wieder in Ihr Büro zu begleiten, Mister Chapman? Miss Hobbes und ich werden
uns dann empfehlen, und ich nehme doch an, auf Sie warten dringende
geschäftliche Verpflichtungen.«
    Chapman stand nickend auf. »Natürlich, Sir Maurice. Es war mir ein
Vergnügen, einem so begeisterten Besucher unsere kleine Firma zu zeigen.« Er
winkte sie zur Tür.
    Newbury drehte sich noch einmal zu Villiers um und schüttelte dem
Erfinder kräftig die Hand. »Eine faszinierende Arbeit, Monsieur Villiers. Ich
hoffe, wir sehen uns bald wieder.«
    Er ließ Veronica den Vortritt, dann kehrten sie zusammen zum
Bürogebäude zurück und ließen Villiers mit den Uhrwerk-Automaten und seinen
Gedanken allein.
    Draußen dämmerte es bereits, als Newbury und Veronica eine
zweirädrige Droschke anhielten. Newbury hatte seiner Assistentin als Schutz vor
der Kälte den Mantel angeboten. Sobald sie in die Droschke gestiegen war, die
Pferde scharrten schon ungeduldig mit den Hufen, blickte sie ihn an.
    Â»Was nun? Glauben Sie, Chapman und Villiers haben etwas zu
verbergen?«
    Newbury setzte sich ihr gegenüber, und der Kutscher ließ die Zügel
knallen. Die Droschke fuhr mit einem Ruck an. »Ich nehme sogar an, dass sie
eine ganze Menge zu verbergen haben, meine Liebe, aber ich bin unsicher, ob
dies tatsächlich mit unserem Fall zu tun hat.« Nachdenklich rieb er sein Kinn.
»Ich brauche Zeit, um über unsere Erkenntnisse nachzudenken. Ich muss gestehen,
dass ich bisher keinerlei Hinweise auf Unregelmäßigkeiten entdecken konnte. Es
sei denn, Sie können mir mit Anregungen dienen, weil ich etwas übersehen habe?«
    Veronica schüttelte den Kopf. »Ich fürchte nein. Allerdings bin ich
Mister Chapman gegenüber misstrauisch. Ich halte ihn für unaufrichtig und
selbstsüchtig und glaube, er hält etwas zurück.«
    Â»In der Tat«, pflichtete Newbury ihr bei. »Der Mann hat Geheimnisse.
Offensichtlich gefällt er sich in der Rolle des großen Philanthropen oder
wünscht wenigstens, in der Öffentlichkeit einen entsprechenden Eindruck zu
hinterlassen. Für meinen Geschmack hat er seine Botschaft aber ein wenig zu
dick aufgetragen.«
    Veronica zog sich Newburys Mantel enger um die Schultern. »Hat die
Vorführung der Automaten nun irgendein Licht auf das Unglück der Lady Armitage geworfen? Meiner Ansicht nach sind wir so
schlau wie zuvor, so spektakulär das Erlebnis auch war.«
    Newbury dachte darüber nach. »Immerhin ist es den beiden gelungen,
uns zu zeigen, wie unwahrscheinlich ein Versagen des Automaten selbst ist.
Andererseits muss ich einräumen, dass ich weiterhin nicht die geringste Ahnung
habe, was nach dem Absturz des Luftschiffs mit der Einheit geschehen ist. Ich
frage mich, ob an Villiers’ Vermutung etwas dran ist – dass jemand den
Automaten entwendet hat, bevor die Polizei eingetroffen ist.«
    Â»Das habe ich mich auch schon gefragt. Vielleicht sollten wir noch
einmal mit Sir Charles reden und uns erkundigen, ob Inspektor Foulkes am
Unglücksort noch weitere Spuren gefunden hat.«
    Newbury blickte abwesend aus dem Fenster. »In der Tat. Zu gegebener
Zeit werden wir uns sicher mit den ermittelnden Beamten austauschen.« Er
schien sich etwas zu entspannen. »Morgen habe ich eine Unterredung mit Ihrer
Majestät im Buckingham-Palast. Die beiden letzten Tage waren recht anstrengend,
Miss Hobbes, und ich bin sicher, dass Ihnen ein Tag Ruhe guttun würde.«
Lächelnd hob er die Hand, um ihren Einwänden zuvorzukommen. »Außerdem gibt mir
dies noch etwas mehr Zeit,

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