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Afrika Saga 02 - Feuerwind

Afrika Saga 02 - Feuerwind

Titel: Afrika Saga 02 - Feuerwind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Gercke
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an, sieh an, nun habe ich Ihre Neugier doch gekitzelt. Ist es Ihnen nicht ein Bier wert für mich und meine Freunde? Ein gutes Essen und ein Lager für die Nacht?«
    Johann war erstarrt. Ihm wurde leicht schwindelig. Was war auf Inqaba los?
    Catherines Herz klopfte hart. Bei der Erwähnung Inqabas war alle Farbe aus Johanns Gesicht verschwunden. Nur zu gut wusste sie, dass die Angst, sein Land zu verlieren, ihn in den Grundfesten seines Seins erschütterte.
    Dan de Villiers neigte sich vor. »Er hat dich, alter Freund, schluck deine Wut herunter und hör ihm zu. Hinterher können wir ihn immer noch ersäufen«, raunte er seinem Freund ins Ohr und bleckte dabei seine verfärbten Zähne.
    Catherine verstand ihn und reagierte. »Ich habe nur einen weiteren Stuhl, die anderen sind noch nicht fertig. Sie können sich zu uns setzen, Red, ihre Freunde müssen mit dem Sandboden zufrieden sein.
    Dort unter den Bäumen ist Schatten.« Gut genug für diese verlausten Kerle. Nicht ums Verrecken würde sie ihnen erlauben, auf ihren neuen Sesseln zu sitzen. »Ich werde veranlassen, dass alle etwas zu essen bekommen.« Sie hastete mit so energischen Schritten über die Veranda, dass die hölzernen Bohlen ins Schwingen gerieten, rannte die kurze Treppe herunter und ums Haus herum zum Küchenanbau. Kaum war sie außer Sichtweite, musste sie sich an die Hauswand lehnen, und es dauerte Minuten, ehe sie sich gefasst hatte.
    Nachdem sie Jabisa gesagt hatte, wer angekommen war, und die Zulu nur mit Mühe davon abhalten konnte, Red Ivory, den diese hasste, weil er sie vor vielen Jahren in volltrunkenem Zustand mit unmissverständlichen Absichten überfallen hatte, als sie sich allein am Fluss wusch, mit dem Messer vom Hof zu jagen, schaute sie noch kurz nach den Topfbroten.
    Seufzend schaute Jabisa in den Topf. Selbst verdünnt mit derselben Menge Wasser würde das geschmorte Hammelfleisch nicht reichen. Sinnend rührte sie die sämige Soße um. Dann huschte ein ganz und gar unheiliges Lächeln über ihr Gesicht. Sie trocknete sich die Hände an ihrer Schürze ab, lief auf den Hof und rief Mangalisos Söhne heran, die im Feigenbaum herumturnten. Sie beugte sich vor und flüsterte eine Weile mit ihnen. Kichernd stoben die drei davon. Sie rief ihnen noch ein paar Worte nach.
    »Yebo!«, schrie Sixpence und hüpfte über den Hof.
    Kaum eine halbe Stunde später tauchte die Jungs wieder auf. In ihren Fäusten hielten sie jeder zwei fette Ratten an ihren nackten Schwänzen. Sixpence förderte noch einen Haufen Heuschrecken aus einem Beutel zutage, denen er allesamt die Beine ausgerissen hatte.
    Hoch erfreut belohnte Jabisa die drei mit Früchtekuchen. In Windeseile zog sie den noch warmen Nagetieren das Fell ab, schnitt ihr Fleisch samt Knochen in kleine Stücke, schwitzte mehrere Zwiebeln in Fett an, warf das Rattenfleisch, zwei Hand voll angeschimmelter Zulukartoffeln, die Heuschrecken und jede Menge Gemüseabfall hinterher, und würzte das Ganze großzügig mit Chilischoten und Curry. Auf der Suche nach weiteren Delikatessen entdeckte sie das Glas mit den Mehlwürmern und Käfern, und mit boshaftem Grinsen beförderte sie auch die in den Topf.
    Catherine kam in die Küche und schnupperte. »Curry? Wir hatten doch gar kein Fleisch mehr …« Sie spähte in die brodelnde Masse. »Sieht aus wie Hühnchen … Um Himmels willen, Jabisa, du hast doch nicht etwa unsere Hühner für diese Kerle geschlachtet… ?«
    Jabisa tat, als hätte sie nichts gehört, sondern rührte emsig weiter.
    Catherines stirnrunzelnder Blick fiel erst auf das leere Glas und dann auf den Abfalleimer, und was sie da sah, verursachte ihr einen Lachanfall, dass sie sich am Tisch festhalten musste. »Jabisa!
    Mehlwürmer und Ratten?«, japste sie.
    »Ratten für die Ratten«, knurrte die Zulu und zerdrückte eine Heuschrecke mit dem Löffel, aber dann brach es aus ihr heraus wie ein Vulkan. Sie lachte und lachte, sie tanzte in der Küche herum, warf die Arme in die Luft, schlug sich auf ihre dicken Schenkel, stampfte in einem Triumphtanz um den Tisch und lachte, bis ihr die Tränen übers Gesicht liefen.
    Mit einem seligen Lächeln auf dem Gesicht füllte Catherine einen Teller randvoll mit Schmorfleisch, Soße und Gemüse für Dan auf und kehrte, immer noch in sich hineinglucksend, zu den Männern auf die Veranda zurück.
    Jabisa sah ihr nach, griff in den Beutel, den sie an ihrem Gürtel befestigt hatte. Drei braun gesprenkelten Samen lagen auf ihrer Handfläche. Mit dem

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