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Afrika Saga 02 - Feuerwind

Afrika Saga 02 - Feuerwind

Titel: Afrika Saga 02 - Feuerwind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Gercke
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er?«
    »Wir müssen weiter«, sagte Catherine und trieb ihr Pferd wieder an.
    »Wenn John Dunn in Durban ist, residiert er mit seinen Leibwächtern im Royal Hotel. Das im Übrigen das teuerste ist, das es in ganz Natal gibt. Im Palm Court des Hotels bewirtet er dann Kaufleute, Unternehmer und alle, die seinen Geschäften Vorschub leisten. Dann fließt der Champagner in Strömen«, warf Lilly ein.
    »Und seine Zulufrauen sind dabei?«
    »Aber nein, die bringt er nie mit nach Natal. Die sitzen zu Hause in seiner Residenz in Mangete, und da bleiben sie ebenfalls im Hintergrund, wenn Weiße zu Besuch sind.«
    »Wie aufregend! Waren Sie einmal dort? In Mangete meine ich?
    Kennen Sie ihn?«, fragte er seine Schwiegermutter.
    Catherine amüsierte sich über seine Neugier. »Ich kenne ihn, auf Mangete jedoch war ich nie, aber mein Mann. Es soll ein prächtiges Haus mit einer breiten Freitreppe sein, wunderbaren Möbeln aus Mahagoni und anderen Edelhölzern. Wertvolle Teppiche soll es geben, feines Porzellan und Silberbestecke. Wenn er einlädt, so erzählte Johann, dann fährt er alles auf, was das Land zu bieten hat, bis sich die Tische biegen. Außerdem besitzt er einen der am besten bestückten Weinkeller im südlichen Afrika.« Sie schmunzelte. »Er ist ein berühmter Gastgeber, und seine Safaris sind legendär. Perfekt ausgerüstet mit hunderten von Dienern, die für die Bequemlichkeit und gutes Essen sorgen, und Trägern, Treibern, Gewehrträgern, und was man sonst noch als Personal auf Safaris unbedingt braucht. Er gilt als einer der Großen Weißen Jäger Afrikas. Abgesehen von Geschäftsleuten und Offizieren waren sogar Angehörige der britischen Aristokratie und Parlamentsmitglieder bereits seine Gäste, und alle sind von ihm begeistert.« Ihr Ton war voller Ironie.
    »Welch ein Mann! Ich muss ihn einfach kennen lernen!« Leon warf einen Blick über die Schulter und verfolgte die auf und ab hüpfende Kutsche, bis sie sich allmählich in einer Staubwolke verlor.
    »Gedulde dich«, sagte Maria. »Irgendwann wirst du ihn in Durban schon treffen. Mein Vater kennt ihn ganz gut, obwohl sie keine Freunde sind. Sag, Mama, werden wir auf der Compensation-Farm übernachten?«
    »Um Himmels willen, nein. Ich will Compensation am frühen Nachmittag passieren, und um die Willingtons rechtzeitig zu erreichen, dürfen wir uns keinerlei Verzögerungen erlauben.«
    Lilly zog ein Gesicht, sagte aber nichts, und Leon, der insgeheim gehofft hatte, die Nacht in einem richtigen Bett zu verbringen, gab sich alle Mühe, nicht enttäuscht dreinzublicken. Maria schwieg. Sie war müde, fühlte sich schwer und heiß, aber eigenartigerweise nicht krank. Muss die ganze Aufregung sein, dachte sie und wünschte sich nichts sehnlicher als ein Bad und ein weiches Bett.
    Sie seufzte, ahnte sie doch, was sie erwartete. Eine Matte in einem winzigen Schlafzelt auf hartem Boden, und wenn sie Glück hatte, ein Bad im Fluss, den sie mit einem Haufen hungriger Krokodile teilen musste.
    Erst als der orangerote Mond schon durch die Baumkronen glühte, fiel Leon erneut vom Pferd. Catherine zügelte ihre Stute. »Es hat keinen Zweck, Leon. Sie halten uns nur auf. Wir werden hier unser Nachtlager aufschlagen, und morgen reite ich allein weiter.«
    Mit verdutztem Gesicht rappelte Leon sich mühselig hoch. »Es tut mir Leid«, stammelte er. Er war hochrot angelaufen.
    »Catherine, das ist verrückt …« Lilly rutschte vom Pferd, biss sich auf die Lippen, um nicht zu stöhnen. »Was soll dann aus uns werden?«
    »Keine Angst, ich lasse Mangaliso hier und nehme Schilling mit…«
    »Cha.« Mangalisos Gesicht war wie aus Stein. Er hatte die Arme vor der Brust verschränkt. »Ich begleite Katheni.«
    »Nein, du bleibst bei meiner Tochter …«
    Maria hatte die Fäuste geballt, und es war deutlich, dass sie hin und her gerissen war zwischen ihrer Mutter und ihrem Liebsten. »Du kannst nicht allein mit dem Jungen reiten, Mama, das ist zu gefährlich.«
    »Ach, und es ist weniger gefährlich, wenn du Grünschnabel mit Leon, der bisher allenfalls Expeditionen in den Stadtpark von Hamburg gemacht hat, dich zusammen mit einem halbwüchsigen Zulujungen durch den Busch schlägst?« Von Lilly redete sie vorsichtshalber nicht.
    »Ich weiß sehr wohl, wie man sich im Busch verhält, ich kann schießen, Papa hat es mir schließlich beigebracht, und Mangaliso hat mich gelehrt, Spuren zu lesen!« Marias Augen schwammen in Tränen.
    »Ich lass dich nicht allein gehen, Papa wird

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