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Afrika Saga 02 - Feuerwind

Afrika Saga 02 - Feuerwind

Titel: Afrika Saga 02 - Feuerwind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Gercke
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gewachsen. Aber man weiß ja nie. Ich schau nach, bleiben Sie hier.« Sie schlug die Plane, die den Zelteingang verdeckte, zurück und sah sich Lilly Sinclair gegenüber. Ein enormer Schrecken durchzuckte sie. »Lilly?
    Wo sind Maria und Leon? Um Gottes willen, ist ihnen etwas passiert?«
    Lilly hatte nicht mehr die Kraft, höflich zu sein. »Kruzitürken, tut mein Hinterteil weh«, stöhnte sie und ließ sich vom Pferd gleiten. Sie musste sich am Sattel festhalten, weil ihre Beine drohten zu versagen.
    »Ein Königreich für ein heißes Bad, und ein zweites für ein weiches Bett.« Als sie ihre Hand hob, um sich ihr ins Gesicht hängende Haar zurückzustreichen, funkelte ihr Diamantring in der Morgensonne mit ihren baumelnden Ohrringen um die Wette.
    »Wo - ist - Maria?«, fragte Catherine und hätte ihre Freundin am liebsten geschüttelt.
    »Beruhige dich, die Turteltauben sind auch im Anmarsch. Ich konnte ihr Geschnäbel nicht mehr ertragen. Wenn ich wieder aufnahmefähig bin, musst du mir verraten, wer dieser Leon eigentlich ist.« Sie sah sich suchend um. »Es ist wohl müßig zu fragen, ob mein lieber Gatte hier schon vorbeigeschaut hat?«
    »Da musst du unseren Gastgeber fragen. Ich habe ihn nicht gesehen.«
    Lilly nickte. »Kann ich mich irgendwo waschen?«
    »Unten am Fluss«, sagte Benita, die dazugekommen war.
    »Willkommen in unserem Lager, Mrs Sinclair. Zwei Mann mit Gewehren werden Sie begleiten. Der Fluss wimmelt von Krokodilen, Hippos und blutrünstigen Mücken, deswegen haben wir unsere Zelte hier oben aufgeschlagen. Das Frühstück ist bereits fertig. Nehmen Sie Kaffee oder Tee? Und wie hätten Sie Ihre Eier gern?«
    »Tee, bitte, und Rührei, wenn es möglich ist. Aber erst nach einem Bad, sonst verwechseln mich die Stinktiere noch mit ihresgleichen.«
    Sie lachte ein dünnes, trockenes Lachen.
    Nicholas Willington kam dazu, begrüßte Lilly und befahl einem seiner weißen Jäger und einem baumlangen Zulu, sie zum Fluss zu begleiten, während Benita Willington Lillys Wünsche dem Koch mitteilte. »Ich gehe wieder zu Stefan, essen Sie in Ruhe zu Ende, Mrs Steinach«, sagte sie und verschwand in seinem Zelt.
    Schweigend reichte Catherine dem Koch ihre Tasse und ließ sich Kaffee nachschenken. »Der Kaffee war ausgezeichnet, Mr Willington«, sagte sie, »und der Rest des Frühstücks superb. Bitte richten Sie das Ihrem wunderbaren Koch aus. Passen Sie gut auf ihn auf, sonst werde ich alle mir zur Verfügung stehenden Überredungskünste einsetzen, um ihn abzuwerben. Für den Lobster Pott wäre er ein Gottesgeschenk.«
    Nicholas Willington lächelte. »Mein Koch wird entzückt sein, aber ich verlasse mich auf seine Loyalität. Sie ist teuer genug.«
    Catherine musterte ihn kurz, dann senkte sie die Augen. Noch immer konnte sie sich nicht an seine Ähnlichkeit mit Stefan gewöhnen, auch wenn diese im Moment nicht ins Auge fiel, denn Stefan war in diesen wenigen Tagen so erschreckend abgemagert, dass jede Übereinstimmung verwischt war.
    Lilly, tropfnass, eingewickelt in ein Leinenlaken, kam eben vom Fluss wieder herauf. Ein Schleier von hunderten winziger, grüner Blättchen klebte ihr auf Haut und Haaren. »Ich hatte ganz vergessen zu fragen, wie es Stefan geht. Das war sehr eigensüchtig von mir.
    Verzeih, bitte.«
    Catherine schilderte ihr in kurzen, nüchternen Worten, wie sie Stefan gefunden hatten, was tatsächlich mit ihm passiert war und warum, erwähnte Lulamanis Tod, und dass Stefan sich am König rächen wollte. »Er schwebt noch zwischen Leben und Tod, aber …
    Himmel, was ist mit dir«, rief sie und packte Lilly am Oberarm. »Du bist weiß wie das Laken geworden. Beruhige dich! Im Augenblick haben wir allen Grund zu hoffen, außerdem weißt du doch, dass Stefan ein sturer Kerl ist, der lässt sich nicht diktieren, wann er abtreten soll.«
    Lilly konnte nicht antworten, fürchtete, ohnmächtig zu werden.
    Lulamani. Stefan. Andrew. Nun war Andrews Verstrickung in dem Drama für sie Gewissheit. Kurz erwog sie, Catherine alles zu erzählen, fand aber vorerst nicht die Kraft. Doch sie musste Stefan unbedingt sehen, ihn berühren, sich vergewissern, dass er tatsächlich noch lebte. »Wann darf ich Stefan sehen?«, fragte sie und konnte das Zittern in ihrer Stimme kaum verbergen.
    »Nach dem Frühstück, sonst fällst du mir noch um. Stefan schläft hoffentlich noch.«
    »Danke. Miss Willingtons Mädchen wäscht gerade mein Kleid, ich werde mich ein wenig ausruhen, bevor ich weiterreite. Ich muss

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