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After Moonrise (German Edition)

After Moonrise (German Edition)

Titel: After Moonrise (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P.c. Cast
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tue oder nicht, ich hab keine Chance, dachte Harper. Lebendig war Topper eine Bedrohung für Lana, tot ebenfalls.
    Lana. Die immer noch unauffindbar war.
    Lana. Die sie um jeden Preis beschützen musste.
    Wenigstens wusste Harper jetzt, warum sie noch auf der Erde war. Nicht um Rache zu üben, sondern um ihre Freundin zu beschützen. Doch wie sollte sie das anstellen?
    Ein Schauer durchfuhr sie. Augenblicklich stand sie auf dem Dach der Polizeiwache und blickte auf den Parkplatz hinab, wo man Topper in einen Transporter drängte. Die Sonne schien hell, und am Himmel wirbelten Dunkelblau und Weiß durcheinander. Um sie herum wehte ein Wind, der die Bäume zum Zittern brachte und die Büsche schüttelte, aber sie spürte ihn nicht. Vielleicht ein Zeichen dafür, dass sie auf einer anderen Ebene existierte.
    Es gab nur ein sehr niedriges Geländer, das davor bewahren sollte, zu Boden zu stürzen. Ihr war das egal. Sie war sich nicht sicher, was geschehen würde, wenn sie fiel, aber sterben konnte sie wohl kaum, also …
    Plötzlich tauchte Levi neben ihr auf.
    „Wird auch Zeit“, sagte sie. Nach Toppers Drohung gegenüber Lana war Bright ins Verhörzimmer gestürmt und hatte versucht, ihm den Namen des Komplizen zu entlocken. Peterson und Harrowitz hatten auf dem Flur gewartet und Levi und ihr befohlen, den Verhörraum zu verlassen.
    Harper und Levi hatten einander nur schockiert angesehen, als ihre Füße wie von selbst angefangen hatten sich zu bewegen und sie zu den beiden nach draußen zu tragen. Doch sobald sich die Tür hinter ihnen geschlossen hatte, hatte der Spuk aufgehört. Harper hatte nach Levis Hand gegriffen, die Augen auf die Decke gerichtet, Richtung Dach, und war verschwunden. Auf keinen Fall hatte sie bleiben wollen, um zu erfahren, wozu das Paar sie sonst noch zwingen konnte.
    Sie wusste nur eins – die beiden waren gruselig. Sogar gruseliger als die kleine Spannerin.
    „Wir müssen wirklich an deiner Kampf-oder-Flucht-Reaktion arbeiten“, sagte Levi jetzt trocken. „Ich bin noch dageblieben, um mir anzuhören, was die beiden zu sagen haben.“
    Sie zwang sich, den Blick von dem Transporter zu lösen, der gerade auf die vergitterte Ausfahrt zufuhr, und drehte sich zu Levi um. Der Atem stockte ihr in der Kehle. Im Sonnenlicht schien seine Haut … lebendig. Sie konnte Blitze dicht unter der Oberfläche erkennen, ein Knistern von Elektrizität, ein Sturm aus Lebenskraft.
    „Was ist?“, fragte er stirnrunzelnd.
    „Nichts“, murmelte sie. Alles. Er war so schön. Sein raues Gesicht bedeutete ihr mittlerweile so viel. Schutz, Sicherheit, Lachen, Leidenschaft … Nur die Hoffnung, die er in ihr weckte, hielt sie aufrecht und ließ sie weitermachen. „Bright wird es nicht schaffen. Topper verrät ihm nicht den Namen der Person, die ihm hilft.“
    „Nein, wahrscheinlich nicht. “ Levi nahm ihr Gesicht in beide Hände. „Trotzdem wird alles gut.“
    „Ich kann mir nicht vorstellen, wie“, antwortete sie. „Aber wenigstens habe ich herausgefunden, warum ich noch hier bin.“
    „Ich weiß, Kleines. Du bist hier, um deine Freundin zu retten. Und ich auch.“
    Sie zog verwirrt die Augenbrauen zusammen. „Das verstehe ich nicht. Kanntest du Lana?“
    „Nein. Aber ich habe gesehen, was er dir angetan hat. Ich habe mich selbst dafür gehasst, dass ich nicht früher gekommen bin. Zehn Minuten nur, und wir hätten dich noch retten können. Ich hätte dich vor diesem schrecklichen Schicksal bewahren können. Und mir selbst Scham und Schuldgefühle erspart.“
    „Ich bin mir nicht sicher, ob ich noch gerettet werden wollte“, murmelte sie, „nach allem, was ich durchgemacht habe.“
    „Doch, das wolltest du. Du hättest einen letzten Rest Kraft gefunden, genau wie du die Kraft gefunden hast, dich aufzuraffen und weiterzumachen. “ Er küsste sie, zärtlich zuerst, dann inniger, bis es schließlich zu einem sinnlichen Zungenspiel wurde.
    Als er den Kopf hob, seufzte sie. „Was machen wir jetzt?“, fragte sie.
    „Haben Sie es ihr gesagt?“, fragte Peterson hinter ihnen.
    Harper drehte sich um und sah Peterson und Harrowitz im Rahmen der Tür stehen, die wieder ins Gebäude hineinführte. Der Wind zerzauste Petersons neuerdings grüne Haare, und die Strähnen schlugen ihr gegen die Wangen. Harrowitz sah so grimmig aus wie immer.
    „Noch nicht“, antwortete Levi. Als Harper ihn neugierig ansah, erklärte er: „Sie wollen Topper entkommen lassen. Vielmehr wollen sie, dass er glaubt, er sei

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