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After Moonrise (German Edition)

After Moonrise (German Edition)

Titel: After Moonrise (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P.c. Cast
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konnte die beiden nicht sehen, aber Harrowitz war spürbar , eine Art Energie ging von ihm aus. Wenn entweder Harper oder Levi selbst zu aufgebracht wurde, würden sie den Raum verlassen müssen. Anderenfalls würde Harrowitz sie auflösen, ehe sie jemandem im Gebäude Schaden zufügen konnten.
    Levi gefiel nicht, dass Harper so etwas drohte, und er war entschlossen, sie zu beruhigen, egal, was er dafür tun musste. Sie zitterte bereits am ganzen Körper, ging nervös auf und ab und murmelte vor sich hin, was alles schiefgehen konnte. Er streckte einen Arm aus, legte ihn ihr um den Nacken und zog sie an sich.
    „Hör auf damit. Warum malst du den Teufel an die Wand? Warum machst du dir Sorgen, wenn auch alles gut ausgehen könnte?“
    „Das Wort könnte gefällt mir nicht.“
    „Weil du alles durch die negative Brille siehst. Versuch es mal mit positivem Denken.“
    Sie seufzte. „Du hast ja recht. Es tut mir leid. “ Schon steckte ein Fingernagel wieder zwischen ihren Zähnen. „Ich sollte es besser wissen.“
    Er atmete ihren zarten Zimtduft tief ein. Die ganze Nacht hatte er sie in den Armen gehalten. Sie hatten geredet und Erlebnisse aus der Vergangenheit miteinander geteilt. Er hatte ihr erzählt, wie er eines Tages aufgewacht war und seine Eltern verschwunden waren, wie er danach auf der Straße gestanden hatte, was für ein Albtraum einige seiner Pflegefamilien gewesen waren, und wie das Militär ihm einen neuen Lebenszweck, ein Ziel für die Zukunft gegeben hatte.
    Sie hatte ihm im Gegenzug erzählt, wie ihre Mutter sie gezwungen hatte, zum Abendessen Ballkleider zu tragen, um für ihre Schönheitswettbewerbe zu üben, auch wenn ihre Schulfreunde zu Besuch gewesen waren, als fände in ihrem Haus jeden Abend ein Galadinner statt. Sie hatte ihm von den vielen Kursen in gutem Benehmen berichtet, die sie hatte absolvieren müssen, den Gesangsstunden und den Übungen mit einem Tiertrainer  – denn ja, ihre Mutter hatte wirklich von ihr verlangt, dass sie übte, Disney-Lieder zu singen, während ein Vogel auf ihrem Finger hockte –, und wie Lana ihr beigebracht hatte zu lachen und für sich selbst einzustehen.
    Er hatte ihr versprochen, Lana dafür einen Dankesbrief zu schreiben. Er hatte auch versprochen, sie mit seinem eigenen Leben (nach dem Tod) zu schützen, falls sie wirklich in Gefahr war. Und das würde er. Irgendwie würde es ihm gelingen, die Schreckensherrschaft von Cory Topper ein für alle Mal zu beenden.
    „Also bleibt es dabei, dass wir den Kerl nicht umbringen werden?“
    Wie sehnsüchtig sie klang. Fast musste er lachen. Wenn eine so zart aussehende Frau über die Vernichtung des Bösen sprach, klang es ziemlich seltsam – aber auch irgendwie wunderbar. „Ja. Da war Bright absolut unnachgiebig. Sonst würde ich mich auf Topper stürzen, sobald er durch die Tür kommt.“
    „So ein Scheibenkleister.“
    Nicht einmal richtig fluchen konnte sie. Süß. „Wenn ich mich benehmen muss, musst du es auch.“
    „Abgemacht. Ich versuch’s.“
    Die Tür öffnete sich, und endlich schlurfte Topper herein, Arme und Beine in Ketten. Sein orangefarbener Overall war so grell, dass es fast blendete. Angespannt betrachtete Levi ihn von oben bis unten. Die Kette, die sich zwischen seinen Handgelenken spannte, die vor dem Körper gefesselt waren, war mit der zwischen seinen Knöcheln verbunden und ließ ihm nur wenig Bewegungsfreiheit.
    Harper setzte sich ruckartig gerade. Levi hatte schon oft erlebt, wenn ein Opfer das erste Mal seinem Angreifer gegenübertrat. Er wusste, dass es gleichzeitig traumatisch und befreiend sein konnte. Aber diesmal war er selbst das Opfer. Auf mehr als eine Weise. Ja, Topper hatte ihn umgebracht, aber das schien ihm kaum wichtig im Gegensatz zu dem, was Harper durchgemacht hatte.
    Wie sollte man sich verhalten, wenn man dem Mörder seiner Freundin gegenüberstand?
    Ihn umbringen …
    „Sie wissen, wie es läuft, Topper. Setzen Sie sich mit dem Gesicht zum Fenster. Ich bin gleich wieder da. “ Bright sah Levi in die Augen, nickte knapp und schloss dann die Tür hinter sich. Topper war mit ihnen allein.
    Bring ihn um. Er sitzt in der Falle …
    Die Ketten rasselten, als Topper sich wie aufgefordert auf einen der zwei Stühle setzte, zwischen denen ein kleiner Tisch stand. Seine gefesselten Handgelenke hielt er auf dem Schoß, während er sich im Raum umsah. Sein Blick streifte zuerst Harper, dann Levi, ohne hängen zu bleiben.
    Levi zwang sich, seine Arme herabhängen zu

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