After Moonrise (German Edition)
…“, aber er war sich nicht sicher. Was Aubrey als Nächstes tat, verschlug ihm ohnehin so gründlich die Sprache, dass er an nichts anderes mehr denken konnte als das, was direkt vor ihm geschah.
Die beiden Schwestern standen einander gegenüber. Lauren öffnete die Arme, und Aubrey trat hinein, als wollten sie sich umarmen. Aber sie hatte weit mehr als eine Umarmung im Sinn. Aubrey schien mit Lauren zu verschmelzen. Langsam, und ganz ohne wie sonst zu zerreißen oder zu zersplittern, verschwand sie.
Lauren stand einige Augenblicke lang ganz still und leise da. Dann hob sie die rechte Hand und betrachtete sie. Sie fuhr mit den Fingern der linken Hand daran hinab, über ihren Puls bis zu ihrem Unterarm. „Wow, ich hatte es schon vergessen.“
„Lauren?“, fragte Raef, auch wenn sein Bauchgefühl ihm die Antwort gab, ehe sie etwas sagte.
Sie richtete die graublauen Augen auf ihn. Ihr Lächeln wurde breiter. „Nein, Kent, nicht Lauren. Zumindest nicht nur.“
„Aubrey! “
Sie trat auf ihn zu, bis sie direkt vor ihm stand. „Ja, ich bin es. “ Wieder hob sie die rechte Hand und legte sie an seine Wange. „Du hast dich heute Morgen erst rasiert und bist schon wieder voller Stoppeln. So dunkle, männliche Stoppeln. Das gefällt mir. Es wird sich an Laurens weicher Haut wunderbar anfühlen.“
„Besessenheit – das ist, äh, gefährlich. “ Er klang wie ein Idiot, aber allein ihre Berührung ließ seinen Puls rasen, und er wurde noch härter.
Sie fuhr mit der Hand seine Wange hinab zu seinem Hals. Ihre Finger waren weich und zart und so, so warm. Von dort strich sie sein Sweatshirt entlang über seine Brust, bis sie an der Brustwarze angekommen war. Mit den Fingernägeln kniff sie sanft hinein.
Er atmete scharf ein.
Sie lächelte.
„Für die meisten Leute ist es gefährlich, aber wir sind Zwillinge. Wir waren schon im Mutterleib zusammen. Für uns ist es etwas anderes. “ Noch während sie sprach, ließ Aubrey ihre Hand zum Saum seiner Jeans herabgleiten. Dort hielt sie wieder inne und schob ihre Hand unter sein Sweatshirt, bis sie seinen Bauch berührte. Wieder benutzte sie ihre Fingernägel, während sie erregend über die nackte Haut strich, am Saum seiner Jeans entlang.
„Es ist trotzdem nicht gesund. Nicht richtig. “ Raef atmete so schwer, als würde er einen verdammten Marathon laufen.
„Deswegen musstest du ja versprechen, offen zu sein. “ Sie strich mit den Fingerspitzen bis zur Vorderseite seiner Jeans hinab. Immer wieder glitt sie darüber – auf und nieder. „Kent, du scheinst mir der Typ Mann zu sein, der seine Versprechen hält“, flüsterte sie und schmiegte sich an ihn. „Oder irre ich mich?“
„Nein! “ Seine Antwort klang vielmehr wie ein begehrliches Stöhnen. „Aber du bist nicht lebendig. Und du bist nicht Lauren.“
„Kent, öffne dich mir einfach, und lass die Gefühle zu. “ Sie hob die andere Hand und legte sie ihm auf die Schulter.
„Was für Gefühle? Ich kann nur dich fühlen, und ich bin mir verdammt sicher, dass das einfach falsch ist.“
Sie lächelte. „Ja, spüre mich – aber lass auch die Hoffnung zu. Die Hoffnung, dass es noch mehr im Leben gibt, als du bisher erfahren hast, oder als du dir auch nur vorstellen kannst. “ Und dann, ehe er etwas sagen oder sich abwenden konnte oder drüber nachdenken, was gerade geschah, küsste Aubrey ihn.
Sie war süß und weich und so verdammt warm. Ihr Mund war so offen und einladend, dass er einfach nicht Nein sagen konnte. Er schlang die Arme um sie, ihre Zungen begegneten sich, sie berührten, kosteten, begehrten einander. Aufstöhnend verlor er sich in ihrem Geschmack, und auf einmal konnte er sie wieder fühlen – Hoffnung. Sie erfüllte ihn im Überfluss. Er hatte recht gehabt: Das war besser als Lust und Freude. Es war etwas Seltenes und Wunderbares, das ihn von innen heraus erleuchtete.
Raef hörte lange genug auf, sie zu küssen, um ihr in das gerötete, aber lächelnde Gesicht zu sehen. „Es ist mir egal, dass du tot bist. Es ist mir egal, dass du in Laurens Körper bist. Jetzt – in genau diesem Augenblick – will ich nichts als hoffen, dass alles gut ausgeht. Und ich muss dich haben, Aub. Ich muss.“
„Dann gehöre ich dir – für den Augenblick. “ Sie gab ihm einen kleinen Schubs, und er fiel auf die Couch hinter ihnen. Lauren hatte einen Pullover in der Farbe ihrer Augen getragen und dazu ein Paar wirklich enger Jeans. Immer noch lächelnd zog Aubrey den Pullover aus,
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