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Agent der Sterne

Titel: Agent der Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Scalzi
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Straße rennen und ein Auto anhalten. Warum wartet ihr beiden nicht, bis ich zu Hause bin? Dann können wir gemeinsam losziehen.«
    »Weil mir langweilig ist, genauso wie Ralph, und weil es mit dir keinen Spaß mehr macht. Du bist anders, seit dieser Artikel erschienen ist. Es ist, als würde man mit der Pappfigur einer ehemals interessanten Person zusammenleben. Erinnerst du dich noch an die alten Zeiten, als wir Spaß miteinander hatten? Das ist erst drei Tage her. Mann, ich werde ganz nostalgisch, wenn ich daran zurückdenke.«
    »Tut mir leid, Joshua. Aber diese Leute sind wichtig für mich.«
    »Tom, ich bringe dir großen Respekt und Bewunderung entgegen, aber ich glaube, dir sind da ein paar Prioritäten verrutscht. Du bist der Repräsentant einer ganzen Alien-Zivilisation. Ich finde, du solltest nicht so viel Energie auf mittelmäßige Fernsehschauspieler verschwenden.«
    Ich bog zum Drehort ab und winkte dem Wachmann zu, der mich durchließ. »Danke für den Tipp, Joshua. Aber ich bin schon da. Jetzt kann ich es genauso gut durchziehen.«
    »Na gut, wenn du meinst«, sagte Joshua. »Dann werden wir versuchen, wieder da zu sein, wenn du nach Hause kommst.«
    »Joshua, geh nicht raus. Es dauert nur noch wenige Stunden. Versprochen.«
    »La la la la la la la«, sagte Joshua. »Ich hab gar nicht zugehört. Tschüss!«
    »Nimm wenigstens das Handy mit«, rief ich, doch er hatte bereits aufgelegt. Auch egal. Ich wusste sowieso nicht, wie er ein Handy transportieren sollte. Vielleicht gab es einen Kurzschluss, wenn der Akku mit seiner Körpersubstanz in Kontakt kam. Ich stellte den Wagen ab, stieg aus und lief zum Set hinüber.
    Pacific Rim spielte angeblich in Venice Beach, aber die meisten Szenen wurden in Culver City gedreht. An einem Tag pro Woche kampierte das komplette Team in Venice Beach, um Außenaufnahmen zu drehen. Heute war ein solcher Tag. Es war ein interessantes Set, nicht zuletzt, weil die überwiegende Mehrheit der Komparsen Rollschuhe und Bikinis trugen. An einem Ende des Sets, einem abgesperrten Teil der Strandpromenade von Venice Beach, ärgerte sich ein Regieassistent gerade mit einer Szene herum, in der es um zwei vollbusige Rollschuhfahrerinnen ging. Anscheinend war Rollschuhfahren deutlich schwieriger, als es aussah. Am anderen Ende stand Elliot Young mit seinem Skript und beriet sich mit dem Regisseur Don Bolling. Ihr Gespräch wurde zunehmend verständlicher, je näher ich ihnen kam.
    »Ich verstehe nicht, was ich hier eigentlich tue.« Elliot zeigte auf eine Seite im Skript. »Schauen Sie mal hier. Ich renne hinter dem Mädchen her und rufe: ›Helen! Helen!‹ Richtig? Aber Helen ist doch tot. Sie wurde in der Aquarium-Szene auf Seite fünf ermordet. Das ist doch unlogisch, oder?«
    »Elliot«, sagte Don. »Ich weiß, dass Helen auf Seite fünf ermordet wurde. Sie rennen dieser Frau hinterher und rufen Helens Namen, weil Sie glauben, dass sie es ist. Aber zufällig ist es nicht Helen, sondern ihre Zwillingsschwester. Was Ihnen klar wäre, wenn Sie sich die Mühe gemacht hätten, das Drehbuch vor dem Dreh zu lesen.«
    »Aber meinen Sie nicht, dass das sehr verwirrend ist? Diese Verwechslung mit einer Zwillingsschwester?«
    Don stieß einen hörbaren Seufzer aus. »Ja, das meine ich auch. Aber genau das ist der Knackpunkt. So etwas nennt man eine überraschende Wendung in einer Geschichte.«
    »Das ist es«, sagte Elliot. »Eine überraschende Wendung. Deshalb blicke ich überhaupt nicht mehr durch. Ich möchte aber, dass die Leute verstehen, was ich hier tue.«
    »Also gut, Elliot«, sagte Don. »Was schlagen Sie vor?«
    »Das ist doch ganz offensichtlich. Wenn er hinter dieser anderen Frau herläuft, sollte sie nicht genauso wie Helen aussehen. Dann würde es gar nicht erst zu der Verwirrung kommen.«
    »Wenn wir das tun«, sagte Don, »würde es gar keinen Sinn ergeben, dass Sie die Straße entlangrennen und ›Helen‹ rufen! Weil es einfach nur irgendeine Frau wäre.«
    »Es könnten trotzdem Schwestern sein.«
    Don sah aus, als hätte er Schmerzen. »Wie bitte?«
    »Schwestern. Sie könnten sogar Zwillinge sein, aber nicht die, die völlig gleich aussehen. Wie nennt man sie noch gleich?«
    »Zweieiige Zwillinge«, sagte ich. Beide sahen mich an. Ich winkte verlegen.
    »Ja, zweieiige Zwillinge«, sagte Elliot und wandte sich wieder Don zu. »Ich persönlich würde das viel glaubwürdiger finden.«
    »Tom«, wandte sich Don an mich. »Helfen Sie mir bitte.«
    »Ich weiß doch gar

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