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Agent der Sterne

Titel: Agent der Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Scalzi
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öffnete die Tür. »Sie können die Parfümprobe behalten.«
    »Danke«, sagte ich.
    Er lächelte, ging hinaus und schloss die Tür hinter sich.
    Ich hob die Parfümflasche auf und starrte sie eine ganze Weile an, bevor ich sie gegen eine Wand des Wohnwagens warf. Es sah richtig gut aus, wie sie in Scherben ging.

    Monica, Bens Büroassistentin, strahlte mich freundlich an, als ich hereinspaziert kam.
    »Hallo, Monica«, sagte ich. »Ben ist nicht zufällig gerade da?«
    »Er ist da, aber er spricht mit einem möglichen künftigen Klienten.«
    »Tatsächlich?«, sagte ich. »Jemand, den ich kenne?«
    »Sind Sie persönlich mit Playmates bekannt?«, fragte Monica.
    »Leider nicht.«
    »Dann kennen Sie sie bestimmt nicht.«
    »Es wird mir schwerfallen, mit dieser Enttäuschung zurechtzukommen. «
    »Sie werden es schon schaffen«, sagte Monica. »Soll ich ihm sagen, dass Sie hier waren?«
    »Nicht nötig. Ich brauche nicht lange.« Damit ging ich an Monicas Schreibtisch vorbei und trat in Bens Büro.
    Ben saß hinter seinem Schreibtisch, und auf dem Besucherstuhl davor hatte sich erwähntes Playmate drapiert. Er schenkte mir sein liebenswürdigstes Lächeln. »Tom, was für eine Überraschung! Kennst du Leigh schon? Sie ist ein Playmate.«
    »Noch nicht«, flötete Leigh. »Erst im November.«
    »Also haben wir Jungs etwas, worauf wir uns richtig freuen können«, sagte Ben.
    »Hallo, Leigh.« Ich schüttelte ihr die Hand. »Es ist mir ein Vergnügen, Ihre Bekanntschaft zu machen. Entschuldigen Sie bitte die Störung. Ich brauche nur einen kurzen Moment.« Ich drehte mich um, beugte mich über den Schreibtisch und versetzte Ben einen Faustschlag auf die Nase. Dann wandte ich mich wieder Leigh zu, die völlig verdutzt dasaß und zusah, wie Ben vor Schmerzen aufheulte und sich die blutende Nase hielt. Ich hockte mich auf die Schreibtischkante und lächelte gewinnend.
    »So«, sagte ich. »Sie suchen also einen Agenten?«
    Leigh flüchtete schreiend aus dem Raum. Ich drehte mich wieder zu Ben um. Er hatte sich zwei Finger in die Nasenlöcher gesteckt, um den Blutfluss zurückzuhalten.
    »Du Mistkerl!«, sagte er. »Du hast mir die Nase gebrochen!«
    »Du hast mir Elliot Young abspenstig gemacht, Ben. Dafür habe ich nur wenig Verständnis. Genauso wenig Verständnis habe ich für das, was du in The Biz über mich gesagt hast. Deine Worte haben mich sehr verletzt. Ich war zutiefst betrübt. Da du keine Klienten hast, die ich gerne hätte, und ich nicht vorhabe, mich an die Presse zu wenden, musste ich mich auf andere Weise erkenntlich zeigen. Ich finde, jetzt sind wir ungefähr quitt, meinst du nicht auch?«
    »Du bist völlig übergeschnappt!«, schnaubte Ben. »Genieß deinen letzten Tag als Agent, du Arschloch.«
    »Ben, ich würde gern eine Sache klarstellen. Wenn du noch einmal deine Nase in meine geschäftlichen Angelegenheiten steckst, werde ich dich mit einem Vorschlaghammer bearbeiten. Und das meine ich nicht im übertragenen Sinne. Ich meine es wirklich so, dass ich in dieses Büro kommen und die Tür hinter mir abschließen werde, um dann einen Vorschlaghammer zu schwingen, bis du platt wie Zeitungspapier bist. Haben wir uns verstanden?«
    »Du hast wirklich den letzten Rest Verstand verloren, Tom«, sagte Ben.
    »Ben, haben wir uns verstanden?«
    »Ja.« Ben blickte mit bereits bläulich angelaufenem Gesicht zu mir auf. »Ja, du Drecksack, wir haben uns verstanden. Und jetzt verschwinde gefälligst aus meinem Büro, Tom. Mach, dass du rauskommst!«
    Ich ging zur Tür hinaus. Draußen hatten sich bereits mehrere Leute versammelt. Ich starrte sie an.
    »Sie können Ben gratulieren«, sagte ich. »Er ist soeben Vater einer prächtigen blutenden Nase geworden.«
    Ben schrie nach Monica. Ich ging zu meinem Büro hinüber, das nicht allzu weit entfernt war.
    Miranda folgte mir hinein. »Alles in Ordnung mit Ihnen?«, fragte sie.
    »Nein. Ich habe furchtbare Schmerzen. Ich glaube, ich habe mir einen Finger gebrochen.«
    Miranda klemmte sich ihren Notizblock unter den Arm. »Lassen Sie mal sehen.«
    Ich hielt ihr meine Hand hin. Sie betastete meinen Mittelfinger.
    »Autsch«, sagte ich.
    »Er ist nicht gebrochen«, verkündete sie. »Er ist nicht einmal gestaucht. Aber Sie haben offenbar keine Ahnung, wie man einen anständigen Faustschlag ausführt.«
    »Nächstes Mal gebe ich mir mehr Mühe«, versprach ich.
    Miranda drückte fest auf meinen Finger. Ich schrie.
    »Tun Sie so etwas nie wieder!«, ermahnte sie mich.

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